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0477 - Das Schwert des Träumers

0477 - Das Schwert des Träumers

Titel: 0477 - Das Schwert des Träumers
Autoren: Werner Kurt Giesa
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machtausstrahlendes Trio.
    »Geh, Astaroth«, sagte Sid Amos. »Und denke dir eine gute Ausrede für deine Aktion aus. Das gilt auch für dich, Astardis - der Fürstin der Finsternis, Stygia, wird es nicht sonderlich gefallen, daß ihr mit Weißmagiern zusammengearbeitet habt.«
    »Verfluchter Intrigant«, zischte Astardis. »Eines Tages wird dich jemand töten.«
    »Das hat Zeit«, brummte Sid Amos. »Nun geht. Wir danken für eure Hilfe. Geht, ehe Julian die Pforten wieder verschließt.«
    Sie gingen. Auch Lucifuge Rofocale. Jener nickte Sid Amos bedeutungsvoll zu, ehe er verschwand.
    Zamorra atmete tief durch.
    »Sehe ich das so richtig« murmelte er, »daß die ganzen negativen Entwicklungen, die wir erleben mußten, nunmehr hinfällig geworden sind?«
    Julian nickte.
    »Ihr könnt unbesorgt sein. Die Zukunft, wie ihr sie erlebt habt, wird nicht stattfinden. Sie befindet sich auf einer Existenzebene, deren Wahrscheinlichkeit durch unsere Korrektur zu gering geworden ist, um jemals Wirklichkeit werden zu können.«
    »Ich bin froh, daß unsere Freunde nicht wirklich tot sind«, sagte Nicole und sah zu Ted und Sara. »Ich kann es immer noch nicht richtig glauben.«
    Sie lehnte sich an Zamorra und küßte ihn. »Gehen wir«, sagte sie. »Zurück in unsere Wirklichkeit. Nach Hause.«
    »Nach Hause«, murmelte ein Mann namens Padrig YeCairn. In seinen Augen stand namenlose Trauer und Einsamkeit, als er den anderen nachschaute, wie sie den Silbermond und die Traumwelt verließen, um in die Wirklichkeit zurückzukehren. Eine Wirklichkeit, die endlich wieder so war, wie sie sein sollte und mußte.
    »Nach Hause…«
    Epilog
    Julian, der Träumer, betrachtete nachdenklich das Schwert. Es glühte nicht mehr und sprühte auch keine Funken und Blitze. Das alles war vorbei. Julian lauschte in sich hinein. Fast hatte er damit gerechnet, nach vollbrachtem Tun so etwas wie eine grenzenlose Leere in sich zu spüren; das Gefühl, seine Bestimmung erfüllt zu haben und fortan nutzlos zu sein.
    Aber dieses Gefühl stellte sich nicht ein.
    Aber da war etwas anderes. Heimweh?
    Aber nicht nach einem bestimmten Ort. Es war eher die Sehnsucht nach einer Person, die ihm das Gefühl vermitteln konnte, zuhause zu sein.
    »Was wirst du tun, Träumer?« fragte »Gevatter Tod«.
    »Auch ich werde gehen.«
    »Und die Welt wird zusammenbrechen?«
    »Ob ich in ihr bin oder nicht, spielt keine Rolle. Erst wenn ich sterbe, oder wenn ich es will, wird sie erlöschen«, sagte Julian leise. »Aber das ist jetzt nicht meine Sorge.«
    »Wohin gehst du, Träumer?«
    Julian sah in die Ferne. »Nach Baton Rouge«, sagte er. »Dort habe ich noch etwas sehr Wichtiges zu erledigen.« Und vor seinem geistigen Auge entstand die Gestalt eines jungen kreolischen Mädchens, das er liebte und das er hatte enttäuschen müssen. Doch er hatte ein Versprechen gegeben. Und das wollte er jetzt halten.
    Und doch wußte er, daß er auch dort keine Heimat finden würde.
    Julian Peters hatte kein Zuhause. Und als er sich dennoch auf den Weg nach Baton Rouge machte, ahnte er, daß er wahrscheinlich das einsamste Geschöpf des ganzen Universums war.
    ENDE des Dreiteilers
    [1] Siehe Professor Zamorra Nr. 474 »Metro-Phantome«
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