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0465 - Ein Steckbrief für die Marco Polo

Titel: 0465 - Ein Steckbrief für die Marco Polo
Autoren: Unbekannt
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sind, und außerdem weiß ich, wie exakt wir gearbeitet haben."
    Der Mann wandte ihm das Gesicht zu; es war zwischen der hochgeklappten Helmkapuze sichtbar. Noch waren die Anzüge nicht geschlossen, noch standen die HÜ-Schirme nicht.
    „Sie kennen Rhodans Plan?"
    „Ja", sagte Cascal. „Der größte Bluff seit dem Start von Terra."
    Sie grinsten sich etwas unbehaglich an und schwiegen dann.
     
    *
     
    Die MARCO POLO ging nochmals in den Einsteinraum zurück und zeigte sich für zwanzig Sekunden den Verfolgern.
    Schon jetzt schlugen die Geräte aus: Die Masse des Sternes war ungeheuer groß, und die Gravitation des sehr heißen Sternes war dementsprechend hoch.
    Dann sprang die MARCO POLO blitzschnell durch den Linearraum und raste,von einer anderen Position heranfliegend, hinter den Stern.
    Hinter- in bezug auf die Verfolger.
    Atemlose Spannung breitete sich in den Abteilungen aus, die jetzt perfekt zusammenarbeiten mußten.
    Nicht weniger hoch war die Nervenanspannung der Wartenden, Untätigen des Schiffes. Überall suchten die Verantwortlichen nach Besatzungsmitgliedern, die noch keine Anzüge trugen.
    „Dieser riesige Benjamin dort vorn -wir können uns phantastisch hinter ihm verstecken. Aber nicht lange", sagte der Mann neben Cascal.
    „Wenn nicht...", meinte Joak, und in diesem Moment ertönte die Alarmsirene. Sie heulte durch jeden einzelnen Raum des gesamten riesigen Schiffes.
    Achttausend Hände fuhren an den Gürtel, achttausend Schalter wurden gedrückt, dann einige tausend, die die kleinen Helmfunkgeräte in Betrieb setzten. Jeder" der nicht unmittelbar sprechen mußte, schloß seine Funkkanäle, um kein Chaos hervorzurufen.
    Achttausend HÜ-Schirme schalteten sich ein.
    Die Männer warteten weiter.
    „Big Ben ... ein guter Name. Hoffentlich läutet er nicht unsere letzten Stunden ein", sagte jemand.
    „Ruhe-!" rief ein anderer über Funk.
    Im Normalraum raste die MARCO POLO auf den Stern zu. Big Ben oder Gelcher Lambda griff nach ihnen. Die Schutzschirme flammten auf, und jetzt wurde der Hypertronzapfer des riesigen Schiffes eingeschaltet.
    Er war in der Lage, vierdimensionale und fünfdimensionale Sonnenenergie anzuzapfen und sie den Schutzschirmen zuzuleiten. Die Energie brandete heran, verteilte sich, und die Schutzschirme luden sich um das Millionenfache auf. Sie bildeten einen direkten Wall gegen die vernichtenden Energien der Sonnenkorona. Über sämtliche Linsen schoben sich die Filtersätze, und die Ortungsschirme begannen starke Störungen zu zeigen.
    Das Paratronschutzfeld glühte in ultrablauem Feuer auf.
    Mit sehr hoher Fahrt raste die MARCO POLO in die Sonnenatmosphäre hinein und verschwand darin. Riesige Flammenzungen aus glühenden Wasserstoffgasen zuckten dem Schiff entgegen und brachen sich an den Schirmen, wurden bogenförmig abgeleitet und schlugen wieder zurück in den blauen Übergiganten.
    Cascal sagte anerkennend: Der Chef riskiert allerhand."
    Der Leiter der Fernsteuerungsabteilung fügte hinzu: „Er geht noch tiefer hinein. Das bedeutet zusätzlichen Schutz und gleichzeitig ein höheres Risiko."
    Vor den Männern befanden sich die Felder der Uhr, deren Hauptwerk sämtliche Nebenstellen versorgte. Die Ziffern wechselten in unterschiedlicher Geschwindigkeit. Die Hände des Mannes, geschützt durch dünne, widerstandsfähige Handschuhe, lagen über den Schaltern und Hebeln der Fernsteuerungsanlage.
    Jetzt fegte die MARCO POLO im Uhrzeigersinn durch die Sonnenkorona, umrundete den Giganten langsam und kam jetzt auf die östliche Seite, von der aus die wartende zweite Flotte vorstieß.
    Die Schiffe - eine schnelle Ortung ergab dies, verteilten sich langsam über den Raum. Die Funksprüche konnten nicht mehr aufgefangen werden, die Störungen waren zu groß.
    Die Anziehungskräfte des Sterns waren durch die ziemlich hohe Geschwindigkeit der MARCO POLO aufgefangen worden, und die zusätzliche Sicherheitsmenge wurde durch die Antigravitatoren und die Triebwerke gesichert.
    Jeder, der nicht unbedingt mit Arbeiten beschäftigt war, wartete und versuchte, auf den Schirmen etwas zu erkennen - es war sinnlos: Man sah nichts.
    Die Bordsprechanlage, jetzt die Funkkanäle der Helmfunkgeräte benutzend, sprang an.
    „Wir werden in wenigen Augenblicken die Jet ausschleusen.
    Nach wie vor gilt der Befehl, die HÜ-Schirme eingeschaltet zu lassen. Anschließend ziehen wir uns noch weiter in den Schutz der Sonne zurück, gehen also noch mehr der Sonnenoberfläche entgegen. Wir werden einige
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