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0508 - Treffpunkt zwischen den Sternen

Titel: 0508 - Treffpunkt zwischen den Sternen
Autoren: Unbekannt
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aus dem Ricolt-System! Mein Hirn ist nicht zu beeinflussen. Ich bin nicht so wie die anderen Tölpel!
    Ich brauche viel Essen, um leben zu können!
    Sie haben überhaupt kein Recht, mich anzugreifen. Schließlich sind Sie nur deswegen von diesem Schiff gerettet worden, weil..."
    Argoli sah den Terraner an.
    Navigator Vyrner Rustage lehnte ruhig am Schrank, hatte die Lippen zusammengepreßt und die Augen halb geschlossen.
    Seine Arme waren über der Brust verschränkt. Der mittlere Magnetknopf des Hemdes stand offen. An der Schläfe des Mannes traten die Äderchen immer stärker hervor. Dann öffnete Vyrner den Mund, holte tief Luft und schrie dann mit einer Lautstärke, die den drei Männern die Sprache verschlug: „Ruhe, ihr Idioten!"
    Sie erschraken und wichen einen Schritt zurück. Leise und mit spröder Stimme fuhr Vyrner fort: „Es reicht mir.
    Es reicht mir seit unserem Start. Ab jetzt werden wir einige ungewöhnliche Methoden einführen, und jeder, der nicht mitmacht, verläßt das Schiff. Entweder mit der Jet oder auf dem nächsten Planeten, den ich entdecken kann."
    „Aber..." Die Stimme des Barniters zitterte.
    „Kein Aber", sagte Vyrner. „Als erstes bekommt jeder von euch eine Arbeit. Sie, Gooz-B, gehen in unsere Frachträume und kontrollieren sämtliche Vorräte nach den Frachtlisten. Und wenn ich sage, sämtliche Vorräte, dann meine ich es auch. Wehe Ihnen, ich entdecke, daß Sie einen Plastikkübel vergessen haben. Ist das klar?"
    Die Hängebacken des Barniters zitterten protestierend.
    „Ich bin nicht hier, um zu arbeiten."
    Vyrner hatte die letzten Reserven seiner strapazierten Geduld eingebüßt. Er zog die rechte Hand unter dem Saum der Jacke heraus und schoß Gooz in den Arm.
    Der Barniter schrie kreischend auf.
    „Sie sind, wenn die Lähmung Ihres Armes aufgehört hat, wieder herzlich willkommen", erklärte Vyrner. „Scheren Sie sich hinaus.
    Die Frachtlisten liegen in der Zentrale auf dem Kartentisch. Los!"
    Stöhnend entfernte sich der Barniter.
    Er entwickelte eine ziemlich große Geschwindigkeit.
    Vyrner wandte sich an den Ara-Mediziner.
    „Hören Sie zu, Aptant Khyn", sagte er leise. „Ich will mich hier nicht als Direktor aufspielen, aber jeder an Bord hat ab sofort eine Aufgabe."
    Der Ara betrachtete ihn mit großen Augen.
    „Ja?"
    „Sie untersuchen unsere Krankenstation und den Vorrat an Medikamenten und an Geräten. Ich erwarte von Ihnen, daß wir eine ausgezeichnet funktionierende Krankenstation haben, falls wir sie brauchen, klar?"
    Der Ara nickte.
    „Und Ihrem Freund Majie Odoardo können Sie sagen, er soll ein Verfahren ausarbeiten, das uns gestattet, mit dem Maahk zu verkehren."
    „Ich werde es weitergeben. Darf ich mich entfernen?"
    „Sie sollen."
    Der Anti fragte aufsässig: „Und ich soll wohl die Toiletten putzen, wie?"
    Vyrner grinste breit. Auf diese. Idee war er nicht gekommen.
    Sie war geradezu ausgefallen gut.
    „Genau!" sagte er. „Sie und Ihre beiden Kameraden sind für die Sauberkeit im Schiff verantwortlich. Putzmittel und Reinigungsrobots stehen Ihnen zur Verfügung. Sauberkeit im weitesten Sinn - das bezieht sich auch auf die Maschinen in den Hangarschleusen. Sollten Sie dagegen Einwände haben, steht es Ihnen frei, das Schiff zu verlassen."
    Der Anti schien nicht zu glauben, was Vyrner meinte.
    „Im Raumanzug", fragte er grinsend, „und im freien Fall?"
    „Wann immer Sie es wünschen oder ich es als notwendig erachte. Entweder verlassen Sie das Schiff, oder Sie verhalten sich vernünftig. Die Sauberkeit kommt uns allen zugute."
    Schweigend ging der Anti aus dem Raum.
    „Das machen Sie ganz geschickt!" bemerkte das Springermädchen.
    „Wut lehrt handeln", erklärte der Terraner.
    In derselben Sekunde verließ das Schiff den Linearraum. Der Maahk begann wieder zu schreien und zu toben, und zwei der Antis lallten sinnlose Worte. Dann gab die automatische Ortungsanlage Alarm.
    Vyrner hob grüßend die Hand, lächelte Argoli an und rannte aus dem Raum.
    Hinter ihm schloß Argoli das Schott ab und atmete tief ein und aus.
     
    4.
     
    Auf den Panoramaschirmen des Explorerschiffes tauchten die Sterne auf.
    Die Materiebrücke, angedeutet durch lange Gasschleier, die von dahinterliegenden Sonnen angestrahlt wurden.
    Die Sterne, die sich ,in einer unregelmäßigen Reihe, wie eine Kette von leuchtenden Bojen, zwischen der kleinen Galaxis Nubecula Major und der Heimatgalaxis der Terraner erstreckten.
    Und irgendwo dahinter - Sol und Terra.
    Wycliff
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