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045 - Mörder der Lüfte

045 - Mörder der Lüfte

Titel: 045 - Mörder der Lüfte
Autoren: Dämonenkiller
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wusste kaum mehr, wie lange er schon in dieser Hölle von Schmerzen zu leben hatte. Ihm schien es wie eine Ewigkeit.
    Die Schmerzen erlaubten es ihm nicht mehr, einen klaren Gedanken zu fassen. Ständig explodierte etwas in seinem Körper, dann war ihm wieder, als würde er von unzähligen Lanzen durchbohrt.
    Die Oberfläche seiner Arme und Beine veränderte sich ständig. Geschwüre wuchsen, Missbildungen formten sich überall an seinem Körper. Wenn er genau hinsah, konnte er erkennen, wie giftige, übelriechende Dämpfe aus seinen Poren stiegen.
    In seinen Eingeweiden brannte ein unlöschbares Feuer, das ständig an seinem Körper zehrte, ihn aber nie ganz verbrennen konnte, denn sein Zellgewebe regenerierte sich immer wieder.
    Er, Jerome Hewitt, war ein Wunderwerk. Er besaß einen fantastischen Metabolismus. Er war einfach nicht umzubringen. Was er auch anstellte, um seinem Leben und Leiden ein Ende zu bereiten, er hatte immer wieder versagt.
    Denn Asmodi hatte bestimmt, dass nur der Mann ihn von seinen Qualen erlösen konnte, der ihn in diesen Zustand versetzt hatte.
    Dorian Hunter.
    Das war die schlimmste Bestrafung, die er sich ausmalen konnte. Er konnte Gnade und Erlösung nur von jenem Mann erwarten, den er am meisten hasste.
    Aber nun würde der ersehnte Augenblick bald kommen. Nun durfte er hoffen, schon nach wenigen Augenblicken ewige Ruhe zu finden.
    »Komm, Hunter, komm!«, verlangte Hewitt. »Vollbringe das Werk!«
    Sie waren allein in schwindelnder Höhe. Die Dämonen hatten sich zurückgezogen. Er, Hewitt, kauerte mit dem Rücken gegen einen senkrechten Betonpfeiler. Dorian Hunter stand zehn Schritte von ihm entfernt mit dem Opferschwert.
    »Diesmal kannst du mir die Gnade des Todes nicht verweigern«, gurgelte Hewitt und spuckte etwas aus, das in ihm abgestorben war.
    Dorian Hunter wich zurück. Sein Gesicht drückte Widerwillen aus.
    »Bleib' stehen!«, schrie Hewitt und rückte nach. »Du musst es tun. Du hast keine andere Wahl. Dein Weg in die Arme der Hexe Coco führt nur über meine Leiche. Es gibt kein Zurück für dich. Ohne dieses Ritual wirst du für immer verdammt sein.«
    Das Schwert in Hunters Hand blitzte verlockend auf. Hewitt glaubte schon, dass er es zum entscheidenden Schlag heben würde. Nur den Bruchteil einer Sekunde fühlte er überhaupt keine Schmerzen. Was für ein Gefühl! Was für ein köstlicher Augenblick, einmal nicht alle Qualen der Hölle leiden zu müssen. Wie würde es erst sein, wenn er die Folterkammer seines Körpers für immer verlassen durfte!
    Aber noch immer zögerte der Dämonenkiller. Er schien mit sich um einen Entschluss zu ringen. Und Hewitt litt weiter.
    Ihm verursachte jeder Atemzug Übelkeit, alles krampfte sich in ihm zusammen. Er erlebte bei jeder noch so kleinen Bewegung eine Kettenreaktion von Schmerzen. Selbst der geringste Luftzug, eine schwache Brise, die über ihn hinwegstrich, brannte auf seiner wunden Haut wie Feuer und manchmal wie Eis.
    »Wie kannst du dulden, dass ich solche Qualen leide, wo du doch angeblich für das Gute kämpfst, Dorian!«, schrie Hewitt.
    »Was gibt es da zu überlegen? Es ist die beste Tat deines Lebens, mich zu töten. Hast du denn kein Mitleid?«
    »Doch«, erwiderte Dorian Hunter. »So sehr ich dich früher auch gehasst habe, als du noch ein Dämon warst, Jerome, jetzt gehört dir mein Mitgefühl. Ich würde alles tun, um dir zu helfen.«
    »Dann tue es. Du hast die Macht!«
    Hewitt streckte sich auf die Betonstrebe vor ihm aus und wartete auf den tödlichen Streich. Doch dieser blieb aus.
    Der Dämonenkiller sagte: »Alles will ich für dich tun, Jerome, damit dein Leiden ein Ende hat. Aber töten … nein, das bringe ich nicht über mich. Es wäre Mord. Und ich bin kein Mörder.«
    Mit diesen Worten schleuderte er das Opferschwert von sich. Hewitt sah es mit tränenden Augen in die Tiefe fallen, wo es in einer magischen Flamme verpuffte, als es den Boden berührte.
    Hunter hatte sich des Opferschwertes entledigt! Er hatte es einfach fortgeworfen.
    Alle Hoffnung zerrann. Die pochenden Schmerzen in seinem Körper trieben ihn zur Raserei. Mit einem tierischen Aufschrei wollte er sich auf den Dämonenkiller werfen. Doch dieser wich aus, und Hewitt stürzte ins Leere.
    Er schlug gegen einen Pfeiler, prallte ab, landete auf einer Querverbindung, prallte auch von ihr ab und stürzte tiefer.
    Dabei dachte er, dass die Dämonen, die ihm Erlösung versprochen hatten, Dorian Hunter besser gesonnen waren als ihm, denn sonst
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