Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0477 - Das Schwert des Träumers

0477 - Das Schwert des Träumers

Titel: 0477 - Das Schwert des Träumers
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
bedenkenlos und redete dermaßen kaltschnäuzig darüber, daß dem Druiden fast schlecht wurde.
    Gryf rollte Zamorra auf die Seite. Erleichtert stellte er fest, daß der Freund nur betäubt war.
    Eine weitere heftige Erschütterung ging durch das Jagdboot und alarmierte Gryf. Die Hitze stieg, und auch das Jaulen und Brausen und Knistern.
    Der Druide erhob sich wieder. Er sah einen Mann in Schwarz, der sich aber um nichts anderes kümmerte als um seine Aufgaben. Er hatte wohl keinen Kampfbefehl erhalten, und der Ewige war nicht mehr in der Lage, jetzt noch einen solchen Befehl zu erteilen.
    Gryf nahm ihm den Blaster aus der Hand. In der Zwischenzeit hatte YeCairn sein Schwert wieder an sich genommen. Der Ewige war totenblaß. Um ihn herum zeigte sich ein schwaches Flimmern. Gryf kannte das. Der Ewige würde in wenigen Augenblicken hinübergehen , wie sie es nannten. Niemand außer den Ewigen selbst wußte wirklich, ob es sich um den Tod handelte oder um eine Verwandlung in etwas völlig anderes, das sich nicht mehr in diesem Universum aufhalten konnte. Auffällig war nur, daß die Ewigen niemals vom »Sterben« sprachen, sondern stets nur vom »Hinübergehen«.
    »Wo ist Merlin, Alpha?« fragte Gryf, der das Rangabzeichen des Ewigen erkannte.
    »Hoffentlich tot«, keuchte Alpha. »Er - er hat dieses - er hat dieses Schiff auf dem Gewissen…«
    Der Ewige schloß die Augen. Das Flirren verstärkte sich zu einem Leuchten, das seinen ganzen Körper erfaßte und ihn einfach verglühen ließ. Nur die leere Uniform blieb zurück.
    »Was jetzt?« fragte YeCairn. »Wo ist Merlin?«
    »Das wüßte ich auch gern«, murmelte Gryf.
    Er zuckte zusammen, als er den Mann in Schwarz sprechen hörte.
    »Aufprall und totale Zerstörung in sieben Sekunden. Sechs… fünf… vier…«
    Da überlegte Gryf nicht mehr länger. Daß mit diesem Objekt eine ganze Menge nicht stimmte und daß es von der Zerstörung bedroht war, war ihm schon vorher klar gewesen. Aber daß so wenig Zeit verblieb, erschreckte ihn maßlos. Dennoch handelte er sofort. Er packte »Gevatter Tod« und riß ihn mit sich auf Zamorra zu. Es blieb jetzt keine Zeit mehr, nach Merlin zu suchen. Wenn er sich irgendwo an Bord befand, dann war er jetzt auf jeden Fall verloren; Gryf konnte für ihn nichts mehr tun. Aber er konnte versuchen, sich und die beiden anderen in Sicherheit zu bringen. Er stürzte förmlich auf Zamorra zu, riß YeCairn mit sich zu Boden und bekam den Professor zu fassen. Im gleichen Moment löste Gryf einen zeitlosen Sprung aus. Einen Notsprung ohne festes Ziel, nur einfach irgendwohin. Nur raus aus diesem Katastrophen-Objekt, das im nächsten Augenblick zerstört werden mußte.
    Alles um ihn herum versank in einen einzigen wilden Wirbel, der auch Ye-Cairns Schrei einfach verschluckte.
    Nicht weit entfernt explodierte etwas mit verheerender Wucht.
    ***
    Mai 1992:
    In der Welt des Träumers gab es nichts mehr, das sich verändern konnte. Julian Peters hatte alles eingefroren. So konnte er sich um Astardis kümmern. Er mußte den Erzdämonen zwingen, sich wieder einzugliedern und seine Kraft zur Verfügung zu stellen. Seiner Ansicht nach litt Astardis unter Paranoia. Er war nur mit seinem Doppelkörper hier vertreten, und dennoch befürchtete er, daß er selbst sich in seinem Versteck in Gefahr befand!
    Julian erreichte ihn, ehe Astardis die Pforte durchschreiten konnte, die ihn aus der Traumwelt wieder hinaus führte. Julian stellte sich dem Erzdämonen entgegen.
    »Du bist feige«, schleuderte er Astardis entgegen.
    »Alle Dämonen sind feige«, entgegnete der andere. »Du warst einmal Fürst der Finsternis. Hast du das damals nicht gelernt?«
    »Du stellst dich gegen die Autorität des Asmodis«, sagte Julian. »Er wird dir dafür später die Haut abziehen lassen, wenn dies alles vorbei ist.«
    »Es gibt zwei Möglichkeiten«, erwiderte Astardis. »Entweder überlebt ihr alle es nicht - was das Wahrscheinlichste ist. Dann kann mich diese Drohung nicht erschrecken. Oder Asmodis überlebt, und dann wird er mich niemals finden. Also laß mich jetzt gehen.«
    »Und du stellst dich gegen meine Autorität«, fuhr Julian ungerührt fort. »Was du mit Asmodis abzumachen hast, ist deine Sache. Aber sich gegen mich zu stellen, kann ich dir auf keinen Fall anraten.«
    »Und was willst du dagegen tun?« fragte Astardis spöttisch.
    Julian lächelte.
    »Erinnere dich daran, daß ich diese Welt mit der Kraft meiner Träume gezwungen habe, Gestalt anzunehmen. Alles
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher