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0477 - Das Schwert des Träumers

0477 - Das Schwert des Träumers

Titel: 0477 - Das Schwert des Träumers
Autoren: Werner Kurt Giesa
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machen.
    Unter diesen war die interessanteste Gestalt wohl Merlins Tochter Sara Moon; war sie doch einmal unter dem Einfluß des Psycho-Programms CRAAHN ein Werkzeug der MÄCHTIGEN gewesen. Aber auch die anderen waren wichtige Personen. Nicole Duval als die Kampfgefährtin des gefürchteten Dämonenkillers Zamorra, dann Ted Ewigk, der einmal ERHABENER der DYNASTIE DER EWIGEN gewesen war - auch wenn das schon mehr als ein halbes Jahrhundert zurück lag, war er ebenso wie Zamorra für viele eine Legende geworden und allein deshalb durch sein Wiederauftauchen gefährlich -, und schließlich die Silbermond-Druiden Gryf und Teri. Sie alle waren gefährliche Gegner. Sie als Gefangene zu halten, war ein gigantischer Sieg. Die MÄCHTIGEN würden es sich kaum entgehen lassen, diesen Sieg zu genießen; immerhin hatten gerade diese Personen ihnen im vorigen Jahrhundert zahllose böse Niederlagen beigebracht. Man raunte sich sogar zu, daß es Zamorra und seinen Gefährten um ein Haar gelungen wäre, in die Heimat-Dimension der Meeghs vorzustoßen und diese willig-willenlosen insektoiden Sklaven der MÄCHTIGEN auszulöschen.
    Der Meegh-Kommandant, der für den Silbermond verantwortlich war, fragte sich, wie die Herren die gefangenen Feinde bestrafen würden. Er selbst hätte schon etwas gewußt; schließlich machten die Meeghs häufig Gefangene. Viele wurden sofort getötet, andere umgeformt zu Cyborgs, deren künstliche Programmgehirne nur noch den Meeghs gehorchten. Wieder andere wurden zur Fronarbeit gezwungen, bei der sie bedauerlicherweise zu schnell wegstarben.
    Der in allen Regenbogenfarben schillernde MÄCHTIGE sandte einen Befehlsimpuls in das Gehirn des spinnenartigen Meegh-Kommandanten, der seine wahre Gestalt hinter einem schwarzen Schattenschirm verbarg, durch welchen er zumindest in seinen Umrissen menschenähnlich aussah.
    - bringt sara moon in den raum der Verwandlung! -Da wußte der Kommandant, daß Merlins Tochter das Ende dieses Tages nicht mehr als Sara Moon erleben würde.
    Sondern als programmgesteuerter Cyborg.
    ***
    Gryf hatte sich sein Ende so nicht vorgestellt.
    Genau genommen, hatte er nie eine konkrete Vorstellung von seinem eigenen Tod entwickelt. Sterben, das war etwas, das anderen passierte. Nicht aber ihm. Er war aus jeder-Gefahr immer wieder herausgekommen. Zwar nicht immer unversehrt, aber was machte das schon, wenn er überlebte? Mehr als achttausend Jahre lebte er nun schon und sah immer noch aus wie ein Zwanzigjähriger, der gern lachte und dessen blonder Haarschopf noch nie einen Kamm gesehen zu haben schien. Gryf liebte das Leben. Er genoß es in vollen Zügen, jagte Vampire und erlöste sie mit einem durchs Herz getriebenen Eichenpflock von ihrem untoten Dasein, und er verführte hübsche Mädchen, wo sie ihm über den Weg liefen.
    Und nun ging all das rasend schnell dem Ende entgegen.
    Er hatte es geschafft, dem Untergang des Meegh-Spiders zu entkommen - ob Zamorra es ebenfalls irgendwie gelungen war, wußte er nicht, und es spielte jetzt für Gryf auch keine Rolle mehr. Selbst Zamorra konnte ihm nicht mehr helfen. Er war in eine Auseinandersetzung zwischen »Jägern« der neuen Herren der Erde, der Meeghs, und den Menschen geraten, welche sich im Untergrund verkrochen und eine Art Guerillakrieg gegen ihre Feinde führten. Dummerweise hatte man Gryf für einen dieser »Jäger« gehalten und darauf verzichtet, das genauer zu überprüfen. Für die anderen war es einfacher auf Gryf zu schießen. Er hatte noch versucht, per zeitlosem Sprung zu entkommen, aber die Kugel hatte ihn noch während des Sprunges erwischt und im halbstofflichen Zustand möglicherweise eine noch schwerere Verletzung hervorgerufen.
    Nun lag er an einem unbekannten Ort auf dem Boden und verlor ständig Blut. Er schaffte es nicht mehr, mit seinen Druiden-Kräften den Selbstheilungsprozeß einzuleiten, weil er durch die vorangegangenen Ereignisse zu geschwächt war. Parapsychisch war er »auf Null«. Der letzte zeitlose Sprung war noch einmal eine Kraftanstrengung gewesen, die ihm endgültig das Letzte abverlangt hatte.
    Er konnte die Wunde weder selbst versorgen, noch konnte er einen weiteren Sprung durchführen, der ihn vielleicht unter andere Menschen brachte, die ihm halfen. Aber er zweifelte mittlerweile daran, daß sie es tun würden. Mehr als 60 Jahre des Gejagtwerdens hatten sie in den Untergrund Vortrieben. Sie kamen nur an die Oberfläche, um zu kämpfen. Allem Fremden gegenüber waren sie mißtrauisch - und das
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