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0483 - Die Seelen-Piraten

0483 - Die Seelen-Piraten

Titel: 0483 - Die Seelen-Piraten
Autoren: Werner Kurt Giesa
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davonrollte, tauchte der von ihm selbst alarmierte Streifenwagen auf, eine halbe Minute später der Rettungswagen mit dem Notarzt - zu spät für Waukee, den keine Macht der Welt wieder zum Leben erwecken konnte.
    Während man ihn fortbrachte, fragte sich Shackleton verzweifelt, wieso Waukee keine Waffe hatte und ob nicht auch die Polizei von El Paso bereits von den Scientisten unterwandert war. Ihm fiel der Werbeslogan einer großen Autofirma ein: »Nichts ist unmöglich«. Aber dann war Shackleton jetzt schon so gut wie tot.
    ***
    In den Morgenstunden endlich sah Roots die Segel des Piratenschiffes. Es war soweit! Der große Schlag konnte erfolgen. Natürlich war die Telepathiesperre einmal mehr aktiviert - es war vorhersehbar gewesen, daß Nicole Duval nach ihrem Erwachen aus der Trance sofort wieder nach dem Rechten sehen würde. Ärgerlich war, daß der Hebel diesmal durch das Abbrechen blockiert war. Aber auch dagegen wußte Roots etwas. Sie benutzte eine der Laserwaffen, die sie einem schlafenden Wachmann abnahm, erweiterte mit dem grellen Energiestrahl die Führung um den Hebelstumpf und bewegte ihn mit der Waffenmündung in die gewünschte Position.
    Nun konnte sie ungehindert der gewaltigen Ballung von PSI-Energie die gewünschte Richtung geben. Alles weitere geschah jetzt von selbst. Roots sah Land in erreichbarer Nähe; durch das weiträumige Ausweichen vor dem Hurrikan war die Yacht sehr nah an die der texanischen Küste vorgelagerten Inseln gelangt. Roots erkannte, daß sie nicht einmal das Rettungsboot zu Wasser lassen mußte. Sie konnte das rettende Ufer auch schwimmend erreichen.
    Während noch alles schlief und das Verhängnis der Yacht unaufhaltsam näherte, schwang sich Roots über Bord und schwamm in der Morgendämmerung landwärts.
    ***
    Zamorra erwachte. Er fühlte starke Übelkeit, taumelte in die Kabinentoilette und ergab sich dem Drang. Danach fühlte er sich geringfügig besser. In kurzfristigen, schwachen Wellen kehrte die Übelkeit zwar immer noch wieder zurück, wurde aber von Mal zu Mal schwächer.
    Zamorra versuchte sich in Erinnerung zu rufen, was geschehen war. Da war die brünette Liz, die ihm den vergifteten Wein verabreicht hatte - jetzt wußte Zamorra, warum der ihm zu süß vorgekommen war. Das mußte das Betäubungsmittel gewesen sein, das ihn so blitzartig ausgeschaltet hatte.
    Vor seiner Brust spürte er das warme Metall des Amuletts.
    Warm ?
    Erwärmung oder Vibration bedeutete die Nähe Schwarzer Magie!
    »Woher kommt das?« flüsterte er.
    Doch das Amulett antwortete nicht, gab ihm keinen Hinweis. Er erinnerte sich, daß es gestern abend gestreikt hatte. Bedeutete das, daß die Telepathiesperre jetzt schon wieder ausgeschaltet worden war? Zamorra entdeckte Nicole auf dem Bett. Er rüttelte sie wach. Erschrocken richtete sie sich auf. »Was -du…?«
    »Mit mir ist alles in Ordnung«, beruhigte er sie schnell. »Aber was ist passiert, während ich weggetreten war? -Verdammt, da draußen ist es ja schon hell!« stellte er nach einem schnellen Blick in Richtung Kabinenfenster fest. Die Uhr verriet ihm, daß es noch nicht ganz fünf Uhr morgens war.
    Nicole wurde rasch munter. Gegenseitig berichteten sie sich, was sie wußten. Zamorra stürmte zur Tür; abermals packte ihn Übelkeit und wollte ihn in die Knie zwingen, aber er wurde damit fertig. Reste des Giftes waren noch in seinem Körper; so schnell ließ sich das unbekannte Teufelszeug von seinem Stoffwechsel nicht abbauen. Dennoch eilte Zamorra zur Kommandobrücke. Entgeistert starrte er auf die angeschmolzene Schalttafel.
    Durch die Fensterfront des Leitstandes sah er das Land, dem die Yacht in sehr spitzem Winkel entgegenstrebte; wenn sie ihre Geschwindigkeit beibehielt, würde sie voraussichtlich in zwei oder drei Stunden in Ufernähe geraten. Aber Zamorra war sicher, daß der Computer ein Stranden verhindern würde.
    Da war aber noch etwas.
    Ein altertümlicher Dreimaster, der mit voll aufgetakelten Segeln schräg von achtern auflief! Und das gegen den Wind, ohne zu kreuzen - soviel erkannte selbst »Admiral« Zamorra, die Landratte!
    Er tastete nach dem Amulett. Es hatte sich weiter erwärmt. Die Schwarze Magie ging von dem Segelschiff aus! Und da war noch etwas anderes, das Zamorra nicht einordnen konnte. Auch das Amulett verriet es ihm nicht.
    Nicole trat neben ihn. Sie zuckte zusammen, als sie das Schiff sah. »Das… das ist eine Waffe!« stieß sie hervor. »Der Dreimaster ist eine Bombe! Er wird uns
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