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045 - Das Kind des mordenden Götzen

045 - Das Kind des mordenden Götzen

Titel: 045 - Das Kind des mordenden Götzen
Autoren: Brian Elliot
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Bild gespeichert wie auf einem Film. Die Kamera hat keinen Sucher, sondern einen Monitor, auf dem das Bild, das die Optik aufnimmt, elektronisch erzeugt wird. Genauso wie das Monster die Fotokamera nicht täuschen konnte, wird er auch die Elektronik dieser Kamera nicht täuschen können. Sein Bild müßte auf diesem Monitor erscheinen, selbst wenn wir mit unseren Augen den Gnom nicht direkt sehen können. Gegenstände kann das Monster nicht durchdringen. Das haben unsere Erfahrungen gezeigt. Also müßte es in die Enge zu treiben sein, auch wenn wir es nicht sehen. Man kann auch durch den Monitor sehen und gleichzeitig mit einem Revolver zielen. Die Wirkung ist in diesem Sucher wieder zu beobachten. Mit nur etwas Glück müßte es zu schaffen sein, das Monster zur Strecke zu bringen.«
    »Das ist ja großartig«, begeisterte sich Inspektor Iranjes. »Meine Beamten werde ich trotzdem mitnehmen. Sie können zumindest Sperrfeuer schießen, wenn Sie ihnen das ungefähre Ziel angeben.«
    »Eine Möglichkeit«, gab Queens zu. »Es ist jetzt fast vier Uhr. Draußen wird es hell. Meinetwegen können Sie zum Halali blasen.«
    Ramon Iranjes war nur einen Augenblick irritiert über die Ausdrucksweise des Iren, doch dann huschte ein Lächeln des Verständnisses über sein breites Gesicht.
    »Aha«, sagte er. »Sie verstehen etwas von der Jagd. Gut. Dann brechen wir auf. Ich nehme die beiden Herren in meinem Wagen mit.«
    »Und wo sitze ich?« fragte Felisa Fuengeres.
    »Sie bleiben hier!« bestimmte der Inspektor fest. »Ich lasse zwei Männer zu ihrem Schutz zurück, Senhorita.«
    »Haben Sie die Absicht, im Schlamm zu versinken?« meinte Felisa leicht spöttisch. »Sie werden keine hundert Meter in die Sümpfe kommen, dann sind Sie verschwunden.«
    »Man kann dort versinken?« fragte der Inspektor erschrocken.
    »Sümpfe haben das manchmal an sich«, brummte Queens. »Machen Sie sich fertig, Miß Fuengeres.«
    Fünf Minuten später saßen sie neben Ramon Iranjes in einem beigen Land Rover. Der Morgen war glasklar. Im Westen verblaßten die letzten Sterne, und im Osten bereitete sich der Horizont in einem grandiosen Farbenspiel auf den Sonnenaufgang vor.
    Der Inspektor fuhr selbst. Er hatte einen atemberaubenden Fahrstil. Millimeterknapp raste er an stacheligen Kakteen vorbei und hielt die Richtung über die steinige Sierra. Sie steuerten nach Südost. In einigem Abstand folgten die beiden Mannschaftswagen. Iranjes legte ein gutes Tempo vor.
    »Es ist nicht mehr weit«, schrie Felisa durch den Fahrlärm, und der Inspektor nickte. Er setzte das Tempo herab. Jetzt sah auch er das Land vor sich, das von weitem wie eine Grassteppe aussah. Dahinter stiegen Felsen an.
    »Bei den ersten Gräsern müssen Sie halten«, rief das Mädchen. »Dann kommen wir mit dem Wagen nicht mehr weiter.«
    Das Land fiel etwas ab. Iranjes wurde noch langsamer und linste vorsichtig durch die Windschutzscheibe. Inzwischen schien er einen Heidenrespekt vor dem Sumpf zu haben. Er hatte sich kurz vor der Abfahrt noch mit einem seiner uniformierten Polizisten unterhalten, der aus dieser Gegend stammte.
    Vor dem ersten Grasbüschel, das sich mannshoch aus der Steppe erhob, hielt er an.
    »Ist Ihnen das als Parkplatz angenehm?« fragte er Felisa. Das Mädchen sprang hinaus.
    »Hier können wir bleiben. Es dauert ungefähr eine halbe Stunde, bis wir bei den Höhlen sind. Ich selbst bin auch noch nie dagewesen, aber mein Onkel Griseldo hat mir von ihnen erzählt. Er war einmal irrtümlich eines Diebstahls bezichtigt worden, den er nicht begangen hatte. Hier hat er sich versteckt. Er war damals noch sehr jung.«
    Barry Queens hatte sich den Recorder um die breiten Schultern gehängt und die Handkamera damit verkabelt. Probeweise schaltete er das Gerät ein. Es arbeitete einwandfrei.
    »Sagen Sie ihren Beamten, daß sie hinter mir bleiben sollen«, sagte Felisa Fuengeres zum Inspektor. »Ich gehe voraus. Alle sollen genau achten, wo ihr Vordermann hintritt. Jeder Schritt daneben kann das Leben kosten.«
    Iranjes brüllte einige Befehle. Felisa Fuengeres ging auf die Büsche zu.
    »Werden Sie es schaffen?« fragte Patrick Morgan.
    »Es gibt ein paar untrügliche Zeichen, die einen den festen Weg finden lassen«, lächelte Felisa. »Man muß nur höllisch aufpassen, daß man sie nicht übersieht.«
    »Dann viel Glück:. Ich bleibe hinter Ihnen.«
    Patrick Morgan schulterte das Gewehr, daß Iranjes ihm beschafft hatte, und folgte dem Mädchen, das mit gesenktem Blick
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