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0508 - Treffpunkt zwischen den Sternen

Titel: 0508 - Treffpunkt zwischen den Sternen
Autoren: Unbekannt
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seinen kenophobischen Zustand, oder er war durch die Einwirkung der Strahlung davon kuriert worden, obwohl- es keinerlei psychotherapeutisch klare Beweise für einen solchen Effekt gab.
    „Jedenfalls warten wir hier, bis die Jet da ist?" erkundigte sich Vyrner über Funk.
    Genau das haben wir vor, Navigator", sagte Calembour.
    Inzwischen hatte sich unter den Anwesenden wieder die Langeweile breitgemacht. Das Schiff war innen gründlich aufgeräumt worden, alle Listen waren geschrieben oder ausgedruckt, die Fundstücke katalogisiert und sämtliche Filme entwickelt, sämtliche Bilder vergrößert worden.
    Die qualifizierten Arbeiten beschäftigten zwar noch etwa die Hälfte der Mannschaft, aber die Gäste waren wieder ohne Arbeit.
    Das galt auch für das Handelsschiff - und wieder griff die Nervosität nach den Männern.
    Dann plötzlich jagten sich die Ereignisse.
    Es fing damit an, daß der Mann am Ortungsschirm plötzlich aufgeregt zu schreien begann.
    „Kommandant! Die Jet! Sie rast auf Kollisionskurs heran!"
    Calembour sprang auf, ließ das Mikrophon der Funkanlage fallen und rannte zum Ortungsschirm.
    Dann schrie auch er: „Los! Ausweichmanöver fliegen! Es geht um Sekundenbruchteile!"
    Die Männer in der Zentrale rasten auseinander.
    Die Jet, im Licht der Scheinwerfer silbern glänzend, raste genau auf das Schiff zu.
    Sie würde zuerst die Bordwand der GERARDUS MERCATOR streifen Und dann voll gegen den Abwehrschirm der EX-8989 prallen.
    Das bedeutete den Tod für Skytho und Korvey...
    Karrora befand sich im Kampf mit sich selbst.
    Es war tragisch, sich selbst zu beobachten.
    Er tat dies mit einem winzigen Rest von Vernunft, die offenbar in einem Winkel seines Verstandes kauerte und zitternd zusah, wie er wieder wahnsinnig wurde. Während Calembours Stimme aus den übersteuerten Lautsprechern krachte und dröhnte, lag Karrora zitternd in seinem Sessel und war unfähig, sich zu rühren.
    Die Jet war eben, dicht am Ziel aus dem Linearraum herausgebrochen und raste mit höchster Eintauchfahrt auf ihrem geraden Kurs entlang.
    Ein Deck tiefer kämpfte Wokan mit seinen Fesseln.
    Zuerst, kurz nach dem Eintreten, während er mit den Knoten und Schnallen zu tun hatte, war Karrora gekommen, hatte ihn geweckt und sich lange mit ihm unterhalten. Stundenlang befanden sich die beiden Männer in ihrer normalen, verstandesmäßig klar zu definierenden Welt.
    Er fluchte auf die magnetischen Zuhaltungen und bekam schließlich die linke Hand frei.
    Oben schrie nach wie vor Calembour.
    Havarie... Zusammenstoß... Geschwindigkeit wegnehmen...
    Kollisionskurs .. bist du wahnsinnig .. Maschinen abstellen..., das verstand der Psychologe.
    Dann, als sie ihre Kontrollen durchgeführt und etwas gegessen hatten, schlug Karrora vor, die Sicherheit beim Eintauchen in den Normalraum zu gewährleisten.
    Er wollte sich, nachdem er einmal zur Kontrolle den Linearraum verlassen hätte, betäuben oder einschließen lassen, während er, der Psychologe, die Instrumente und die Steuerung übernahm.
    Jetzt hatte er auch die rechte Hand frei und zerrte an den breiten, gepolsterten Bändern um seine Knöchel.
    Dazu war es nicht mehr gekommen ..
    Offenbar war Skytho eingeschlafen oder wieder in den Zustand der Xenophobie zurückgefallen. Die Jet war nicht in den Normalraum gegangen - sondern jetzt, dicht vor dem Ziel, erst aus dem Linearraum aufgetaucht.
    Die Füße waren frei.
    „Los, schnell!" sagte sich der Psychologe, riß das Schott auf und stürzte hinaus auf den Ringkorridor. Er warf sich in den Antigravschacht und sprang an die Kontrollen. Es war zu spät, dachte er, als er die beiden Schiffe auftauchen sah.
    Sie befanden sich gerade in der Fahrtlinie.
    Noch immer brüllte Calembour durch den Steuerstand. Der Psychologe sah das Bild, das sich hinter der durchsichtigen Kuppel bot, nur einen Sekundenbruchteil an.
    Eines der Schiffe feuerte aus allen Partikeldüsen und schob sich langsam, von ihm aus gesehen, nach oben weg.
    Wokan warf sich über das Pult, drehte den Schalter auf manuell und riß an der Handsteuerung.
    Die Jet winkelte ihre Flugbahn nach „unten" ab und tauchte nur einige Meter unterhalb des Schiffes weg, geriet kurz in die Partikelströme und raste weiter. Noch einmal zog der Psychologe an den Hebeln.
    Er wich weiter nach unten aus.
    Gleichzeitig flammten die Triebwerke der EX-8989 auf und rissen das Schiff genau in seine Flugbahn hinein.
    „Aus dem Weg, ihr Narren!" schrie Wokan und rammte die Hebel tief in das Pult hinein.
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