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0483 - Die Seelen-Piraten

0483 - Die Seelen-Piraten

Titel: 0483 - Die Seelen-Piraten
Autoren: Werner Kurt Giesa
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»Sprechen Sie«, verlangte der grauhaarige Neger.
    »Mein Vorschlag wird Ihnen vielleicht etwas ungewöhnlich Vorkommen, Mister Garth«, sagte Kimberley Roots. »Sie werden mich auslachen.«
    Garth schüttelte lächelnd den Kopf. »Sie wissen, daß ich das nie tun würde. Ich bin sicher, daß Sie sich etwas dabei gedacht haben. Bitte, Kimberley.«
    Die Schwarzhaarige betrachtete das Porträtbild des Professors. Dann tippte sie auf eine Taste des PC-Keyboards. Anstelle des Bildes lief ein Info-Text über den Schirm. Nach den persönlichen Daten des Professors erschien der Schriftzug: Therapie OVERKILL. Roots rief die Daten des anderen Mannes ab. Auch für Rhet Riker wurde diese »Therapie« empfohlen. Roots holte die beiden Porträtbilder zusammen auf den Schirm zurück. »Die Daten und die Empfehlung für den Professor sind annähernd ein Jahr alt«, stellte Roots fest. »Rikers Dossier ist neu.«
    »Zamorra ist uns schon seit geraumer Zeit ein Dorn im Auge. Er stört ständig unsere Kreise. Zuletzt wieder in Frankfurt, Germany. Das liegt erst ein paar Wochen zurück.« [1]
    »Der Mann ist höchst gefährlich«, fuhr Garth fort, nachdem er einen Schluck Wasser getrunken hatte. »Wir haben schon einige Male versucht, ihn zu beseitigen. Zuletzt ist Casey McNaught daran gescheitert, Ihr Vorgänger in der Abteilung Sicherheit. Er ist tot. Daran sollten Sie sehen, wie gefährlich dieser Zamorra ist.«
    Roots nickte. »Und Riker? Was ist mit ihm?«
    »Er ist gefährlich, weil er Macht besitzt, und weil er sich diese Macht ungern abnehmen läßt. Außerdem ist er dabei, uns auf die Spur zu kommen. Ich möchte vermeiden, daß es zu einem kalten Krieg zwischen uns und der Ten-dyke Industries kommt. Deshalb muß Riker ebenfalls beseitigt werden. Aber, Kimberley, Sie wollten mir Ihren Plan unterbreiten.«
    »Sagt Ihnen der Name Ramirez etwas, Sir?« fragte Roots. »Esteban Ramirez, der Blutsauger.«
    »Ramirez, der Pirat«, erwiderte Garth. »Den meinen Sie, nicht?«
    Roots nickte. »Ich denke, daß ich ihn einsetzen kann.«
    Garth’s Lächeln blieb unverändert. »Darf ich Sie daran erinnern, Kimberley, daß der Pirat Ramirez seit rund eineinhalb Jahrhunderten tot ist? Sein Schiff wurde mit Mann und Maus im Golf von Mexiko versenkt.«
    Wenn Kimberley Roots über sein Wissen überrascht war, zeigte sie es nicht. Daß er es im gleichen Moment, in dem sie selbst daran dachte, ihren Gedanken entnommen hatte, konnte sie nicht ahnen.
    »Sie lehnen also ab«, murmelte sie.
    »Doch nicht, ehe ich weiß, was Sie Vorhaben, meine liebe Kimberley!« lachte Garth kopfschüttelnd. »Weshalb glauben Sie einen Toten einsetzen zu können?«
    »Es gibt etwas von ihm, das nicht tot ist«, sagte Kimberley. »Esteban Ramirez, der Blutsauger, ist damals gestorben, aber nicht zur Hölle gefahren. Sein Schiff geistert immer noch im Golf von Mexiko herum, ähnlich dem ›Fliegenden Holländer‹. Ich habe mich mit dem Ramirez-Phänomen befaßt. Ich weiß, daß wir seinen Geist aktivieren können.«
    »Wie stellen Sie sich das vor?« Interessiert beugte der Neger sich vor, trank wieder einen Schluck und rückte seine Goldrandbrille zurecht.
    »Mit einer geeigneten Loge kann ich sein Para-Potential anzapfen und zu einer Bombe machen«, sagte Roots. »Danach wird es den Geisterpiraten nicht mehr geben, aber auch unsere Gegner nicht.«
    Garth schüttelte den Kopf. »Sie werden diese Bombe doch nur einmal zünden können«, sagte er. »Glauben Sie im Ernst, daß Sie Riker und Zamorra gleichzeitig an einem Punkt erwischen können?«
    Kimberley Roots zuckte mit den Schultern. »Warum nicht?« fragte sie. »Die Abteilung Sicherheit bekam eine bestimmte Information zugespielt. Ich warte noch auf die Bestätigung. Wenn sie kommt, kann ich sofort zuschlagen - mit einer Vorbereitungszeit von 24 Stunden.«
    Garth nickte. »Sie wollen eine ganz bestimmte Loge, nicht wahr?«
    »Ich werde sie mir selbst zusammenstellen und sie auch selbst als Supervisor leiten«, sagte Roots. »Nur dann kann ich dafür garantieren, daß wir Erfolg haben. Nur ich habe eine innere Beziehung zu Ramirez aufgebaut. Nur ich kenne ihn, seine Geschichte und seine Gefühle bis ins Letzte. Deshalb kann ich ihn über den PSI-TRUST einsetzen.«
    »Nun gut«, sagte Garth. »Aber Sie werden sehr vorsichtig sein müssen. Denken Sie an Ihren Vorgänger, McNaught. Seine magische Bombe explodierte zu früh, er selbst blieb inmitten einer Wand stecken, die er durchschreiten wollte, und wurde zum
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