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0477 - Das Schwert des Träumers

0477 - Das Schwert des Träumers

Titel: 0477 - Das Schwert des Träumers
Autoren: Werner Kurt Giesa
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willst du, daß auch wir beide sterben?«
    »Wohin bringst du mich?« In seinen Augen flackerte es. »Alle tot? Niemand mehr helfen? Ich kann es nicht glauben.«
    Sie zerrte an seinem Arm. Dann vollführte sie den zeitlosen Sprung und nahm Merlin mit sich.
    Auf der Oberfläche des Silbermondes tauchten sie beide aus dem Nichts wieder auf. Merlin fand sich unversehens in einer öden, toten Mondlandschaft wieder. Alles tierische und pflanzliche Leben, das einmal auf dieser Welt existiert hatte, war gestorben und verdorrt.
    Merlin sah glühende Berge und künstliche Schluchten, in denen es düster gloste. Er sah das Kontrollzentrum nicht weit von sich entfernt. Er schüttelte den Kopf.
    »Was soll das hier sein, Sara?« fragte er.
    »Wir befinden uns auf dem Silbermond, Vater.«
    »Das kann nicht sein«, widersprach er. »Als ich das letzte Mal hier war, sah der Silbermond anders aus. Da gab es Leben. Hier gibt es aber nur Tod.«
    »Ja, Vater«, sagte Sara Moon, und ihre Stimme nahm einen kaum merklich spöttischen Tonfall an. »Hier gibt es nur Tod. Siehst du ihn kommen, Vater? Da kommt der Tod!«
    Sie deutete nach oben.
    Ein Lichtfleck war am Himmel entstanden, und dieser Lichtfleck vergrößerte sich rasch. Er wurde immer heller. Zugleich schwoll ein zunächst entferntes leises Heulen an, das immer deutlicher und lauter wurde. Die Luft geriet in Bewegung. Ein Windhauch wurde zum Sturm. Und inmitten dieses Sturmes standen zwei Geschöpfe und sahen dem in den Luftschichten aufglühenden Ringschiff entgegen, das brennend und mit verglühenden Triebwerken steuerlos direkt auf das Kontrollzentrum abstürzte!
    Die verbleibenden Sekunden bis zum Aufschlag ließen sich an den Fingern beider Hände abzählen…
    ***
    Gryf war für kurze Zeit fassungslos. Er hatte nie im Leben damit gerechnet, daß Caermardhin einmal zerstört werden könnte. Die unsichtbare Burg, zum Teil in eine andere Dimension hineingebaut, war für ihn immer ein uneinnehmbares, unbesiegbares Bollwerk gewesen, an dem sich selbst die Dämonen der Hölle die Zähne ausgebissen hatten.
    Aber nun lag Caermardhin in Trümmern, und Gryf konnte Merlins Aura hier nicht mehr spüren.
    Sofort disponierte der Druide um. Merlin konnte nicht tot sein. Es konnte nur so sein, daß er sich an einem anderen Ort aufhielt. Also versuchte Gryf es noch einmal. Er ließ YeCairn nicht los, konzentrierte sich erneut auf einen zeitlosen Sprung und fixierte Merlins Bewußtseinsaura. Wenn Merlin nicht doch tot war, und wenn er sich nicht zu weit entfernt befand, mußte der neuerliche Sprung Gryf und seinen seltsamen Begleiter nun endlich doch zu ihm bringen, ganz gleich, wo Merlin sich nun aufhielt. War er aber tot, so würde der Sprung einfach nicht erfolgen, weil es kein erreichbares Ziel mehr gab. Schlimmeres konnte in diesem Fall nicht passieren.
    YeCairn wollte etwas sagen, kam aber nicht mehr dazu.
    Sie sprangen. Abermals wechselte die Umgebung von einem Augenblick zum anderen. YeCairn schnappte heftig nach Luft. Jetzt endlich riß er sich von Gryf los und umklammerte den Schwertgriff, allerdings ohne die Waffe zu ziehen.
    Gryf blinzelte verwirrt.
    Sie befanden sich in einem seltsam eingerichteten Raum mit allerlei technischen Instrumenten, die keinesfalls zu Merlin paßten, weil sie nicht auf Magie basierten. Eher schon paßten sie zur DYNASTIE DER EWIGEN. Aber was hatte Merlin mit den Ewigen zu schaffen?
    Kurz durchzuckte Gryf der Gedanke, daß es etwas mit Sara Moon zu tun haben konnte. Vielleicht war sie wieder rückfällig geworden und stand nun erneut an der Spitze der Dynastie. Vielleicht hatte sie Merlin in eine Falle gelockt. Aber Gryf verwarf diesen Gedanken so schnell wieder, wie er aufgetaucht war. Merlin ließ sich nicht in solche Fallen locken!
    Trotzdem war von ihm nichts zu sehen. Dabei war Gryf sicher, daß sie keinen Fehlsprung gemacht hatten. Bis zu jenem Moment, in welchem Gryf auf der Erde den zeitlosen Sprung auslöste, mußte Merlin sich hier befunden haben. Er mußte diesen Raum praktisch in der gleichen Sekunde verlassen haben, in der Gryf und »Gevatter Tod« hier auftauchten!
    Ein fliegender Wechsel, sozusagen.
    Aber wo war Merlin jetzt?
    Und wo befanden sie sich? Das Licht flackerte stärker. Von irgendwoher erklangen heftige Explosionen, und immer wieder liefen starke Erschütterungen durch diesen Raum.
    Gryf eilte zur Tür und öffnete sie. Vor ihm erstreckte sich ein Korridor. Der Druide erkannte griechische Schriftzeichen und Hinweise. Also
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