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0477 - Das Schwert des Träumers

0477 - Das Schwert des Träumers

Titel: 0477 - Das Schwert des Träumers
Autoren: Werner Kurt Giesa
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umbrachte. Die Ewigen wollten mit Merlins Geheimwaffen die Meeghs Zurückschlagen und von der Erde vertreiben. Schon vor langer Zeit waren sie Rivalen gewesen. Die MÄCHTIGEN mit ihrem schattenhaften Hilfsvolk und die DYNASTIE DER EWIGEN führten schon seit Jahrtausenden einen erbitterten Kampf um die Macht, bei dem die Erde nur einer der Kriegsschauplätze war. Dritte Macht im Spiel war dabei die Hölle, die natürlich ihren Machtanspruch über die Menschen und ihre Seelen auch niemals aufgeben wollte. So stand jeder gegen jeden, und die Menschen hatten das nicht geringe Problem, sich aller drei Mächte, Einflüsse und Versuchungen erwehren zu müssen.
    Und ausgerechnet Merlin hatte mit seinem wahnwitzigen, gescheiterten Versuch, den Silbermond zu retten, den MÄCHTIGEN einen unschätzbaren Vorteil verschafft, weil er einen winzigen, in seinen Folgen aber unabsehbaren Fehler begangen hatte!
    Aber das waren nicht die einzigen Überraschungen, mit denen Zamorra fertig werden mußte.
    Eine weitere Überraschung unangenehmer Art bildete die Führungsspitze der DYNASTIE DER EWIGEN. Ausgerechnet der längst totgeglaubte, weil von einem Tribunal der Erzdämonen zum Tode verurteilte und hingerichtete Magnus Friedensreich Eysenbeiß, war der jetzige ERHABENE! Er hatte es fertiggebracht, rechtzeitig einen Ausweg zu finden, als sein Körper getötet wurde, hatte sich eine Weile als ruhelose, finstere Seele herumgetrieben und steckte nunmehr im Körper des Ewigen Yared Salem, den Zamorra von früher her kannte. Aber Salem war nur noch eine Hülle für Eysenbeiß, der als Dybbuk in ihm hockte und Salems Bewußtsein ausgelöscht hatte. Damals war Eysenbeiß Zamorras erbitterter Todfeind gewesen, und er stand ihm auch heute, nach 66 Jahren, in welchem man den Berichten zufolge nichts mehr von dem Dämonenjäger gehört hatte, alles andere als freundlich gegenüber. Aber auch für einen Mann wie Eysenbeiß heiligte der Zweck die Mittel; solange er Zamorra brauchte, um mit ihm gegen einen gemeinsamen Gegner anzutreten, würde er nichts gegen ihn unternehmen.
    Der Berater des ERHABENEN war ein uralter Greis, den Zamorra fast nicht mehr erkannt hätte. Rhet Riker, in Zamorras Realgegenwart Top-Manager der weltumspannenden Tendyke Industries, Inc. und damit Robert Tendykes rechte Hand. Riker war Zamorra schon immer suspekt gewesen; er liebäugelte damals bereits mit der DYNASTIE DER EWIGEN. Und nun stellte sich in dieser höllisch verqueren Zukunft plötzlich heraus, daß er einerseits dafür gesorgt hatte, daß die Ewigen mit der wirtschaftlichen Hilfe der Tendyke Industries ihr neues Sternenschiff hatten bauen können, daß zweitens Riker und der ERHABENE gut zusammenarbeiteten und die Ewigen dafür sorgten, daß Riker länger leben konnte als andere Menschen. Ein Zweckbündnis zum gegenseitigen Vorteil…
    Tendyke selbst, der mit einem solchen Pakt wohl niemals einverstanden gewesen wäre, sei schon lange tot, hatte Riker Zamorra auf eine entsprechende Frage glaubhaft versichert und dabei eine Information preisgegeben, die Zamorra überraschte - nicht einmal er hatte davon gewußt, und woher sollte Riker das wissen? Zu niemandem hatte Rob Tendyke jemals darüber gesprochen, wie er es schaffte, immer wieder seinen eigenen Tod zu überlisten. Aber nun hatte er es doch einmal nicht mehr geschafft.
    Merlin, in einem der kurzen Augenblicke, in welchem seine geistige Umnachtung vorübergehend zurückwich, hatte Zamorra dann mitgeteilt, daß von allen seinen Freunden und Verbündeten niemand mehr unter den Lebenden weilte - jene, die mit dem Silbermond in die Zukunft geschleudert worden waren, waren die letzten der alten Crew.
    Zamorra war erschüttert.
    Eine solche Zukunft durfte es doch nicht geben. Sie war die Hölle auf Erden. Selbst wenn er versuchte, sich daran zu erinnern, daß nicht jeder der kleinen verschworenen Gemeinschaft wie Nicole und er zu den Langlebigen gehörten, war es doch ein Schock. Damit mußte er erst einmal fertig werden; dadurch wurde die Kluft von 66 Jahren zu einem Erdzeitalter.
    Die nächste Information, die Merlin ihm gab, schockierte ihn dagegen weniger: Die Superwaffen, auf welche die Ewigen hofften, existierten nicht! »Wenn ich über solche Mittel verfügte«, hatte Merlin gelacht, »hätten die Meeghs niemals Caermardhin zerstören können!«
    Damit war Zamorras Mission praktisch beendet. Erfolglos beendet. Aber - Merlin hatte Zamorra nun seinerseits um Hilfe gebeten. »Bring mich zu Asmodis, meinem
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