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0465 - Ein Steckbrief für die Marco Polo

Titel: 0465 - Ein Steckbrief für die Marco Polo
Autoren: Unbekannt
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Stunden hier warten müssen. Ende."
    Rhodan hatte gesprochen.
    Natürlich galt der Befehl nicht für alle, die Männer, die schalteten und arbeiteten, mußten die HÜ-Schirme vorübergehend abschalten.
    Das Schiff entfernte sich jetzt wieder von der Sonnenoberfläche und drehte jenen Teil der Kugeloberfläche nach vorn, in dem sich der Hangar der Space-Jet befand.
    Einige Sekunden dauerte der Steigflug.
    Dann waren sie draußen, und nur auf einer Seite des Schiffes loderte die blauweiße Hölle des Sterns.
    Die Ortung funktionierte einige Sekunden lang.
    „Start minus fünfzehn Sekunden. Marke!" rief jemand aus der Hauptzentrale Dreimal kam ein „Verstanden" zurück. Die Uhren liefen jetzt.
    Die Ortung stellte rund viertausend Schiffe fest, die sich auf den umliegenden Raum verteilt hatten und mit relativ langsamer Fahrt ihre Plätze in einer riesigen kugelförmigen Zone einnahmen. Im Zentrum der Riesenformation lag die Sonne Gelcher Lambda oder Big Ben.
    Zehn Sekunden ...
    Die Funksprüche waren inhaltlich den bisher aufgefangenen gleich, abgesehen von Positionsmeldungen und Anweisungen an die Schiffe, ihre Plätze im Einkreisungsgebiet einzunehmen. Die MARCO POLO und die wichtigsten Männer darin wurden vorgestellt, und Bildmaterial wurde gesendet, sobald Funkverbindungen standen.
    Sieben Sekunden ...
    Der Mann neben Cascal schaltete seinen HÜ-Schirm ab, griff nach den Reglern und schaltete die Systeme der Jet ein, die noch nicht liefen. Langsam hob jetzt das Kleinraumschiff vom Boden ab, schwebte der offenen Schleuse entgegen.
    Sechs Sekunden ...
    Im Paratronschutzschirm und im HÜ-Schirm wurden gleichzeitig zwei Strukturrisse geschaltet.
    Bei „Drei" kippte ein anderer Mann einen Schalter.
    Die Jet wurde von den automatischen Abschußvorrichtungen nach vorn gerissen, durch die geöffneten Schleusentore geschoben, dann setzten die Kräfte ihrer eigenen Maschinen ein und jagten sie mit höchster Beschleunigung durch die beiden Risse in den wichtigen Schirmen, an deren Rändern wildes Feuer aufflammte.
    Sofort, unter lautlosen Blitzen und den Erscheinungen der überspringenden energetischen Flammenbahnen, schlossen sich beide Schirme wieder, erhöhten ihre Kapazitäten und standen.
    In der Jet, die mit äußerster Maschinenkraft beschleunigte, sprangen ferngeschaltet die Funkstörungs-Sonden an. Sie bauten einen Teil der Illusion auf, daß die Jet das große Raumschiff sei. Dadurch und durch die riesigen Ströme der Sonnenaktivität wurde der Eindruck aufrechterhalten, daß die Jet das Riesenschiff war.
    Die Jet beschleunigte unaufhörlich. raste ebenfalls im Uhrzeigersinn durch die äußersten Schichten der Sonnenkorona und wurde innerhalb von wenigen Minuten, die sie brauchte, um auf Lichtgeschwindigkeit zu kommen, zu einer perfekten Imitation der MARCO POLO.
    Das große Schiff aber fiel zurück in die Sonne und verbarg sich in den lodernden Gluten. Es war nun tatsächlich unmöglich, dieses Schiff inmitten der Sonne zu orten - die Masse des Sterns war zu groß, seine Temperatur zu hoch, sein Strahlungsfeld zu gewaltig, und die Störungen waren zu stark.
    Die MARCO POLO schien sicher zu sein, nachdem sich die Schleuse geschlossen hatte.
    Ihre Schirme loderten in weißblauem Feuer auf, als sie.sich in einer orbitalen Bahn im Schutz der Sonne befand, immer den Kern umkreisend.
    Die Jet aber raste ferngesteuert davon.
     
    *
     
    Admiral Maschyleen stand mit auf der Brust verschränkten Armen in der Zentrale seines Flaggschiffes und sah die Vorgänge auf den Schirmen.
    Unaufhörlich kamen und verließen Anordnungen und Meldungen die Zentrale.
    Maschyleen, übermüdet und trotzdem froh, den fremden Gegner endlich gestellt zu haben, sah wie das Echo auf den Schirmen in die Fläche der Sonne eintauchte und dort vorübergehend verschwand.
    Auf den Schirmen waren die stärksten Filter eingesetzt worden: Die Sonne war eine dunkelbraun leuchtende Scheibe vor einem absolut schwarzen Hintergrund. Jetzt kam das Energieecho des fremden Schiffes wieder hinter dem Sonnenrand hervor und fegte ziemlich schnell von rechts nach links über die Sonnenscheibe.
    Maschyleen gab den Befehl durch: „Sämtliche Einheiten, die bisher Dienst hatten, sind aufgerufen.
    Feuer frei bei meinem Kommando!"
    „Verstanden, Admiral!"
    Es waren mehr als einhundert stärkste Geschütze, deren Zielkreuze sich jetzt auf den Fremden einrichteten.
    Niemand an Bord der takerischen Schiffe, die auf dieser Seite der Sonne mit schwacher Fahrt warteten.
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