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0465 - Ein Steckbrief für die Marco Polo

Titel: 0465 - Ein Steckbrief für die Marco Polo
Autoren: Unbekannt
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Zentrum innerhalb von zwei Sekunden ein Ring künstlicher Sonnen, die MARCO POLO führte einen schnellen Schwenk durch und flog in einer reichlich engen Kurve auf das Zentrum der strahlenden Feuerbälle zu.
    „Fabelhaft!" sagte jemand aus dem Hintergrund.
    „Viele Hunde sind des Hasen Tod!" meinte ein anderer.
    Die gegnerischen Schiffe wichen aus der unmittelbaren Zone der sonnenhellen Glut, und rasend schnell flog die MARCO POLO ins Zentrum des Ringes hinein. Sie kam nie aus dem anderen Ende des kurzen Stückes Tunnel heraus - sie ging in den Linearraum.
    „Geschafft!" sagte Rhodan trocken.
    „Ausgezeichnet."
    Die Nervenanspannung ließ nach.
    Nachdem die sechs Siganesen wieder durch ihren Minitransmitter an Bord der MARCO POLO zurückgekommen waren, hatte sich der Transmitter auf dem Planeten selbst vernichtet. Die Menschen - oder besser Menschlein-, die den falschen Ganjo zu einer lächerlichen Figur gemacht hatten, konnten den ersten Versuch der Takerer, den falschen Ganjo einzusetzen, vereiteln. Das war ein ausgezeichneter Erfolg für Ovaron, aber kein Erfolg für Rhodan. Er dachte noch immer, und von Tag zu Tag dachte er mehr und intensiver daran, daß er die Invasionsflotte finden mußte. Falls es sie gab. Aber er mußte auch die letzten Unsicherheiten ausräumen.
    Die MARCO POLO, vom Planeten Oldon gestartet, besaß ein Geheimnis, das für Ovaron irgendwann ein ausgezeichnetes Beweismittel abgeben konnte.
    Sie hatten die Individualdaten des falschen Ganjos angemessen und aufgezeichnet. Diese Daten waren mit Harl Dephin und seinen Thunderbolts in die MARCO POLO gebracht worden. Rhodan sah sich jetzt langsam und nachdenklich in der Hauptzentrale um und stand auf.
    Wir sind in Sicherheit!" sagte er halblaut.
    Die Strapazen der letzten Tage und Wochen waren vorüber, das Schiff war in einem erstklassigen Zustand. Die Flucht in den Linearraum gab den Männern ein zusätzliches Gefühl der Sicherheit.
    Ovaron stand plötzlich hinter Rhodan.
    Wir haben es wieder einmal geschafft", sagte er bedächtig. „Glücklicherweise."
    Rhodan lächelte ihm zu.
    „Trotzdem brennt mir die Zeit auf den Nägeln, Ovaron."
    Ovaron senkte den Kopf.
    „Ich verstehe. Den meisten Gewinn vom Flug der achttausend habe bisher, ich gehabt - beziehungsweise die Ganjasen."
    Rhodan hatte seinen Kurs festgelegt; endlich konnte er wieder daran denken, sich in seine Kabine zurückzuziehen und die Unmenge von Material zu sichten, die sich aufgetürmt hatte.
    „Ja, das ist richtig. Sie hatten mehr, davon. Aber ich muß nun darauf dringen, daß wir in den nächsten Tagen mit allen Kräften nach der Invasionsflotte suchen!"
    „Ich ... ich würde Ihnen gern helfen."
    Rhodan hob die Schultern und ließ sie wieder sinken. Dann meinte er: Ich brauche Unterlagen, Beweise - oder Gegenbeweise. Ich brauche jedenfalls etwas, das mir die Gewißheit gibt. Entweder planen die Takerer eine Invasion, oder sie planen sie nicht. In jedem Fall brauche ich Gewißheit!"
    Sie hatten auf diesem Flug zusammen eine Menge von Abenteuern erlebt, die sie, wie alle Männer dieses Schiffes, einander nähergebracht hatten. Trotzdem blieben die Umstände bestehen: Jeder der beiden Männer, Ovaron, der Ganjo und Rhodan, der Großadministrator, hatten ihre eigenen Probleme, die sie stellvertretend für ihr Volk, ihre Rasse zu lösen hatten.
    Rhodan für die Menschen der heimatlichen Galaxis, Ovaron für die Ganjasen.
    „Ruhen wir uns erst einmal kurz aus!" schlug Ovaron vor.
    „Meinetwegen", sagte Rhodan. „Jeder hat es nötig. Immerhin haben wir die Individualdaten des falschen Ganjos."
    „Eine hervorragende Aktion!" bestätigte Ovaron.
    „Die uns sonst nicht viel eingebracht hat", konterte Perry. „Für die Interessen der Terraner war es ein relativ nutzloses Unternehmen."
    Sie bewegten sich langsam, nebeneinander gehend, auf den Liftschacht zu.
    „Das will ich nicht unbedingt sagen", antwortete Ovaron nachdenklich.
    „Nein? Warum nicht?"
    Der Ganjo drehte sich noch einmal um und sah die Männer in der Hauptzentrale an.
    „Wenn es mir als Ganjo gelingen sollte, ein riesiges Reich zu einigen, dann dürfte das auch für die Terraner kein Nachteil sein", sagte Ovaron.
    „Das nützt uns herzlich wenig, wenn uns vorher die Takerer überfallen haben", sagte Rhodan.
    „Es wird also ein Wettlauf!"
    „Das fürchte ich", erwiderte Rhodan, „wird es sicher. Der Wettlauf zwischen dem Versuch, dieses riesige Sternimperium zu einigen, und der Auffindung der
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