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0465 - Ein Steckbrief für die Marco Polo

Titel: 0465 - Ein Steckbrief für die Marco Polo
Autoren: Unbekannt
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Gefahr zu entkommen. Eine davon war das Dimesextatriebwerk, eine andere Möglichkeit wollten sie in der Nähe des Zielsternes erproben. Schlug sie fehl, blieb noch immer das Triebwerk, das eingesetzt werden konnte.
    Der Trick war alt.
    Uralt. Ein Feind, den es nicht gab oder der unsichtbar war, konnte nicht bekämpft und vernichtet werden. Dies war eine uralte Binsenweisheit. Da die MARCO POLO aber sehr deutlich sichtbar war, mußte man sie unsichtbar machen. Das geschah mit großer Aussicht auf Erfolg dadurch, daß man vortäuschte, es gäbe sie nicht mehr.
    Also mußte sie vernichtet werden, zerstört ... auf jeden Fall mußte sie verschwinden.
    Diese Überlegungen hatten dazu geführt, daß sich Waringer und Atlan mit dem Problem des Wie herumschlugen. Rhodan beendete sein Essen, schaltete einen Interkom um und wählte den Kreuzer an, in dem sich Cascal befand.
    Das Bild stabilisierte sich innerhalb einer Sekunde, die Verbindungen innerhalb des Schiffes funktionierten mit einer verblüffenden Schnelligkeit und außerordentlich perfekt.
    Das Bild zeigte Cascals Kabine. Joaquin Manuel lag mit geöffneten Stiefelsäumen in voller Kleidung auf der Liege und richtete sich gerade auf.
    „Sir!" sagte er überrascht.
    Rhodan nickte.
    „Geschlafen?" fragte er leise.
    „Ja. Genau...", Cascal sah auf seine Digitaluhr und dann sagte er: „... drei Stunden. Hat sich die Lage entscheidend verändert?"
    „Nein", antwortete Rhodan. „Ich habe einen Job für Sie, Joak."
    „Ausgezeichnet!" meinte Cascal und rieb sich die Augen. „Ich begann bereits mich tödlich zu langweilen. Wäre dies nicht eine amüsante Story für die Bordzeitung? Überschrift: Cascal stirbt an Langeweile."
    Rhodan lächelte.
    „Ich freue mich, dafür sorgen zu können, daß Sie dem prallen Leben wieder zurückgegeben werden."
    Cascal blieb sitzen und holte tief Atem.
    „Was liegt an, Sir?" fragte er und räusperte sich.
    „Im Raum 500 arbeiten Atlan und Waringer an der Möglichkeit, die MARCO POLO zu vernichten. Helfen Sie Ihnen!"
    Cascal stand auf, steckte einen Finger ins rechte Ohr und schüttelte die Hand.
    „Ich habe mich verhört, Sir!" sagte er ungläubig. „Seit wann machen Sie Scherze in einem derartig globalen Ausmaß?"
    Rhodan grinste.
    „Kein Scherz. Wenigstens sollen dies Admiral Maschyleen und seine Kommandanten denken."
    „Ich verstehe", sagte Cascal. „Wie groß ist meine Arbeit?"
    „Sie sollen die technische Leitung dieses Problems übernehmen. Zeitliche Abstimmung, Ausrüstung und so weiter.
    Sie verstehen."
    Cascal nickte kurz, nahm den Finger aus dem Ohr und sagte entschlossen: „Verstanden. Alles andere erfahre ich von Waringer?"
    „So ist es. Wir haben rund fünf Stunden Zeit."
    Cascal biß sich auf die Oberlippe und fragte: „Gilt Zielstern Gelcher Lambda noch „Jawohl", sagte Rhodan, „Wir werden uns, wie bisher gehabt, im Zickzackkurs durch beide Dimensionen darauf zubewegen."
    Er hob die Hand, grüßte kurz und schaltete um.
    Cascal sah einige Sekunden lang den dunklen Schirm an, dann lächelte er anerkennend und meinte: „Dem alten Großadministrator fallen wirklich die besten Dinge ein, wenn die Lage am bedrohlichsten ist. Das wird ein Spektakel werden!"
    Er ahnte bereits, was Rhodan vorhatte. In seiner winzigen Toilette wusch er sich das Gesicht und ging dann anschließend hinüber in den Hangar.
    Der fast zwei Meter große, schlanke Mann mit dem dunklen Haar und der schmucklosen uniformartigen Kleidung über den teuren Stiefeln blieb neben der Bedienungstafel für das Sicherheitsschott stehen.
    Vor ihm, in diesem relativ kleinen Raum, stand eine funkelnagelneue Space-Jet. Auf ihrer Oberschale konnte Cascal, leicht perspektivisch verzerrt, die Seriennummer lesen: SJ-MP-49.
    Der Flugkörper, eines der bestausgerüsteten Modelle dieses Schiffes, für wissenschaftliche Sonderaufgaben entworfen und gebaut, lag unter dem kalten, stechend hellen Licht von zahlreichen Tiefstrahlern und Scheinwerfern, die aus den Ecken des Raumes herunterbrannten. Ungefähr hundert Männer, innerhalb und außerhalb des Raumflugkörpers, arbeiteten hier.
    Cascal suchte langsam und methodisch die Fläche des Raumes ab, entdeckte Atlan und neben ihm den hageren Waringer, der wie ein aufgeregter Vogel wirkte.
    Dann weiteten sich Cascals Augen.
    Er sah einen Schacht, rechts in der Wand des Hangars. Dort rollten Arbeitsrobots die schweren Fusionsbomben heran, die aus den Magazinen der Transformstationen stammten. Es waren mindestens
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