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Geheimnis um ein Haus im Walde

Geheimnis um ein Haus im Walde

Titel: Geheimnis um ein Haus im Walde
Autoren: Enid Blyton
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Der dicke Junge
    „Heute kommt Dicki”, sagte Betti zu ihrem Bruder.
    „Das erzählst du mir jetzt mindestens zum sechstenmal”, brummte Flipp. „Kannst du denn gar nichts anderes sagen?”
    „Nein. Und ich kann auch nichts anderes denken.” Betti ging zum Fenster und sah hinaus. „Ach, da kommen Gina und Rolf! Ob sie mit uns zur Bahn gehen, um Dicki abzuholen?”
    „Natürlich! Vielleicht treffen wir dort auch Purzel. Daß Dicki es fertiggebracht hat, ohne ihn zu verreisen!”
    Nun traten Gina und Rolf ins Zimmer. „Tag!” grüßte Rolf und warf seine Mütze auf einen Stuhl. „Fein, daß Dicki endlich wiederkommt! Ohne ihn ist hier überhaupt nichts los.”
    „Und ohne ihn und Purzel sind wir nur vier Spürnasen statt sechs”, sagte Betti. „Allerdings gibt es bis jetzt auch nichts aufzuspüren.”
    Die fünf Kinder nannten sich und Dickis Scotchterrier Purzel „die sechs Spürnasen”, denn sie hatten gemeinsam einige Geheimnisse in Peterswalde aufgeklärt. Herr Grimm, der dicke Dorfpolizist, hatte sich ebenfalls die größte Mühe gegeben, sie aufzuklären, aber die Spürnasen waren zu seinem großen Ärger jedesmal vor ihm ans Ziel gelangt.
    „Vielleicht kriegen wir bald was zu tun”, meinte Flipp.
    „Sobald Dicki auf der Bildfläche erscheint, passiert gewöhnlich etwas.”
    „Es kam mir ganz komisch vor, Weihnachten ohne ihn zu sein”, sagte Gina. „Er bekommt noch nachträglich ein Geschenk von mir.”
    „Von mir auch”, fiel Betti ein. „Ich habe ein Notizbuch für ihn. Auf den Deckel habe ich seinen Namen geschrieben. Seht mal – Dietrich Ingbert Carl Kronstein. Er wird sich bestimmt darüber freuen.”
    „Das glaube ich kaum”, widersprach Flipp. „Das Buch ist ja schon ganz schmuddlig, weil du es so lange mit dir herumgeschleppt hast.”
    „Seht mal, was ich ihm gekauft habe!” Gina zog ein Kästchen aus der Tasche und öffnete es. Darin lag ein kleiner schwarzer Bart. „Damit kann er sich fein maskieren.”
    Flipp nahm den Bart in die Hand und befühlte ihn. Dann hielt er ihn sich ans Kinn. „Wie sehe ich aus?”
    „Ziemlich albern”, antwortete Betti, „eben wie ein verkleideter Junge. Dicki würde mit dem Bart wie ein Erwachsener aussehen. Er versteht es, das dazu passende Gesicht zu machen.”
    „Ja, er kann sich fabelhaft maskieren”, sagte Gina.
    „Wißt ihr noch, wie er sich in den Sommerferien als Napoleon verkleidet hatte und zwischen die Wachsfiguren auf dem Rummelplatz stellte?”
    Flipp lachte. „Damals haben wir ein pfundiges Geheimnis aufgeklärt. Hoffentlich gibt es in diesen Ferien wieder eins. Hat einer von euch kürzlich Herrn Grimm gesehen?”
    „Ja, ich sah ihn gestern auf seinem Rad”, meldete sich Betti. „Ich ging gerade über die Straße, da kam er um die Ecke gesaust. Beinah hätte er mich überfahren.”
    „Rief er wieder ,weg da’?” fragte Flipp kichernd.
    Die Kinder hatten dem Polizisten den Spitznamen „Wegda” gegeben, weil er sie immer mit diesen Worten zu verscheuchen suchte, wenn er sie traf.
    „Diesmal sah er mich nur wütend an”, antwortete Betti und schnitt eine komische Grimasse.
    Die anderen brachen in lautes Gelächter aus. Da öffnete Frau Hillmann, die Mutter von Betti und Flipp, die Tür.
    „Wenn ihr Dietrich von der Bahn abholen wollt, müßt ihr jetzt gehen, Kinder.”
    Rolf sah auf seine Armbanduhr. „Tatsächlich, es ist allerhöchste Zeit! Wir müssen uns beeilen, sonst kommen wir zu spät.”
    Die Kinder sprangen auf. Flipp und Betti zogen rasch ihre Mäntel an. Dann polterte die kleine Gesellschaft die Treppe hinunter. Die Haustür flog krachend hinter ihnen zu, und sie rannten davon.
    Der Zug fuhr gerade ein, als sie den Bahnsteig betraten. Betti hüpfte aufgeregt von einem Bein aufs andere und schaute ungeduldig nach Dickis blondem Schopf aus, konnte ihn jedoch nirgends entdecken.
    Der Zug hielt; Türen wurden aufgerissen, und Reisende stiegen aus. Gepäckträger eilten herbei, um ihnen das Gepäck abzunehmen. Aber von Dicki war noch immer nichts zu sehen.
    „Wo steckt er denn nur?” rief Betti.
    „Vielleicht hat er sich verkleidet”, meinte Rolf. „Schaut euch gut um, Spürnasen!”
    Aufmerksam musterten die Kinder die Menschen auf dem Bahnsteig. Der Mann dort konnte Dicki nicht sein; er war zu groß. Dieser Junge hier war zu klein. Ein Mädchen, das an ihnen vorüberging, kannten sie. Dann sahen sie zwei Damen, die mit ihren Eltern befreundet waren. Hinter ihnen kam Fräulein Sitter, die neben
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