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0477 - Das Schwert des Träumers

0477 - Das Schwert des Träumers

Titel: 0477 - Das Schwert des Träumers
Autoren: Werner Kurt Giesa
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so ist es auch nicht«, wand sich der Berater. »Das Ablenkungsmanöver dürfte einige Zeit in Anspruch nehmen. Bis das Sternenschiff zurückkehrt, kann es noch etwas dauern. In der Zwischenzeit müssen wir selbst zusehen, wie wir mit dem Feind zurechtkommen. Aber immerhin haben Sie es geschafft, in Kontakt mit Merlin zu kommen, wie ich sehe. Sie haben ihn sogar mit an Bord gebracht.«
    »Eine seltsame Burg ist das hier«, kicherte Merlin kindisch. »So etwas habe ich noch nie gesehen. Und diese Zugbrücken-Konstruktion… wirklich seltsam. Aus welcher Welt stammt der Architekt?«
    Alpha zuckte mit den Schultern. »Sie wissen es jetzt also, Commander.«
    Zamorra nickte. Auch er vermied es, in Merlins Gegenwart dessen Zustand offen zu erwähnen. »Ich weiß es, aber ich bin stark befremdet darüber, daß es niemand für nötig gehalten hat, mich vorher darüber zu informieren. Das hätte ziemlich gefährlich für mich werden können.«
    »Der ERHABENE war sicher, daß Merlin speziell für Sie, Commander, keine Gefahr darstellen würde, und wie ich sehe, hat er recht behalten. Nun, was haben Sie erreicht?«
    Zamorra winkte ab. »Darüber später. Zunächst gibt es wichtigere Dinge zu tun. Wie viele Meegh-Spider sind es?«
    »Nur wenige, Commander. Wir werden schon irgendwie mit ihnen fertig.«
    »Wie viele?« drängte Zamorra. Er hatte es satt, sich mit Halbheiten an der Nase herumführen zu lassen. »Wie viele, Alpha?«
    »Nun, etwa sieben oder acht.«
    »Sieben oder acht?« fauchte Zamorra ihn an. »Wenn Sie mich schon gegen meinen Willen ständig als Commander anreden, dann halten Sie sich auch in allen anderen Belangen daran, daß ich der Kommandant bin. Haben Sie mich verstanden, Alpha?«
    »Sie reden laut und deutlich genug, Commander«, brummte Alpha, im Rang unmittelbar unter dem ERHABENEN. Erfahrungsgemäß gab es immer nur recht wenige Alphas. Überhaupt bestand die DYNASTIE DER EWIGEN nur aus relativ wenigen Personen. Zamorra schätzte die, welche bis zum Jahr 1992 übriggeblieben waren, auf nur wenig mehr als hundert. Natürlich konnte sich das in den letzten 66 Jahren radikal geändert haben; er kannte die Fortpflanzungsrate der Ewigen nicht. 66 Jahre, das waren wenigstens drei Generationen nach menschlichen Maßstäben, und in diesen drei Generationen konnte sich die Zahl der Ewigen durchaus verzehnfacht haben. Dennoch konnte es nach wie vor nur wenige von ihnen im Alpha-Rang geben; jeder ERHABENE, der zuviele Alphas um sich herum zuließ, war dumm, denn sie waren potentielle Konkurrenten um die Macht.
    Demzufolge mußte Zamorra davon ausgehen, daß »sein« Alpha zur Führungsspitze gehörte und in interne Dinge eingeweiht war. Um so verärgerter war Zamorra darüber, daß ihm elementare Dinge verschwiegen wurden. Wenn er sich schon bereiterklärt hatte, bis zu einem gewissen Maß mit den Ewigen zusammenzuarbeiten, dann wollte er auch als gleichberechtigter Partner anerkannt werden.
    Etwas anderes wäre es gewesen, wenn man ihm etwa einen Sigma oder Rho oder Tau zugesellt hätte, niedrigere Ränge, die nicht unbedingt in alles eingeweiht waren, was die Führungsclique der Ewigen beschloß. Aber der ERHABENE und auch Alpha sollten nicht glauben, daß sie Zamorra als Werkzeug benutzen konnten, wie es ihnen gefiel.
    »Also, sieben oder acht?«
    Alpha wandte sich um und wies auf einen der riesigen Panoramabildschirme der Kommandozentrale. »Ein Dutzend«, brummte er verdrossen.
    »Wie weit entfernt?«
    Alpha ging zu einem der Instrumentenpulte unter den Schirmen und schaute dem Mann in Schwarz, der dort arbeitete, über die Schulter. »Sie erreichen in drei Minuten die obersten Schichten der Erdatmosphäre«, sagte er.
    »Wann werden sie uns gefährlich?«
    »Wenn sie nichts grundlegend Neues erfunden haben«, erwiderte Alpha mürrisch, »womit nicht zu rechnen ist, werden sie uns in gut sechs Minuten in Reichweite ihrer Waffen haben.«
    »Warum sind wir dann eigentlich immer noch nicht gestartet?« fragte Zamorra scharf.
    Alpha sah ihn überrascht an. »Ich dachte, wir könnten Merlins Wunderwaffen einsetzen.«
    »Merlins Wunderwaffen.« Zamorra lachte spöttisch auf. »Es gibt sie nicht, Kanzler. Die Mission war erfolglos.«
    Der Ewige war verblüfft. »Warum haben Sie Merlin dann mit an Bord gebracht, Commander?«
    Zamorra hob die Hand. »Weil ich ihm versprochen habe, ihm zu helfen. Ich werde ihn jetzt einquartieren. In der Zwischenzeit…«
    »Das erledigt einer der Männer in Schwarz«, unterbrach
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