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0465 - Ein Steckbrief für die Marco Polo

Titel: 0465 - Ein Steckbrief für die Marco Polo
Autoren: Unbekannt
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nahezu bewegungslos im Raum trieben.
    Dann verwischten die Störungen das Bild.
    Die MARCO POLO verwandelte sich innerhalb der nächsten Stunden in ein Schiff, in dem eine taubstumme Mannschaft zu leben schien.
    Niemand sprach.
    Nur zwei Männer, die vor Instrumenten saßen und die Zeiger beobachteten, wechselten hin und wieder einen kritischen Blick oder eine sorgenvolle Bemerkung. Einmal spiegelten sie die Werte dieser Anzeigen zum Pult Rhodans, aber der Großadministrator ordnete an, diesen Wert zu halten.
    Die Anzeigen waren genau am Anfang des roten Feldes.
    Die Marken pendelten von Zeit zu Zeit, sie fielen zitternd zurück in den ungefährlichen Bereich. Das bedeutete, daß die Belastung der Schirme durch die ankommende Energie des Hypertronzapfers normal war und im Bereich lag, den die Projektoren und Leitungen aushielten.
    Dann wieder schlugen die leuchtenden Marken in den rotglühenden Teil der Skalen aus.
    Das bedeutete, daß die Belastung jenseits der Grenzwerte lag.
    Zwar gab es bei allen Leitungen, Projektoren und Sicherungen Reserven an Sicherheit, aber sie waren nicht besonders hoch.
    In seiner begründeten Furcht, doch noch geortet zu werden, hielt Rhodan den Abstand vom Sonnenkern so gering wie nur möglich. Er ging bewußt dieses Risiko ein, daß Leitungen durchbrannten oder Teile des Paratronschutzschirmes oder die HÜSchirme an einigen Stellen zusammenbrachen.
    Drei Stunden lang dauerte dieser Zustand, der an den Nerven der Männer zerrte. Immer wieder wurde es möglich, eine Ortung durchzuführen. Einige Raumsektoren waren leer, andere zeigten Flottenkonzentrationen, die sich sammelten, und zweimal wurden Teile der Flotte beobachtet, die sich gesammelt hatten und Fahrt aufnahmen.
    Die Umkreisung der Sonne dauerte an.
    Ein Riesenschiff, das durch die blauleuchtenden Schirme selbst einer Sonne glich, flog in der Sonnekorona, einer blau, fast weiß glühenden Gashülle, die mit Flammenzungen und Partikelströmen nach dem Schiff langte.
    Wieder pendelten die Marken in den kritischen Bereich hinein.
    Sehr weit hinein - und wieder zurück.
    Die beiden Männer beruhigten sich mühsam, setzen eine Meldung an Rhodan ab und warteten auf die Antwort, Als sie kam, war es zu spät.
    Die Leuchtanzeigen schnellten förmlich bis ans andere Ende der Skala. Der Hypertronzapfer nahen zuviel Energie auf. Die Strukturwandler konnten sie nicht mehr umwandeln. In dem hoffnungslos überladenen Paratronschirm, der auf fünfdimensionaler Basis arbeitete, kam es zu einem Überschlageffekt.
    Der grüne HÜ-Schirm wurde angegriffen.
    Plötzlich war die MARCO POLO in glutflüssiges Feuer gehüllt - die Schirme hielten zwar stand, brachen nicht in sich zusammen.
    Von ihrer Innenseite aber prasselte ein ungeheures Meer von Blitzen gegen die Metallhülle der MARCO POLO.
     
    4.
     
    Die Überschlagungsenergien wurden an die Schiffszelle abgegeben, Die Energien trafen das Metall der Schiffszelle, wurden weitergeleitet und gelangten mit der Geschwindigkeit des elektrischen Stromes ins Schiffsinnere. Es war nicht eine einzige, blitzartige Aktion, sondern ein andauernder Schauer von hochfrequenten Strömen. Als erster merkte dies der diensthabende Emotionaut. Er handelte mit rasender Geschwindigkeit und steuerte das Schiff in einen Geradeaus-Kurs, der es aus dem Innern der solaren Atmosphäre herausbringen sollte.
    Dann, einen unfaßbar kurzen Sekundenbruchteil nach dem ersten Energieüberschlag, trafen die Ströme auf die riesigen, überall im Schiff verteilten Frischwassertanks.
    Tausende von Tonnen Wasser verwandelten sich in Heliumgas.
    Helium mit der Ordnungszahl Zwei, der Massezahl Vier und dem Atomgewicht Vier und drei Tausendstel.
    Dieses Helium war ein Alphastrahler.
    Eine Serie von krachenden Detonationen ging durch das Schiff, warf die Männer um und richtete ungeheure Zerstörungen an.
    Während die MARCO POLO mit voller Maschinenkraft aus der Sonne hervorschoß, während die Überschlagsenergien geringer und die schmetternden Blitze zwischen Schutzschirm und Schiffszelle seltener wurden und schließlich ganz aufhörten, detonierten die Tanks des Schiffes.
    Krachen der Explosionen, sekundäre dumpfe Schläge, das Bersten von Glas und Fetzen aus sämtlichen Materialien.
    Die fast vollen Riesentanks, einschließlich derjenigen, die den See des Solariums speisten und der See selbst, alles verwandelte sich in Heliumgas.
    Die Tanks waren Spezialkonstruktionen.
    Sie bestanden aus hochlegierten
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