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0508 - Treffpunkt zwischen den Sternen

Titel: 0508 - Treffpunkt zwischen den Sternen
Autoren: Unbekannt
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Calembour ließ das Schiff mit achtundneunzig Prozent Lichtgeschwindigkeit dahinrasen, drückte eine Taste und sagte ins Mikrophon: „Ortungsabteilung - bitte eine Rundumanalyse."
    „Verstanden, Kommandant.. Wird gleich geliefert."
    Die Instrumente begannen zu arbeiten.
    Weitreichende Ortungsimpulse rasten durch den Weltraum.
    Ein genau definiertes Programm bewirkte, daß sich die Antennen in einer Form drehten, die der Innenwandung einer Kugel entsprach. Jeder Bezirk des Raumes wurde abgetastet, nach Energieemissionen und nach den Echos von großen, metallenen Körpern.
    Eine Zeitlang geschah nichts, dann, als sich die Antennen in Fahrtrichtung gedreht hatten...
    „Kontakt, Kommandant!"
    „Spezifikationen bitte!"
    Ein Bildschirm erhellte sich, und einige Sekunden später konnten die Männer in der Zentrale die Daten ablesen.
    „Ein Raumschiff, Sir!"
    Calembour las die Daten ab und sagte halb laut: „Ein Schiff, nicht besonders groß, das vor einiger Zeit aus dem Linearraum gekommen ist und mit annähernd Lichtgeschwindigkeit fliegt. Kein Kollisionskurs, aber direkter Flug in die Richtung der Magellanschen Wolke. Funkabteilung!"
    „Hier. Flottenwelle?"
    „Flottenwelle und alle Funkkanäle der terranischen Schiffe.
    Dadurch wird bereits eine gewisse Auswahl getroffen."
    Calembour ließ das Mikrophon wieder los und betrachtete den Schirm, der die Ergebnisse der Ortungsabteilung wiedergab.
    „Verstanden!" sagte die Funkabteilung. Dann verließ der Funkspruch die Antennen des Explorerschiffes.
    „Hier terranisches Schiff EX-8989. Wir rufen Raumschiff auf entgegengesetztem Kurs. Bitte melden wegen Kontaktaufnahme.
    Bitte kommen! Hier terranisches Schiff..."
    Einige Minuten vergingen.
    „Entweder schlafen die dort vorn, oder sie wollen nicht antworten!" meinte Calembour und drehte an den Abstimmknöpfen des Lautsprechers.
    Der Funkspruch wurde mehrmals wiederholt, und wenn nicht gerade die automatische Funkanlage des anderen, entgegenkommenden Schiffes ausgefallen war, mußten sie die Sendung der EX-8989 hören können.
    Schließlich wurde der Anruf beantwortet.
    „Hier terranisches Handelsschiff GERARDUS MERCATOR.
    Bitte, versuchen Sie, sich mit uns zu treffen. Wir brauchen Hilfe und haben Informationen."
    Der Pilot und der Kommandant sahen sich lange und fragend an.
    „Informationen?" fragte Wycliff gedehnt. „Was hat das zu bedeuten?"
    „Keine Ahnung!"
    Sie warteten, und dann griff wieder der Kommandant nach dem Mikrophon. Er sagte halblaut: „Welche bemerkenswerten Informationen besitzen Sie, MERCATOR?"
    Eine rauhe, verärgert klingende Stimme antwortete ihm.
    „Wir kommen aus der Galaxis. Dort herrscht anscheinend auf allen Planeten das Chaos. Sie hören von uns... Wir sollten uns treffen und ein Anlegemanöver versuchen."
    Wycliff Calembour fühlte, wie eine eisige Hand nach seinem Herzen griff. An Bord einen Mann mit akuter Kenophobie und in der Galaxis das Chaos. Wie meinte es der Kommandant des Handelsschiffes? Chaos? Welches Chaos?
    „Ruhig bleiben, Kommandant!" sagte der Pilot leise. „Wir werden das andere Schiff treffen und mit den Leuten sprechen.
    Sie wissen doch, wie die Handelsleute lügen."
    Calembour erwiderte: „Ich habe das verdammte Gefühl, daß der Mann, mit dem wir sprachen, keineswegs lügt. Ich habe aus seiner Stimme herausgehört, daß es ihm ernst ist."
    Wycliff gab keine Antwort und schaute auf den Ortungsschirm.
    „Ortung?"
    „Kommandant? Was wünschen Sie?"
    „Jungens", meinte Calembour, „stellt bitte fest, ob unser Freund dort vorn die Geschwindigkeit herabsetzt und ein Annäherungsmanöver einleitet. Sagt mir bitte Bescheid."
    „Verstanden."
    Während der Kommandant des Explorers wartete, kam der Psychologe in die Zentrale, blieb hinter dem Sessel Calembours stehen und fragte schließlich leise: „Haben Sie Karrora gesehen? Oder wissen Sie, wo er sich aufhält?"
    Calembour drehte den Kopf und sagte erstaunt: „Nein! Ist er nicht in seiner Kabine? Vor einigen Stunden war er noch dort - ich habe selbst nach ihm gesehen."
    Wokan schüttelte den Kopf.
    „Ich habe ihn gerade besuchen wollen, um ihm eine Injektion zu geben. Aber er ist nicht in seiner Kabine. Die Decken auf seinem Bett sind zerwühlt."
    Wycliff Calembour seufzte, dann drückte er einen Knopf.
    Aus allen Lautsprechern des Schiffes kam seine Stimme.
    Er sagte „Achtung, Calembour an alle! Wir suchen Karrora! Er war zuletzt in seiner Kabine und hat sich vermutlich wieder versteckt.
    Bitte, sucht ihn
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