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045 - Schizophrenia - Nächte des Wahnsinns

045 - Schizophrenia - Nächte des Wahnsinns

Titel: 045 - Schizophrenia - Nächte des Wahnsinns
Autoren: Larry Brent
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können, besteht immer die Gefahr eines
Unfalls, einer Verletzung oder im schlimmsten Fall auch einer Tötung.«
    Larry
Brent nickte. »Dabei kommt es auch immer darauf an, wer der Verursacher einer
solchen Kraft ist, nicht wahr?«
    »Richtig.«
    »Es
kann aus der betreffenden Person selbst herauskommen, sie kann oft aber auch
nur Verstärkungs- oder Durchgangsstation sein. Dämonische Kräfte sind nicht
immer auszuschließen. Wo Böses und Schreckliches besonders massiv gedacht und
gehandhabt wird, verändert sich die Atmosphäre. Das negative Fluidum bewirkt
dann stets auch Negatives...« X-RAY-3 unterbrach sich. Er blickte nach oben. Im
Raum über ihm entstand Unruhe. Trampelnde Schritte waren zu hören. Poltern. Die
Deckenleuchte wackelte. Ein unterdrückter Aufschrei folgte, dann fiel ein
schwerer Körper zu Boden.
    Falco
erbleichte. » Rasolini , der Frauenmörder! Er befindet sich genau über
uns! Da geht etwas vor!« Er stürzte aus dem Raum.
    Larry
Brent, Kommissar Tandelli und sein Begleiter hefteten sich an Falcos Fersen.
Der Nervenarzt erreichte einige Schritte vor ihnen die hölzerne Treppe, die in
die oberen Stockwerke führte. Als er um die Ecke bog und auf dem Treppenabsatz
zur ersten Etage ankam, hallten laute Schreie durch den oberen Stock, und eine
dunkle Gestalt tauchte auf. Sie taumelte wie trunken, konnte sich nicht auf den
Beinen halten, knickte ein und stürzte auf der steilen Treppe nach unten. Falco
sprang noch zur Seite, erhielt trotzdem einen Stoß gegen die Schienbeine, daß
er an die Seitenwand flog. Auf dem Treppenabsatz blieb der Körper liegen. Es
war ein Mann. Er lag mit dem Gesicht am Boden. Larry beugte sich noch vor Falco
über den Verletzten, den es böse erwischt hatte.
    Rasolini
lag vor ihnen. »Aus«, kam es wie ein Hauch über seine zuckenden Lippen. Hastige
Schritte oben im Korridor... Zwei Pfleger kamen angerannt. Der eine hatte ein
blaues Auge, der andere hielt sich den Bauch. Falco erfuhr, daß Rasolini
plötzlich durchgedreht war, sie angegriffen hatte und aus dem Raum, in dem man
ihn gestern speziell unterbrachte, floh.
    Aus
Rasolinis Mundwinkel lief ein dünnes Blutrinnsal. Der Mann röchelte. Blasiger
Schaum entstand auf seinen Lippen.
    »Mörder... Falco ist... ein Mörder... ich habe ihn gesehen... letzte Nacht... er
hat Marina Ordelli auf dem Gewissen... hat ihr den Kopf abgeschnitten... die
Leiche beseitigt... im Wohnhaus... Geheimtür... hab alles gesehen... mit der
neuen Dosis... wollte er mich mundtot machen... Marina hat mir schon lange
keine Injektionen mehr gegeben... konnte mich oft frei bewegen... hatte einen
Schlüssel von ihr bekommen... war mit ihr befreundet... er... hat etwas
bemerkt... da hat er es unterbunden auf seine Weise... die Anstalt... ist ein
einziges, grauenerregendes Panoptikum... zum erstenmal Fremde hier... hab euch
kommen sehen... und die Gelegenheit ergriffen...« Seine Stimme war kaum noch zu
hören. Dann streckte sich der Körper. Paolo Rasolini war tot.
     
    ●
     
    Die
Blicke aller hingen nicht an dem Toten, sondern an Dr. Giuseppe Falco. »Aber... das stimmt nicht «, stammelte er, und sein Entsetzen war echt. »Das alles
ist eine Lüge! Signore, Sie werden doch einem geistesgestörten Mörder nicht
glauben?«
    »Die
Beschuldigungen sind hart«, murmelte Tandelli, der sich ebenfalls davon
überzeugt hatte, daß Rasolini tot war. »Er hat sein Leben aufs Spiel gesetzt,
um uns zu informieren.«
    »Er
stand unter Drogen!« erinnerte Falco ihn. »In diesem Zustand wußte er nicht,
was er sagte.«
    »Ich
kann es mir auch nicht vorstellen«, murmelte Tandelli. »Sicher ist es Ihnen ein
Leichtes, die Anschuldigungen zu entkräften.«
    »Aber
wie? Ich wüßte nicht, wie ich es Ihnen beweisen könnte.«
    »Ganz
einfach«, schaltete sich Larry ein. »Zeigen Sie uns Ihr Wohnhaus! Rasolini hat
von einem Panoptikum des Grauens gesprochen...«
    »So
etwas gibt es nicht, Signore!« entrüstete sich Giuseppe Falco. Und seine
Entrüstung war echt.
    »Dann
gibt es erst recht keinen Grund, uns nicht hinüberzuführen«, stachelte Larry
ihn an, und er mußte an die beiden Fotos denken, die er in Mornas Hotelzimmer
gefunden hatte und die in seiner Jackentasche steckten. Bilder aus einem
Panoptikum des Grauens. Präparierte Glieder und Köpfe…
    Es
war eigentlich ausgeschlossen, daß Giuseppe Falco in jener Nacht zum Mörder
Marina Ordellis, unter Umständen auch Antonio Fabricis geworden war und fast
zur gleichen Zeit Morna Ulbrandson in Mailand
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