Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0463 - Das Drehbuch, das der Satan schrieb

0463 - Das Drehbuch, das der Satan schrieb

Titel: 0463 - Das Drehbuch, das der Satan schrieb
Autoren:
Vom Netzwerk:
draußen auf der ruhigen, vornehmen Wohnstraße am Silver Lake Park waren keine G-men vom FBI. Es waren ganz einfache, blauuniformierte Stadtpolizisten.
    Einer von ihnen würde jetzt sterben.
    Higgold spürte wieder den leichten Druck der Maschinenpistole. Aus dieser Waffe würden die für den Cop tödlichen Geschosse kommen.
    Higgold stand am Fenster. Draußen scharten sich die Blauuniformierten um den dunkelblauen Buick, der auf dem Gehweg parkte. Irgendeinen dieser Männer würde es treffen.
    Irgendeinen. Einen altgedienten Sergeant. Oder einen jungen Patrolman, vielleicht einen Familienvater. Einen grantigen, unerbittlichen Gesetzeshüter. Oder einen zuvorkommenden, höflichen, hilfsbereiten Beamten.
    Irgendeinen.
    Leise öffnete sich ein Fensterflügel. Kalte Luft kam von draußen in die stickig gewordene Atmosphäre des Hauses. Von ganz weit her klangen die Stimmen der Beamten. Und von noch weiter her kam der heulende Ton einer Polizeisirene. Noch ein Streifenwagen preschte heran.
    Vorsichtig wurde der Lauf der Maschinenpistole durch das offene Fenster geschoben.
    Und mit einem irrsinnigen belfernden Stakkato peitschte die tödliche feurige Salve hinaus.
    ***
    »Verdammt noch mal, laß doch die Finger von dem Ding! Gleich kommt die Kriminalpolizei — die müssen auf jeden Fall die Spuren sichern!«
    Sergeant Joe Hardlock hatte Mühe, seine Kollegen von dem blauen Buick zurückzuhalten. Jeder wollte einen Blick in den geheimnisvollen Wagen werfen. Jeder wollte die Maschinenpistole sehen.
    Hardlocks Aufforderung wirkte dann doch. Die anderen Beamten standen zwar um den Wagen herum, aber jeder bemühte sich, nicht in Tuchfühlung damit zu kommen.
    »Ob es eine Gang ist?« fragte Hardlocks ältester Revierkollege, David Bowlman. Hardlock zog die Nase kraus. »Ich weiß nicht, David. Passiert ist in der letzten Zeit hier nichts. Der Wagen steht aber gerade so hier herum, als ob die Insassen Hals über Kopf herausgesprungen seien. Komische Sache. Hast du denn etwas gehört, was dazu passen könnte?«
    »Nichts«, sagte Sergeant Bowlman. »Ruhe im ganzen Revier. Auch keine Fahndungsmeldung nach irgendeiner Gang. Rätselhaft.«
    Bowlman brummte irgend etwas Unverständliches vor sich hin. Bei all seiner Polizistenerfahrung konnte er sich auch nicht vorstellen, was hier passiert sein sollte.
    Im gleichen Moment spürte er einen mit aller Wucht geführten Stoß, der ihn gegen zwei, drei andere Polizisten warf.
    »Deckung!« brüllte gleichzeitig Hardlock mit sich überschlagender Stimme. Der Sergeant sprang selbst noch in das Rudel der anderen Beamten und riß irgendjemand mit zu Boden. Irgendwo gab es einen harten Aufprall, und ein unterdrückter Schmerzenslaut war zu hören.
    Doch keiner achtete darauf.
    Dafür hörten sie das trockene Bellen einer Maschinenpistole, das in der Stille der Straße am Park unnatürlich laut klang. Die Geschosse fetzten in unmittelbarer Nähe des blauen Buick über den Asphalt. Mit dumpfem Klatschen schlugen sie ein, um dann als Querschläger sirrend davonzuspritzen.
    Hardlock konnte nicht sehen, woher die Kugeln kamen. Er konnte nur vermuten, wo der Schütze stehen mußte.
    Die kommen von oben, dachte Hardlock, aus der Höhe des ersten Stockwerkes etwa. Und sie können nur aus dem Haus von Higgold kommen.
    Der Sergeant vermerkte das mit einer gewissen Erleichterung. Wenn seine Vermutung richtig war, lagen die Polizisten alle gut in Deckung und waren im direkten Beschuß kaum zu erreichen. Hardlock riskierte es.
    »Los«, flüsterte er, »robbt da nach rechts, direkt unter die Gartenmauer!«
    Er hatte leise gesprochen, aber alle hatten ihn verstanden. Blitzschnell wechselten die drei Streifenwagenbesatzungen ihre Position. Allein Hardlock blieb auf seinem Platz hinter dem Heck des dunkelblauen Buick liegen.
    Auch der Schütze hatte inzwischen gemerkt, daß sein Anschlag fehlgeschlagen war. Er rächte sich.
    Seine nächste Salve traf voll die Motorhaube des einen Streifenwagens. Splitternd und berstend zersprang die Windschutzscheibe. Wie ein Trommelwirbel auf einer Blechdose klang es, als die Geschosse das Blech der Motorhaube zersiebten. Zischend entwich das Kühlwasser aus einer zerschossenen Leitung. Knallend ging ein Reifen in Fetzen.
    Joe Hardlock aber krümmte in diesem Moment seinen Zeigefinger am Abzugshahn der Dienstpistole, die er, ohne seine Deckung zu gefährden, in Anschlag gebracht hatte.
    ***
    Zur gleichen Zeit knallte es auch in Cleveland (Ohio). Verantwortlich für den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher