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045 - Das Kind des mordenden Götzen

045 - Das Kind des mordenden Götzen

Titel: 045 - Das Kind des mordenden Götzen
Autoren: Brian Elliot
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halbfesten Boden unter ihren Füßen hatte. Sie atmete schwer. Auch Patrick keuchte. Er knüpfte sich die Beine wieder los. Queens nahm seine Ausrüstung wieder auf. Sie sprachen nicht mehr über den Vorfall. Sie hätten damit rechnen müssen. Doch die Männer knoteten sich Seile um die Hüften, bis alle miteinander verbunden waren.
    Schweigend hatte Felisa aufs neue die Führung übernommen. Sie wandte sich nach rechts. Wieder von den Höhlen weg. Hier war der Grund sicherer. Der Boden unter den Füßen der marschierenden Männer wurde spürbar fester. Dann konnte man endlich wieder normal auftreten.
    »Wir haben es geschafft«, sagte Felisa aufatmend. »Hier ist der Sumpf zu Ende.«
    Der nächste Fels wuchs zwanzig Meter vor ihnen aus dem gelbbraunen Sand. Sie mußten ein Stück zurücklaufen. Dann standen sie vor den Höhlen.
    Die Sonne hatte sich endgültig über den Horizont erhoben und begann ihren ewigen Marsch über den azurblauen Himmel. Doch diese Sonne, das Symbol des mordenden Gottes, hatte keine Schrecken für die Männer, die jetzt Jagd auf das Monster machen wollten.
    Patrick Morgan, Barry .Queens und Ramon Iranjes hielten eine Art Kriegsrat ab. Patrick hatte den Colt Queens’ an sich genommen.
    »Haben Sie Dynamit dabei?« fragte Morgan. »Noch besser wären Handgranaten.«
    »Handgranaten haben wir. Doch was wollen Sie damit?« fragte der Inspektor.
    »Wenn wir das Monster nur durch den Monitor sehen, kann man kaum gezielte Schüsse abgeben. Mit Handgranaten erreichen wir mehr.«
    »Aber natürlich! Daß ich nicht selbst daran gedacht habe.«
    Der Inspektor ging zu einer Gruppe von Polizisten hinüber, die eine Kiste mit sich geschleppt hatten.
    »Spürst du es?« fragte Patrick dann unvermittelt. Queens hatte gerade seine Videoanlage eingeschaltet und kontrollierte einige Instrumente.
    »Was soll ich spüren?«
    »Na, dieses Pfeifen. Genauso wie im Talkessel gestern.«
    Barry Queens hielt den Kopf schräg.
    »Hm«, sagte er dann. »Jetzt spüre ich es auch. Aber ich höre es nicht. Es ist in meinem Schädel.«
    »Wenn der Bruder wieder mit seinem Zauber beginnt, dann kann es böse für uns werden. Siehst du schon etwas?«
    Queens schwenkte mit der Kamera die Felswand mit den Höhlen ab.
    »Nein, ich sehe noch nichts.«
    Das Pfeifen wurde stärker, entwickelte sich zum Heulton. Inspektor Iranjes, der mit einigen Handgranaten zurückkam, verhielt mitten im Schritt und horchte in sich hinein.
    Seine Augen wurden groß. Die Pupillen weiteten sich, bis von der Iris fast nichts mehr zu sehen war.
    »Ja, mein Gebieter«, murmelte er.
    Langsam wandte er sich um. Wie eine Maschine ging er los. Patrick war das veränderte Verhalten des Inspektors aufgefallen. Queens beobachtete den Monitor.
    Morgan erschrak.
    Das rosige Gesicht des Inspektors hatte sich verändert. Es war fahl geworden. Mit starrem Blick ging er auf Queens zu.
    »Inspektor Iranjes«, rief Morgan, doch der hörte ihn nicht. Er war noch zwanzig Meter von dem Fotografen entfernt. Patrick sah, wie er einige Handgranaten fallenließ und die letzte in seiner Hand entschärfen wollte. Noch zehn Meter bis zum ahnungslosen Barry, der nicht wußte, daß sich ihm der Tod näherte.
    Der Gnom hatte doch mehr auf Lager, als Morgan gedacht hatte. Sicher, das Monster beherrschte die Fähigkeit der telepathischen Beeinflussung, doch es nutzte sie nicht nur, um sich unsichtbar zu machen. Jetzt machte es damit einen Inspektor der Regionalpolizei zu einem Mörder.
    Morgan stürmte los. Er flog über den Sand.
    Iranjes zog an dem Ring, in den er seinen Zeigefinger gesteckt hatte. Der Ring blieb an der Schnur hängen. Doch Iranjes warf die Granate nicht weg. Er trug sie in der offenen Hand auf Barry Queens zu. Er sah auch nicht den heranstürzenden Amerikaner.
    Morgan mußte alles wagen.
    In vollem Lauf riß er sein Bein hoch und traf die Hand des Inspektors wie einen Ball. Morgan fiel, und aus dem Tritt gegen die Handgranate wurde eine Art Fallrückzieher.
    Die scharfe Handgranate eierte durch die Luft und landete unweit der Stelle, an der Felisa im Sumpf versunken wäre. Sie klatschte in den Sand und versank sofort.
    Einen Sekundenbruchteil später schoß eine Fontäne aus Schlamm und Dreck aus dem Sumpf und ergoß sich im Umkreis von fünfzehn Metern. Der Knall der Detonation zerriß die Stille.
    Noch einmal hatte Morgan den Plan des Monsters durchkreuzen können.
    Würde es ihm wieder gelingen?
    Neben ihm starrte Ramon Iranjes ein Loch in die Luft. Er hatte
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