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0477 - Das Schwert des Träumers

0477 - Das Schwert des Träumers

Titel: 0477 - Das Schwert des Träumers
Autoren: Werner Kurt Giesa
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gehorcht meinem Wunsch. Selbst wenn ich dich nicht manipulieren könnte, kann ich deine Umgebung manipulieren. Wenn ich es nicht will, kehrst du niemals zurück. Und, Astardis, einen zweiten Doppelkörper kannst auch du nicht erschaffen.«
    »Versuche mich aufzuhalten.«
    »Versuche, zu gehen. Du kannst deinen Doppelkörper erst außerhalb der Traumwelt auflösen und zurückrufen. Aber ich lasse dich nicht hinaus. Das Tor ist jetzt abgeschlossen, und ich lasse dich nicht mehr hinaus. Finde dich damit ab.«
    »Du bist ein Narr, Julian. Ich bedaure, daß es uns damals nicht gelang, dich zu töten, als du noch über diese Machtfülle verfügtest.«
    Julian grinste. »Mach was dran«, sagte er spöttisch. »Aber jetzt wirst du zunächst gehorchen. Gliedere dich wieder ein.«
    Astardis starrte ihn finster an. Dann wandte er sich um und kehrte zu den anderen zurück.
    Julian verbarg seine Erleichterung. Er hatte geblufft. Solange der Traum eingefroren war, konnte selbst er die Pforten weder öffnen noch schließen. Aber wenn er die Starre nur kurz aufgehoben hätte, hätte er damit die Situation an sich möglicherweise unhaltbar verschlechtert. Dieses Risiko wäre er nur sehr, sehr ungern eingegangen…
    »Machen wir weiter« befahl er. Seine Hand umschloß den Griff des Schwertes. Und er fragte sich: Wier oder was ist dieser Drache der Zeit, den ich erschlagen muß, ehe er Merlin und sein Werk verschlingt?
    Hatte er sich mit den vier Erzdämonen den Drachen nicht erst in die Traumwelt geholt?
    Der Traum drohte zum Alptraum zu werden, ehe überhaupt erst etwas geschehen konnte.
    ***
    August 2058:
    Merlin zuckte zusammen. Da waren plötzlich zwei aufsteigende Feuerkugeln, die dem herabrasenden, brennenden Ringraumschiff entgegenjagten. Eine, zwei Sekunden vor dem Aufprall stießen sie mit ihm zusammen. Die Wucht dieses Zusammenstoßes war so groß, daß der blau schimmernde Ring aus seiner Bahn gerissen wurde. Er verfehlte das Kontrollzentrum um etwa einen halben Kilometer und schlug mit verheerender Wucht in den Boden. Nur eine Sekunde später erfolgte eine gewaltige Explosion.
    Merlin schloß die Augen. Der Boden zitterte unter seinen Füßen. Er schaffte es gerade noch, sich abzuwenden, ehe eine Lichtwand hochloderte, sich unglaublich schnell ausbreitete und dann wieder in sich zusammenfiel. Weißglühende Trümmerstücke pfiffen durch die Luft; einige davon schlugen nicht einmal weit von Merlin und Sara entfernt ein. Währenddessen zischten die beiden Feuerkugeln weiter davon und verschwanden am Sternenhimmel.
    »Was war das?« murmelte Merlin.
    Sara Moon antwortete nicht. Sie starrte den Feuerkugeln nach, als könne sie ihren Weg durch das Weltall noch lange verfolgen, nachdem sie menschlichen Augen nicht mehr sichtbar waren. Dann wandte sie den Blick zu dem brodelnden Inferno an der Einschlagstelle des Ringraumschiffes. Dort kochte der Boden. Eine unglaubliche Hitze breitete sich aus. Nach der Explosion hätte das Feuer längst in sich zusammenfallen müssen, aber stattdessen breitete es sich aus. Langsam fraß die Glutzone sich in alle Richtungen voran.
    »Atombrand«, hörte Merlin Sara Moon flüstern. »Unkontrollierter Zerfall und unkontrollierte Verschmelzungsprozesse… und es gibt eine Chance, diesen Brand zu löschen.«
    Merlin schluckte heftig. Er ahnte, was das bedeutete.
    Der Silbermond war verloren. Er würde einfach verbrennen. Damit war alles, was Merlin jemals versucht hatte, endgültig gescheitert.
    In diesem Moment kehrte sein verlorener Verstand zurück!
    ***
    Ein Erdbeben! durchfuhr es Nicole. Der Boden unter ihren Füßen hob und senkte sich; er brach stellenweise auf, ebenso die Wände. Metall oder Kunststoff; sie konnte es nicht unterscheiden und es war ihr auch völlig egal, solange sie von den jäh frei werdenden Urgewalten von einer Wand gegen die andere geschleudert wurde. Sie stöhnte auf. Daß gerade in unmittelbarer Nähe ein Raumschiff der Ewigen explodiert war, konnte sie ebensowenig ahnen wie, daß sie nur um Haaresbreite dem Tod durch den Zusammenprall entgangen war.
    Als das Zittern und Beben aufhörte, setzte sie ihren Weg fort. Sie brauchte nicht lange zu suchen. Sie hatte ja schließlich die Augen offengehalten, als sie aus dem Gefängnisraum ins Labor gebracht worden war. Und außerdem lag schon ein anderer, leider gescheiterter Ausbruchsversuch hinter ihnen.
    Keine Meeghs stellten sich Nicole in den Weg! Ihr kam es so vor, als sei das halbe Dutzend, das sich im jetzt
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