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0474 - Metro-Phantome

0474 - Metro-Phantome

Titel: 0474 - Metro-Phantome
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Dämonenjäger.
    Er litt doch nicht unter Halluzinationen!
    Und es war auch nicht möglich, daß eine dämonische Macht ihm eine Horror-Vision geschickt hatte! Das funktionierte nicht. Der weißmagische Schutzschirm, der Château Montagne kuppelförmig umgab, ließ keinerlei Schwarze Magie durch. Weder Dämonen noch Dämonisiertc oder andere Vertreter schwarzmagischer Kunst vermochten die Abschirmung zu durchdringen; nicht einmal Lucifuge Rofocale konnte das. Und sie waren auch nicht in der Lage, auf andere Weise hindurch zu gelangen.
    Die Abschirmung war intakt; Zamorra hatte sie erst an diesem Mittag genauestens überprüft!
    Und dennoch… dieses fürchterliche Bild…?
    Er wußte, was ihm da gezeigt worden war…
    Das schwarze, wolkenartige Etwas, das über einen klaren Himmel schwebte, war ein Meegh-Spider! Ein schier unbesiegbares Kampfraumschiff, das einem kriegerischen Sternenvolk aus den Tiefen des Universums gehörte. Es hat sich in seinen schwarzen Schattenschutzschirm gehüllt - zu Zamorras Glück. Denn wer einen ungetarnten Meegh-Spider sah, verlor darüber unweigerlich den Verstand…
    Aber wie kam ein Meegh-Spider in die Erdatmosphäre? Worauf hat er mit seinen entsetzlichen Strahlwaffen das Feuer eröffnet? Und wieso war das Château zerstört gewesen? War es auch einem Strahlangriff der Meeghs zum Opfer gefallen?
    Zamorra schüttelte sich, verdrängte das Grauen, das ihn gepackt hatte, als er sich an die Meeghs erinnerte und an den Schrecken, den jene spinnenähnlichen Wesen lange Zeit in der Galaxis verbreitet hatten. Sie waren ein Hilfswerk der MÄCHTIGEN gewesen.
    Aber es gab keine Meeghs mehr!
    Was Zamorra hier gesehen hatte, war unmöglich! Die Meeghs waren ausgelöscht worden. Ansu Tanaars goldener Schädel hatte das bewirkt. Es gab keinen einzigen Meegh mehr, und keines ihrer gefährlichen Kriegsraumschiffe. Sie alle waren restlos ausgelöscht worden, damals, als Zamorras Freund Colonel Balder Odinsson sein Leben opferte und Zamorra mit seinen Getreuen in einer fremden Dimension um das Weiterbestehen der Erde kämpfte, die von den Meeghs im Auftrag der MÄCHTIGEN überrollt werden sollte…
    Es war lange her.
    Es konnte keine Meeghs mehr geben.
    Nur einmal war Zamorra ihnen später noch einmal begegnet - und genau betrachtet war das sogar »früher« gewesen. Durch eine Zeitverschiebung war er zusammen mit seinen Freunden und dem Magier Merlin in die Vergangenheit des legendären Silbermondes geschleudert worden. Später war der Silbermond, die Heimat der Druiden Gryf und Teri, von den Meeghs zerstört worden, mitsamt dem gesamten System der Wunderwelten, dessen Sonne plötzlich entartete und zu einem schwarzen, allesverschlingenden Moloch wurde…
    Bei jener Zeitreise in einer Phase vor der Zerstörung hat Zamorra Agenten der Meeghs auf dem Silbermond bekämpft und unschädlich machen können. Aber das war keine Wirklichkeit mehr gewesen, keine Gegenwart. In der Gegenwart gab es die Meeghs nicht mehr, und höchstens ein Zeitparadoxon hätte ihre völlige Ausrottung ungeschehen machen können.
    Es war auch unmöglich, daß sie aus der Vergangenheit, in welcher sie noch existierten, eine Reise in die Zukunft gemacht hatten. Denn die Zeitreise hatten sie nie beherrscht…
    Was Zamorra da eben gesehen hatte, dafür gab es keine Erklärung.
    Nicole tauchte wieder auf, gefolgt von Raffael. Der alte Diener hob erstaunt die Brauen, als er Zamorras Verwirrung bemerkte. »Ist Ihnen nicht gut, Monsieur? Was kann ich für Sie tun?«
    »Nichts«, murmelte Zamorra und streifte die Schatten der Vision ab »Ich bin in Ordnung. War nur ein wenig in Gedanken versunken. Nett, daß Sie das Verdeck des Wagens ge schlossen haben, Raffael.«
    »Das war nicht ich, Monsieur«, erwiderte der Diener. »Der Wagen hat das von selbst getan.«
    Zamorra schluckte heftig. Aber er erinnerte sich im gleichen Moment als Nicole sagte: »Ich habe mich ganz umsonst aufgeregt. Habe gar nicht mehr daran gedacht, daß der Caddy über einen Feuchtigkeits-Sensor verfügt, der bei den ersten Regentropfen das Verdeck von selbst elektrisch ver schließt. Genauso, wie das Fernlicht von allein abblendet, wenn das Scheinwerferlicht des Gegenverkehrs registriert wird.«
    Zamorra nickte. Diese kleinen Raffinessen hatten 1959 bei Cadillac zur serienmäßigen Luxusausstattung gehört, und drei Jahrzehnte später war es im Zeitalter von Airbag, Anli-Blockier-System und -zig-Ventil-Motoren geradezu eine Unverfrorenheit der Autohersteller, diese
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