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0463 - Das Drehbuch, das der Satan schrieb

0463 - Das Drehbuch, das der Satan schrieb

Titel: 0463 - Das Drehbuch, das der Satan schrieb
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dortigen Knall war ein gewisser Charly Webb.
    Webb war mehr oder weniger stolzer Besitzer eines Altwarenhandels. Der Knall entstand durch eine Ohrfeige, die Sohn Ed von seinem Vater erhielt.
    »Lüg nicht auch noch!« brüllte Webb seinen Junior an. »Die Schilder hast du dir wieder unter den Nagel gerissen und sonst niemand!«
    Webb junior warf wutentbrannt das Werkzeug, das er gerade in der Hand hielt, auf den staubigen Boden des Materiallagers und stampfte beleidigt auf den Ausgang zu.
    Das brachte ihm eine zweite Ohrfeige ein. Die zweite war ebenso unverdient wie die erste Ohrfeige. Ed Webb hatte zwar vorher schon öfters Nummernschilder von Schrottwagen entfernt, um mit deren Hilfe fahrbereite, aber nicht mehr zugelassene Wagen durch die Vorstadtstraßen von Cleveland zu fahren, aber diesmal war er es nicht.
    Doch er hatte keine Zeugen dafür, daß er unschuldig war.
    Aber Ed wußte, daß die Schilder gestohlen waren. Er würde es seinem Vater zeigen, dachte er grimmig. Zwei Minuten später gab er die Nummer der Polizei durch. Er handelte sich um die Zulassungsnummer CT — 45692.
    ***
    Dumpf dröhnte der erste Schuß. Hardlock merkte sofort, daß er zu hoch geschossen hatte. Es zielte sich schlecht aus seiner Position.
    Deshalb krümmte er ein zweites Mal den Finger.
    Klirrend ging eine Fensterscheibe in die Brüche. Sofort kroch Hardlock wieder rückwärts, um aus der Schußlinie der Maschinenpistole zu kommen.
    Doch nichts rührte sich mehr in Higgolds Haus.
    »Hey, Joe!«
    Das war Bowlmans Stimme.
    »Was?«
    »Feuerschutz für mich! Ich renne zum Wagen, rufe weitere Verstärkung! Muß auch FBI benachrichtigen.«
    »Okay, David! Aber geh zu meinem Wagen, der steht so, daß er vom Haus aus kaum noch zu sehen sein kann!«
    Bowlman kroch rückwärts an der Gartenmauer entlang. Hardlock hielt, die Pistole im Anschlag, die Fenster im ersten Stockwerk des Hauses im Auge.
    Es rührte sich immer noch nichts.
    Und dann hörte Hardlock, wie ein Motor gestartet wurde. Für den Bruchteil einer Sekunde hielt er den Atem an. Doch dann erkannte er, daß es der Motor seines eigenen Wagens war. Bowlman nutzte die Gelegenheit, das Polizeifahrzeug ein paar Yard zurückzusetzen, um es endgültig aus der Gefahrenzone zu bringen.
    Das Motorengeräusch erstarb wieder. Eine Weile blieb es still.
    Das Geräusch, das dann aufklang, ließ Sergeanten Hardlock für kurze Zeit an seinem Verstand zweifeln. Aus der Richtung des Streifenwagens kam ein lautes Gelächter.
    Eine Minute später hatte der Reviersergeant die Erklärung dafür. Bowlman kam behende an der Mauer entlanggekrochen.
    »Zuhören, Leute!« rief er. »Soeben hat die Zentrale durchgerufen, wir sollten damit rechnen, daß wir beschossen würden!«
    Trotz der ernsten Angelegenheit mußten auch die Kollegen lachen.
    »In dem Haus sind Gangster«, fuhr Bowlman mit seinem Bericht über die Funkmeldung fort. »Nichts unternehmen! FBI ist unterwegs.«
    ***
    Phil hatte, während ich noch beim Chef gesessen und das Telefongespräch mitgehört hatte, außer der zweiten und dritten Bereitschaft alle verfügbaren Leute in unserem Distriktgebäude zusammengetrommelt. Gleichzeitig hatte er aus der Waffenkammer Maschinenpistolen, Handgranaten, Gas-Handgranaten und Gasmasken, dazu das übliche an Waffen und Gerät, bereitstellen lassen. Bei uns ging es zu wie in einem Ameisenhaufen.
    Erpressung und Kidnapping sind bei uns im FBI zwei Zauberworte. Beide Verbrechen unterscheiden sich von den anderen Schwerverbrechen in einem wesentlichen Punkt. Die Erpreßten und Entführten leben meistens noch, solange der oder die Gangster ihr Ziel noch nicht erreicht haben.
    Bei Erpressung und Kidnapping haben wir immer noch die Chance, den zweiten Teil des Verbrechens, den Mord an den Opfern, zu verhindern. Deshalb geht bei derartigen Delikten alles vor, was in einem solchen Fall notwendig ist. Wir haben dabei fast unbeschränkte Vollmachten. Wenn es sein muß, können wir den letzten Stadtpolizisten von der Kreuzung holen.
    Die Alarmpläne für solche Fälle stehen fest, und jeder von uns kennt sie auswendig. Phil hatte wie ein Automat gearbeitet.
    Deshalb war er natürlich enttäuscht, als ich ihm sagte, vorerst brauchte ich nur einen Lautsprecherwagen.
    Mit diesem stand ich jetzt in der Lakewood Road, nicht weit entfernt von Higgolds Haus.
    Ich war erleichtert, daß sich alle neun Stadtpolizisten, die da im Straßenstaub lagen, nach mir umdrehten. Demnach konnte es keinen von ihnen getroffen
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