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0508 - Treffpunkt zwischen den Sternen

Titel: 0508 - Treffpunkt zwischen den Sternen
Autoren: Unbekannt
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ein Lebenszeichen der Jet gewartet hatten.
    „Jetzt warten wir nicht mehr lange", sagte er leise. „In fünf Stunden starten wir in die Magellansche Wolke."
    Argoli fragte erstaunt: „Und Skytho? Und der Psychologe?"
    Vyrner zögerte mit der Antwort und strich die Namen der drei kleinen Menschen von Siga von der Besatzungsliste.
    „Calembour hat die Jet aufgegeben. Der Kommandant will die beiden Schiffe nicht mehr länger dem Risiko aussetzen, auch noch von der Strahlung ergriffen zu werden."
    „Ihr Terraner seid ein merkwürdiges Volk", sagte das Springermädchen vorwurfsvoll.
    Vyrner malte hinter das Wort Maahk ein dickes rotes Fragezeichen.
    „Nicht merkwürdiger als die Springer", sagte er brummig.
    „Erstens kümmern sie sich nicht um dich, zweitens wollen sie versuchen, von Lepso aus ihre Artgenossen zu retten. Das ist schon als Versuch strafbar."
    Das Mädchen funkelte ihn wütend an.
    „Es hat doch wohl jedes Individuum das Recht, über sein Leben und seine Vorhaben frei zu entscheiden, ohne daß du deine abfälligen Kommentare abgeben mußt, oder nicht?"
    Er wollte ihr über das Haar streichen, aber sie schlug ihm auf die Hand.
    „Auch gut", sagte er. „Aber solange Patriarch Spanda-Starn von mir verlangt, ich solle ihn mit defekter Biopositronik zurück nach Lepso bringen und dadurch den Rest unserer mehr als problematischen Mannschaft gefährden, das Schiff und mich gratis dazu - in diesem Fall werde ich wohl noch etwas sagen dürfen!"
    Sie beruhigte sich wieder und sagte versöhnlich: „Von deiner Warte aus betrachtet, hast du vermutlich recht.
    Was hat Falgurtan Gromand vor?"
    Statt einer Antwort malte er ein zweites Fragezeichen hinter den Namen des Akonen.
    „Keine Ahnung?" fragte Argoli.
    „Absolut keine Ahnung. Ebensowenig wie im Fall des Barniters.
    Da fällt mir etwas ein. Im Ricolt-System, also dort, woher die Barniter kommen, scheint es noch eine Oase der Ruhe zu geben."
    Sie blinzelte ihn verwirrt an.
    „Ich verstehe nicht!"
    Sie saßen in seiner Kabine und genossen die Stille, die jetzt wieder im Schiff herrschte. Trotz der leisen Musik und seines Gegenübers war Vyrner nicht recht in der Lage, die Situation voll zu würdigen. Ein geheimer Kummer nagte an ihm, er hatte mehrere Quellen. Die Unsicherheit - so ließ sich seine Nervosität, seine Unruhe überschreiben -machte ihn ganz krank.
    „Ricolt-System?"
    „Ja", sagte Vyrner. „Die Barniter sind umweltangepaßte Terraner. Sie gelten in der Galaxis, von den rotbärtigen Galaktischen Händlern abgesehen, als die gerissensten Händler.
    Ihre umweltangepaßten Hirne sind parastabil, also unempfindlich gegenüber jeder Art von Beeinflussung. Mit einiger Sicherheit haben die Barniter unter der galaxisweiten Verdummung nicht gelitten."
    „Das bedeutet für euch ..", begann das Mädchen und beugte sich vor.
    „Das bedeutet für alle Planeten der Galaxis, daß es Barniterkommandos geben kann, die sich für Rettungsdienste einsetzen lassen. Aber ich greife den Ereignissen vor - darüber kann hier und jetzt noch nichts Eindeutiges ausgesagt werden."
    Sie flüsterte: „Ich beneide dich keineswegs um deine Aufgabe, Vyrner."
    „Ich mich auch nicht", sagte er und machte hinter dem Namen von Gooz-B mehrere Ausrufungszeichen.
    Er hatte die Linsen des Bildschirms mit einem gefalteten Stück Plastik verdeckt und sowohl den Lautsprecher als auch das Mikrophon ausgeschaltet. Auf dem Bildschirm war nur die Szenerie zu sehen, die sich in der Zentrale des Explorers darbot.
    Die Männer, nervös und gereizt, scharten sich um die Geräte und redeten miteinander. Bereits von hier aus konnte man sehen, daß sie um ihre beiden Freunde trauerten und um die verpaßte Gelegenheit, sich Informationen aus erster Hand zu besorgen.
    Vyrners Finger verharrten auf der Linie, in der stand: Argoli-Erion „Fragezeichen, Ausrufungszeichen oder Strich?" fragte er.
    „Wie?"
    Er holte Atem und fragte unsicher und stockend: „Was darf ich mit deinem Namen anfangen? Gehst du an Bord des Explorers, bleibst du bei mir - was hast du vor?"
    Sie blieb ernst und antwortete nach einer Weile: „Wann starten wir?"
    „In wenigen Stunden. Richtung Magellansche Wolke.
    Vielleicht erreichen wir sogar einen rettenden Planeten."
    „Was möchtest du?" fragte Argoli seltsam unbetont.
    Er wunderte sich, daß sein Herz hart und schnell schlug.
    „Ich möchte, daß du mitkommst", sagte er leise. „Mit mir. Was sind deine Pläne? Ich betrachte dich weder als mein Eigentum noch als
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