Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
045 - Mörder der Lüfte

045 - Mörder der Lüfte

Titel: 045 - Mörder der Lüfte
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
schwarze Magie in gewisser Weise viel komplizierter war als alle Wissenschaften. Nicht einmal dem mächtigsten Dämon war es ohne Weiteres möglich, durch ein einfaches Fingerschnippen magische Wirkung zu erzielen. Die Blutopfer, Beschwörungen, schwarzen Messen und Sabbate waren nicht nur Show und Ausdruck der Bösartigkeit der Dämonen, sondern ein unerlässlicher Bestandteil der schwarzen Magie, wenn man sie mit Erfolg anwenden wollte.
    Wenn ein Mathematiker komplizierte Berechnungen vornimmt, so muss er sich der dafür bestimmten Formeln bedienen. Ähnlich war es mit der schwarzen Magie der Dämonen und der weißen Magie der Dämonenaustreiber.
    Sicherlich hinkte dieser Vergleich ein wenig, aber in gewisser Weise war auch die schwarze Magie eine Wissenschaft, wenn auch eine blutige. Selbst so etwas Einfaches wie das Hypnotisieren, das keine Domäne der schwarzen Magie war, sondern auch ein Bestandteil der menschlichen Wissenschaften, erforderte ein gewisses Ritual: die Versuchsperson musste ihre Aufmerksamkeit voll und ganz dem Hypnotiseur oder seinen Hilfsmitteln schenken, um für eine Suggestion zugänglich zu sein.
    Das alles war Dorian nicht neu. Er verstand nur noch nicht, warum er so wichtig für die Bekämpfung Olivaros war.
    »Ich habe fast den Verdacht, dass ich der Köder in einer Falle sein soll«, meinte Dorian. »Aber ich werde mich mit allen Mitteln dagegen wehren, ein Schlachtopfer abzugeben.«
    »Das ist dein gutes Recht, Hunter.«
    »Und warum habt ihr gerade mich als Olivaros Gegenspieler auserkoren?«
    »Darauf gibt es eine einfache Antwort. Du und Olivaro, ihr steht in einer recht günstigen Konstellation zueinander. Wenn es auch keiner von euch beiden wahrhaben möchte, so seid ihr doch durch magische Bande miteinander verbunden. Es wäre zu kompliziert, dir die Zusammenhänge erklären zu wollen, und du würdest sie auch nicht verstehen. Aber es hängt damit zusammen, dass du und Olivaro euch gegenseitig das Leben gerettet habt, dass ihr in ferner Vergangenheit bereits miteinander zu tun hattet und dass eure Gegenwart von der gleichen Hexe beeinflusst wird. Nämlich von Coco Zamis. Dies alles und noch viel mehr bildet in seiner Gesamtheit eine Konstellation, die dich als Gegenspieler für Olivaro prädestiniert.«
    Dorian glaubte den Worten des Dämonen. Wenn er und seine Verbündeten eine andere Möglichkeit gesehen hätten, den mächtigen Olivaro vom Thron zu stürzen, dann wären sie wohl kaum das Risiko eingegangen, ihn um seine Unterstützung zu bitten.
    Und er, Dorian, würde nichts von diesem Pakt, der eigentlich nur eine Farce war, wissen wollen, hätte er eine Möglichkeit gesehen, Coco auf eigene Faust zu retten.
    »Ich sehe die Notwendigkeit unserer Zusammenarbeit ein«, erklärte Dorian. »Nur habe ich noch keine Ahnung, in welcher Weise sie zu realisieren ist. Ich nehme an, ihr habt euch bereits einen Plan zurechtgelegt. Wie soll es also weitergehen?«
    Eine Weile herrschte Schweigen. Dann wurde heftiges Atmen aus vielen Kehlen laut, das immer keuchender wurde. Es schien Dorian fast so, als steigerten sich die ihn umlauernden Dämonen künstlich in Erregung. Er wurde sofort wieder misstrauisch.
    »Wir haben vorhin davon gesprochen, dass man magische Wirkungen nur durch entsprechende Rituale erzielen kann«, meldete sich schließlich der Anführer aus der Finsternis. »Nun, eine solche rituelle Handlung ist in diesem Augenblick erforderlich. Und du musst sie ausführen, Hunter!«
    Um Dorian erglühte eine leuchtende Sphäre, so dass er seine nächste Umgebung erkennen konnte. Er befand sich tatsächlich auf dem Betonskelett des Hochhauses.
    Plötzlich war wie hingezaubert ein ausgezacktes Schwert in seiner Hand, das dem Flammenschwert eines Engels glich, bis auf die magischen Symbole, die in die Klinge eingraviert waren.
    Und keine zehn Schritte vor sich sah Dorian eine verwachsene Gestalt kauern. Er hätte vor Ekel und Wut das Opferschwert am liebsten von sich geschleudert. Aber das gelang ihm nicht, denn es klebte in seiner Hand, als sei es ein Bestandteil von ihm.
    Dorian wusste, was die Dämonen von ihm erwarteten.
    »Los, Dämonenkiller«, stammelte er. »Komm' deiner Bestimmung nach, und bringen wir es schnell hinter uns. Schnell!«
    Er hielt sich mit seinem rechten Arm an einer Traverse über seinem Kopf fest, während seine aus der Schulter herausragende Linke unaufhörlich zuckte.
    Endlich war es soweit. Endlich, endlich, würde er von seinen Leiden erlöst werden. Er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher