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045 - Das Kind des mordenden Götzen

045 - Das Kind des mordenden Götzen

Titel: 045 - Das Kind des mordenden Götzen
Autoren: Brian Elliot
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Geschöpfs ist ziemlich flach, der Hinterkopf jedoch enorm gewölbt. Dort sitzen jene Teile des Gehirns, über die die heutige Wissenschaft nur vage Vermutungen hat. Vielleicht auch die Fähigkeit, die Gedanken anderer Menschen zu beeinflussen. Wir haben den Gnom schließlich nicht gesehen. Die Indios auch nicht. Aber das Auge der Kamera ist unbestechlich. Die Technik ist für Suggestionen nicht empfänglich. Deshalb wurde der Unsichtbare auf dem Film sichtbar.«
    »Du meinst also, dieses Geschöpf oder wie immer wir es nennen wollen, beherrscht die Fähigkeit der Massensuggestion ...«
    »... die es durch reine Gedankenkraft steuert«, fuhr Queens fort.
    »Genau das meine ich. Dieses Dingsda hypnotisiert telepathisch. Es befiehlt einfach, daß es nicht gesehen werden kann, und so wird es nicht gesehen. Das ist die einzig mögliche Erklärung.«
    »Dann dürfte es einigermaßen schwierig sein, es zu fangen. Außerdem ist noch vollkommen offen, warum dieser Gnom ausgezogen ist, um Menschen zu ermorden. Selbst wenn es sich bei ihm um den mutierten Juanito handelt, er kann nicht mehr wissen, als ein zehnjähriger Junge bis dahin gelernt hatte. Und ein zehnjähriges Kind seiner ausgesuchten Erziehung wußte mit Sicherheit nichts über die sakralen Gebräuche der alten Kulturen.«
    »Also steckt mehr dahinter, als wir bisher wissen. Wir werden es erst erfahren, wenn wir den Gnom gefangen haben.«
    »Und wie willst du das schaffen? Einen Steckbrief des Unsichtbaren verbreiten?«
    »Laß nur. Ich habe eine Idee. Wo könnte dieses Geschöpf sich verstecken, Miß Fuengeres? Gibt es noch viele Höhlen außer jenen, die uns ja sattsam bekannt sind?«
    »Es gibt noch einige Höhlen in der Nähe der Sümpfe. Es sind nicht viele, und sie liegen nah beieinander.«
    »Dann werden wir dort mit unserer Suche beginnen«, bestimmte Patrick Morgan. »Heute hat es keinen Wert mehr. Wir warten, bis die Polizei hier ist. Ich schlage vor, daß Sie, Miß Felisa, und Barry schlafen. Ich übernehme die erste Wache, damit die Indios nicht noch mal auf dumme Ideen kommen. Und du, Barry, könntest mich in zwei Stunden ablösen. In etwa vier Stunden müßte die Polizei hier sein. Dann ist an Schlaf nicht mehr zu denken.«
    »Dann werde ich süß vom Pulitzer-Preis träumen«, meinte Queens. »Küß mich wach, wenn du keine Lust mehr 2um Helden hast.«
    »Hau ab, oder ich tu’s wirklich.«
    ***
    Felisa hatte Patricks Armwunde fachgerecht verbunden. Zum Glück war sie nicht so schlimm, wie Morgan im ersten Moment angenommen hatte. Doch bei der ersten Gelegenheit mußte sie genäht werden. Es gab jedoch keinen Arzt in Viricota. Nur alle drei Wochen kam der Medical-Bus der Regierung vorbei.
    Queens hatte seinen Colt aus seinen Sachen gesucht. Es war ein mächtiges Schießeisen, mit dem man einen Ochsen fällen konnte.
    Die Männer hatten leidlich ausgeschlafen, als die Sirenen von Polizeiwagen in dem Dorf einbrachen. Aus zwei Mannschaftsfahrzeugen sprangen ungefähr dreißig Polizisten in den braunen Uniformen der Regionalpolizei. Sie wurden von einem schnauzbärtigen Inspektor angeführt.
    Zuerst wurde Patrick Morgan verhört. Ab und zu mußte er die ungläubigen Zweifel von Ramon Iranj es beseitigen, doch am Ende schien der Mann aus Oaxaca ihm zu glauben. Über die Fotos, die Barry Queens ihm als Beweismaterial vorgelegt hatte, kam er nicht hinweg.
    »Eine schauderhafte Geschichte, Señores«, sagte er nach fünf Stunden. Die Nacht war schon halb vorbei. »Wir müssen dieses Monster fangen, bevor es noch mehr Unheil anrichtet. Wir finden es in den Sümpfen, meinen Sie?«
    »Alles spricht dafür«, nickte Morgan. »Wenn wir es überhaupt finden, dann nur dort. Und wir müssen uns beeilen. Bisher hat das Monster am Tage bis zu zwei Morde begangen. Es ist zu befürchten, daß es in diesem Turnus weitermacht. »
    »Aber es kann sich doch unsichtbar machen«, jammerte Inspektor Iranjes und kaute verbissen an seinem Schnurrbart. »Wie sollen meine Beamten es sehen?«
    »Es gibt vielleicht eine Möglichkeit«, sagte Barry Queens dazwischen. »Ihre Beamten werden wir dazu kaum brauchen. Nur ihren Polizeifotografen. Er muß meine Kameras bedienen.«
    Queens öffnete den Koffer mit seinen optischen Geräten und nahm die Videokamera mit dem Recorder heraus.
    »Das ist eine elektronische Kamera wie sie auch beim Fernsehen verwendet wird«, erklärte er. »Nur ist sie kompakter und tragbar. In diesem Kasten hier«, er klopfte gegen das Bandgerät, »wird das
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