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045 - Schizophrenia - Nächte des Wahnsinns

045 - Schizophrenia - Nächte des Wahnsinns

Titel: 045 - Schizophrenia - Nächte des Wahnsinns
Autoren: Larry Brent
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sich über die Schränke fortsetzte, die dagegen lehnten. Glas- und
Metallschalen, sowie Behälter klirrten. Morna rannte hinter den Tisch, stemmte
sich mit aller Kraft dagegen und rückte ihn nach vorn auf die Tür zu, um den
Wahnsinnigen mit den drei Köpfen damit auf Distanz zu halten. Sie schaffte es
auch.
    Dann
war Massio an der Tür und drückte dagegen. Das Hindernis verhinderte ein
Öffnen, aber Massio war hartnäckig. Er trat und schlug gegen die Tür, trommelte
mit beiden Fäusten dagegen und knallte dann seine geballte Faust gegen das
Türblatt, daß es riß. Morna Ulbrandson stemmte sich noch immer gegen den Tisch.
Wie lange sie diese Kraftprobe aushielt, wußte sie nicht. Sie mußte auf ihre
ausweglose Situation aufmerksam machen. Ihr Handicap bestand darin, daß sie
nicht wußte, wo sie sich befand, daß sie keine Position angeben konnte. Aber
wenn sie den Miniatursender in der präparierten Weltkugel aktivierte, war es
unter Umständen möglich, daß man ihren Sender noch rechtzeitig ortete, ehe es
zu spät war.
    »Warum
diese unnötige Anstrengung, meine Liebe?« vernahm sie da die höhnische Stimme
hinter sich, und im gleichen Augenblick zuckte von der Seite her eine Sichel
vor ihren Hals, deren rasiermesserscharfe Schneide genau auf ihre Kehle
ausgerichtet war und so dicht angelegt wurde, daß die Schwedin meinte, sie als
Halsband zu tragen. Morna Ulbrandson erstarrte zur Salzsäule.
    »Du
kannst deinem Schicksal doch nicht mehr entgehen. Es war eine Auszeichnung, daß
ich dich so lange geschont habe. Manche Dinge schiebt man vor sich her, weil
anderes dazwischen kommt. Aber nun habe ich Zeit... viel Zeit... « Diese
Stimme!
    Die
PSA-Agentin wollte nicht glauben, wer da zu ihr sprach. »Dreh dich ganz langsam
um. Ich möchte in deine Augen sehen, wenn du stirbst...«
    Sie
folgte. »Roncolli«, sagte sie tonlos.
     
    ●
     
    Die
Männer in dem kleinen Büroraum hörten, wie die Stimme verhallte. Giuseppe Falco
wich mit einem leisen Aufschrei zurück und ließ den Hörer fallen. Aus ihm tönte
das Freizeichen. Larry Brent nahm den Hörer auf.
    » Was... war das?« fragte Falco und starrte noch immer entsetzt auf das Telefon.
    »Ein
Phänomen, wie es bei den Rossi-Kindern und vor allem bei Franca auftritt«,
murmelte X-RAY-3. »Es hat eine Bedeutung, Doktor, daß die gleiche Geisterstimme
sich auch hier meldet, mit einer ähnlichen Drohung, die ich heute schon zu
hören bekam. Jemand, oder etwas, scheint eine panische Angst davor zu haben,
entdeckt zu werden. Und diese Kraft, Falco, kommt unter Umständen aus diesem
Haus.«
    Der
Nervenarzt schluckte. »Wie kommen Sie auf eine so absurde Idee?«
    »Sie
haben Franca Rossi behandelt, nicht wahr?«
    »Si,
si...«
    »Wie
war ihr Zustand am Anfang? Schildern Sie mir, wie Sie sie kennengelernt haben.
War es da auch schon so schlimm, oder ist es später schlimmer geworden?«
    Giuseppe
Falco zögerte einige Sekunden mit der Antwort. »Das Ganze begann eigentlich mit
nervösen Störungen«, antwortete er dann wahrheitsgemäß. »Bei Franca fiel
besonders drastisch auf, daß sie zwischen Perioden äußerster Lebhaftigkeit und
Phasen tiefster Depressionen schwankte. Sie brachte Gläser zum Schwingen, ohne
daß sie Hand anlegte und ohne zu wissen, daß sie es überhaupt verursachte. Bei
Mädchen im pubertären Stadium sind solche Fälle nicht selten. Aus der Literatur
über Grenzfälle weiß man, daß in der pubertären Phase mediale Fähigkeiten
auftreten können. Telepathie, das Gedankenlesen zum Beispiel, ist nicht selten.
Oder das Verrücken von Gegenständen, ohne daß durch die betreffende Person Hand
angelegt wird, tritt oft auf... Manche Personen behaupten auch, an einem
anderen Ort gewesen zu sein, während sie in Wirklichkeit am anderen Ende der
Stadt oder eines Landes gesehen wurden. Bilokation nennt man dieses Phänomen.
Gerade mein Vater hat sich in der Zeit seines Wirkens in dieser Anstalt große
Verdienste in der Erforschung solcher Grenzfälle erworben. Bei vielen
Geisteskranken hat man solche übersinnlichen Erscheinungen auch sehr oft
beobachtet. Vielleicht ist es ganz und gar eine Folge einer unerkannten und
besonderen Geisteskrankheit, die wir als solche nur noch nicht in der Lage zu
erkennen sind, weil sie andere nicht belästigt oder gefährdet. Wobei ich das
letzte schon wieder ausklammern möchte, denn wo übersinnliche Phänomene
überschießen, wo die Kräfte von den betreffenden Personen nicht bewußt
gesteuert und kontrolliert werden
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