Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0483 - Die Seelen-Piraten

0483 - Die Seelen-Piraten

Titel: 0483 - Die Seelen-Piraten
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
nicht, weil er sich einfach nicht meldete.
    Nicole versuchte noch einmal, das Amulett einzusetzen, aber es verweigerte erneut den Dienst. Die Telepathiesperre schien auch auf die Zauberscheibe einzuwirken, und zwar äußerst gründlich. Die andere magische Waffe, der Dhyarra-Kristall 3. Ordnung, brachte vermutlich auch nichts. Solange Nicole nicht wußte, wie und gegen wen sie ihn einsetzen sollte, war der blaue Sternenstein nutzlos.
    Also wartete sie weiter ab.
    Obgleich sie sich vorgenommen hatte, auf jeden Fall bis zu Zamorras Erwachen selbst wach zu bleiben, war die Müdigkeit doch stärker. Ohne daß sie es merkte, schlief Nicole wieder ein.
    ***
    Shackleton starrte fassungslos auf den vor ihm am Boden liegenden Mann. Langsam ging er neben ihm in die Knie und tastete mit der linken Hand nach Dr. Waukees Puls. Aber der Cheyenne war tot. Der blitzschnelle Schuß aus nächster Nähe hatte sein Leben beendet - vielleicht nicht einmal so sehr durch die Verletzung an sich, sondern durch den Schock, den der Einschlag der großkalibrigen Kugel verursacht hatte.
    Shackleton steckte die Dienstwaffe ein. Dann benutzte er noch einmal das Telefon, um die Polizei und den Rettungsdienst zu alarmieren. Wenn der Notarzt schnell genug zur Stelle war, hatten Wiederbelebungsversuche vielleicht noch den Hauch einer Erfolgschance. Shackleton selbst konnte nicht viel tun; allein mit Erste-Hilfe-Maßnahmen war hier nichts mehr zu machen, und er war kein Mediziner.
    Verdammt, er hatte Waukee nicht erschießen wollen. Daß er zur Waffe gegriffen hatte, war nur ein Abwehrreflex gewesen - schieß, ehe der andere die Chance hat, dich zu töten! Und nun war es passiert! Wenn nicht noch ein kleines Wunder geschah, würde Waukee ihm keine Fragen zu Parascience und den Machenschaften und dem mittlerweile erreichten Einfluß der Sekte mehr erzählen können. Blieb Chapman, der wohl auch Scientist war. Aber Shackleton zweifelte, daß er an den Mann noch rechtzeitig herankam. Man hatte nun auch versucht, Shackleton zu töten, und man würde bald feststellen, daß Waukee versagt hatte, und den nächsten Killer schicken. Der würde den Gesuchten vielleicht nicht so rasch aufstöbern, wie es dem Psychologen gelungen war, aber irgendwann war es soweit. Und Shackleton konnte sich gerade deshalb nicht mehr aus dem Untergrund hervorwagen!
    Plötzlich schoß ein Polizeiwagen aus einer Seitenstraße heran. Der schwarzweißlackierte Ford stoppte mit flackernder Rotlichtbrücke unmittelbar vor der Telefonzelle und dem Toten. Der Beifahrer stieß die Tür auf und zielte mit seinem Dienstrevolver im Beidhandanschlag auf Shackleton.
    Der hob sofort die Hände, drehte sich um und stützte sich unaufgefordert mit gespreizten Beinen und gestreckten Armen an der Hauswand neben der Telefonzelle ab. Der zweite Polizist tastete ihn ab und zog ihm die Pistole aus dem Holster. »Du kennst dich wohl aus, Mac, wie?« zischte er und versetzte Shackleton einen heftigen Stoß. Dann untersuchte er die Smith & Wesson. »Ein Schuß fehlt. Das war’s dann wohl, Mister. Her mit den zarten Mörderpfötchen!« Augenblicke später schlossen sich die Kunststoffbügel der Handschellen um Shackletons Gelenke. Der Beamte klärte ihn im D-Zug-Tempo über seine Rechte auf- »Und jetzt ab in den Wagen mit dir, Freundchen!«
    »Warte mal, General«, protestierte Shackleton wütend. »Das könnt ihr mit mir nicht machen. Es war Notwehr, verdammt! Der Kerl wollte mich umbringen! Glaubt ihr im Ernst, ich hätte so lange hier gewartet und auch noch euch und den Notarzt alarmiert, wenn ich ein Mörder wäre?«
    »Solche Idioten soil’s geben, Mac«, sagte der Beamte trocken. »Dein Pech, daß wir von einem Augenzeugen aus einem der Häuser hier alarmiert worden sind. Der hat gesehen, daß du diesen Mann im Streit abgeknallt hast, und hat sofort den Notruf ausgelöst. Erfreulicherweise waren wir in der Nähe.«
    »Ihr wärt besser zehn Minuten vorher in der Nähe gewesen«, knurrte Shackleton.
    Der andere Polizist hatte unterdessen Waukee untersucht. »Tot«, stellte er fest. »Und - unbewaffnet!«
    »Das ist unmöglich!« keuchte Shackleton entsetzt. »Er wollte seine Waffe ziehen und…«
    »Er hat aber keine. Toll, was? Wenn du schlau bist, hältst du jetzt deine Schnauze und überläßt alles deinem Anwalt! Ob der aber noch verhindern kann, daß sie in Huntsville schon die Giftspritze für dich aufziehen, steht in den Sternen! Vorwärts!«
    Erst, als der Wagen mit Shackleton im Fond
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher