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Rolf Torring 111 - Der Todesweg

Rolf Torring 111 - Der Todesweg

Titel: Rolf Torring 111 - Der Todesweg
Autoren: Hans Warren
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      1. Kapitel  
      Auf der Fahrt nach Brunei  
     
      Um von den Pomaran-Inseln, wo wir mit Professor Thomson zusammengetroffen waren, dem Manne, dem es gelungen war, das Gerippe einer Drachenechse auszugraben, nach Brunei an der Nordwestküste Borneos zu gelangen, mußten wir nach unseren Seekarten 1500 Kilometer zurücklegen. Zu hetzen oder uns zu überanstrengen, hatten wir weder Lust noch Veranlassung. So hatte Rolf für die Fahrt fünf Tage vorgesehen.  
      Augenblicklich fuhren wir in geringer Entfernung von der Westküste der großen Insel durch die Celebes-See. Da nach Meinung unseres Kapitäns die Nacht Sturm bringen würde, beschlossen wir, in einer geschützten Bucht vor Anker zu gehen und die Fahrt erst am Morgen fortzusetzen.  
      »Dort ist eine geeignete Stelle," meinte Kapitän Hoffmann. »Ein Fluß scheint sich da in die Bucht zu ergießen. Die hohen Klippen werden den Sturm abhalten, wir werden ihn kaum gewahr werden."  
      Rolf nickte Der Platz schien wirklich ideal zu sein, denn hohe Felswände umgaben die Bucht. Da die Dämmerung schon begann, beeilte Hoffmann sich, und kurze Zeit später lag die Jacht geschützt in der Bucht vor Anker.  
      „Ich hätte große Lust, hier rasch noch ein Bad zu nehmen, Rolf," meinte ich. „Kommst du mit?"  
      „Ein guter Einfall, Hans! Wir werden Balling und dem Kapitän Bescheid sagen. Vielleicht kommen sie auch mit."  
      Balling war sofort dazu bereit  
      „Hoffentlich leben hier keine Haie, denen wir ein willkommenes Abendbrot abgeben würden," meinte er scherzend.  
      „Das glaube ich kaum, Herr Balling. Wir würden die ,Hyänen des Meeres' auch rechtzeitig vorher bemerken. Außerdem werde ich Pongo Bescheid sagen, daß er an der Reling bleibt und das Wasser beobachtet, um uns die Ankunft etwaiger Raubfische rechtzeitig zu melden."  
      „Massers ruhig baden können, Pongo schon aufpassen," sagte unser schwarzer Freund, und wir wußten, daß wir uns auf ihn verlassen konnten.  
      An Deck der Jacht legten wir die Sachen ab und begaben uns von hier aus mit Hechtsprung in die Fluten. Das Bad stellte nach der Gluthitze des Tages eine Erfrischung dar; mit weitausholenden Schlägen schwamm ich im Kreise umher, um mich nicht zu weit von der Jacht zu entfernen.  
      Wir blieben ziemlich lange im Wasser und kletterten endlich frisch gestärkt an Bord zurück. Nach uns badeten unsere Matrosen und Pongo; dabei beobachteten Rolf und ich das Wasser von der Reling aus. Kein Hai ließ sich sehen.  
      Als Pongo wieder an Deck war — die Nacht war inzwischen hereingebrochen —, meinte er in seiner ruhigen Art zu uns:  
      „Massers, Bucht nicht gut. Pongo etwas bemerkt und nicht können erklären."  
      „Erzähle, Pongo!" forderte Rolf sofort den schwarzen Riesen auf.  
      „Pongo hat nichts gesehen, aber etwas gehört: leises Trommeln, während Pongo tief tauchte."  
      Pongo war früher sehr abergläubisch gewesen und hatte vor Dingen, die er nicht kannte und sich nicht zu erklären vermochte, eine unfaßbare Achtung gehabt. Durch uns war er zu der Überzeugung geführt worden, daß es keine übernatürlichen Dinge gibt und daß alles, was geheimnisvoll scheint, sich sehr natürlich erklären läßt. Gelegentlich aber verfiel er doch wieder in den alten „Respekt" vor Dingen, deren Ursache er nicht sofort erkannte.  
      Rolf blickte den schwarzen Riesen an und sagte ohne besondere Betonung oder gar Aufregung:  
      „Was du gehört hast, wird sich erklären lassen, Pongo. Im Augenblick verstehe ich nur noch nicht, wie das Geräusch unter Wasser zu hören sein soll, über Wasser jedoch nicht. Schade, daß ich es nicht selbst gehört habe. Jetzt noch einmal ins Wasser zu gehen, habe ich wenig Lust. Hoffentlich hast du nicht nur Ohrensausen gehabt."  
      Pongo lächelte, nein, Ohrensausen hätte er schon von einem tatsächlich vernommenen Geräusch unterschieden!  
      „Vielleicht rührt das Geräusch von Trommelfischen her, Rolf, die in diesen Gebieten vorkommen sollen," meinte ich, eine Erklärung versuchend.  
      Rolf stutzte.  
      „Dann würde es sich vielleicht doch lohnen, noch einmal ins Wasser zu gehen," meinte er.  
      „In der Dunkelheit ist mir das Wagnis zu groß, Rolf. Wenn es sich wirklich um Trommelfische handelt, kommen sie auch einmal in die Nähe der Wasseroberfläche, dann können wir sie von Deck aus genau so gut hören."  
      „Ich hätte gern mal einen gefangen,
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