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Der Fall der Feste

Der Fall der Feste

Titel: Der Fall der Feste
Autoren: Horus W. Odenthal
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Was bisher geschah

    Der Keil des Himmels

    Für die Menschen heißen sie zumeist nur Elfen. Egal, ob es sich nun um Ninraé oder Kinphauren oder eine andere der Nichtmenschen-Rassen handelt. Einer der Gründe dafür ist, dass die Menschen nur noch wenig über die anderen Rassen wissen, die neben ihnen die Welt bevölkern.
    Die Kinphauren leben zusammen mit dem Großteil der anderen nichtmenschlichen Rassen der Verbannten hinter den ausgedehnten Bergketten des Saikranon im Osten. Die Menschen bekamen sie nur als ihre Feinde zu Gesicht, wenn sie mit kriegerischen Absichten über die Gebirgsbarriere des Saikranon hinweg in die Länder der Menschen drängten. Da die Kinphauren aber ein zwieträchtiges und untereinander in Ränke zerfallenes Volk sind, brachten sie bisher immer nur nach langen Intervallen wieder eine gemeinsame Invasionsarmee zustande und konnten aufgrund ihrer inneren Zwistigkeiten auch immer wieder zurückgetrieben werden. Ihre Sitten und ihr Leben im Land um die Kalte See hinter dem Saikranon blieben den Menschen ein Geheimnis.
    Auch die Rasse der Ninraé ist den Menschen fremd geworden. Sie haben sich freiwillig aus den Dingen der Welt und den Ländern der Neuen Menschen in ihre abgelegenen Festungen zurückgezogen, die von einsamen und den Menschen gespenstisch erscheinenden Landstrichen umgeben sind.
    Die Welt der Menschen interessiert die Ninraé wenig, denn sie bereiten sich auf ihre Aszension vor. Sie haben sich als Rasse über die Zeiten hinweg verwandelt und schicken sich an, die materielle Welt vollständig zu verlassen und formen mit der Hilfe geistiger Patenwesen in den Geisterreichen große Regionen um, die ihnen dort zur neuen Heimat werden sollen. Von den Geschicken der Welt hat sich ihr Interesse abgewandt.
    Eines Tages findet eine Gruppe von Ninraé auf einem Ausflug in die Umgegend ihrer Festung Himmelsriff einen schwer verwundeten Menschen. Ein Verfolger ist ihm auf den Fersen, ein Kunaimra, eines jener gefährlichen für den Kampf geschaffenen Wesen, welche die Menschen unter dem Namen Homunkuli kennen. Unter den nicht länger kampferpobten Ninraé gibt es in diesem Gefecht schwere Opfer zu beklagen. Nur dadurch, dass Darachel in Todesgefahr instinktiv etwas bisher Ungekanntes tut und die Kräfte der den Ninraé sichtbaren Ätherschichten herbeiruft, können sie alle gemeinsam den Homunkulus töten. Sie bringen den schwerverletzten Menschen in ihre Festung Himmelsriff, obwohl sie bezweifeln, dass für ihn noch viel Hoffnung besteht.
    Besonders Darachel verspürt eine starke Verbindung zu dem Menschen. Er selber fühlt sich als Außenseiter unter den anderen seines Volkes. Seine Mutter war selber kein Ninraé, und seit sein Vater die Gemeinschaft seines Volkes verließ, hat Darachel Mühe, seine wachsende Befremdung gegenüber der vergeistigten Art seines Volkes und die Zweifel an seinen Bestrebungen und Idealen im Zaum zu halten. Der Fund des Fremden lässt sein Interesse an der Welt außerhalb der Festungen und engen Zirkel seines Volkes neu erwachen. Außerdem verraten ihm die verfeinerten Sinne seines Volkes, dass eine Schicksalsbindung zwischen ihm und dem Menschenmann besteht.
    So setzt er gegenüber den Enthravanen – dem Kreis der Mentoren ihrer Ninraé-Gemeinschaft – durch, dass der Menschenmann in Himmelsriff bleiben kann, um dort gepflegt zu werden. Entgegen den Protesten seines Widersachers im Kreis der Enthravanen, Cenn-Vekanen, der ihm Desinteresse an den Bestrebungen der Aszension und dafür allzu großes Interesse für weltliche Dinge vorwirft, kann er dies nur mit dem Argument durchsetzen, dass er von dem Menschenmann erfahren könne, ob sich dort draußen in der Welt eine Gefahr für die Gemeinschaft der Ninraé aufbaut, für die der Verfolger des Menschenmanns der Vorbote war.
    Dieser Menschenmann, der sich Auric Torarea Morante nennt, kommt unter der Pflege der Ninra zu sich und kann sich so weit erholen, dass man mit ihm sprechen kann. Zwischen Darachel und dem Menschenmann baut sich ein Vertrauensverhältnis auf, so dass der Menschenmann, der auch das Bedürfnis verspürt, gegenüber sich selber über sein Leben Rechenschaft abzulegen, dem neugierigen, hoch interessierten Darachel die Geschichte seines Lebens erzählt.

    Auric wurde in Valgarien geboren, einem wilden Land im Norden, dessen Bewohner in Stämme zerfallen sind, die sich untereinander bekriegen. Sein Vater war Than der Skrimaren, seine Mutter dessen Kriegsbeute aus dem Volk der Idirer.
    Das
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