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044 - Nach eigenen Regeln

044 - Nach eigenen Regeln

Titel: 044 - Nach eigenen Regeln
Autoren: Claudia Kern
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teile Ihre Hoffnung.« Willner sah sich um. »Die Ränge sind fast voll. Es fehlen nur noch die Anders, aber ich weiß nicht, ob sie der Aufforderung folgen werden.«
    Matts Blick glitt über die Ränge. Er sah Feds, Vulks, eine kleine Gruppe Roms und zahlreiche KLings, die dichtgedrängt zusammen saßen. Am Rand der Arena standen der Master, T'Russ und Rinold. Die Menge war ungewöhnlich ruhig, die Spannung fast körperlich spürbar.
    Etwas blitzte.
    Matt sah zu der Klinggruppe, die hinter ihren Masken und Uniformen völlig anonym wirkte. Er ist hier, dachte er mit plötzlicher Klarheit.
    Im gleichen Moment sprang einer der Klings auf und streckte den Arm aus. Metall funkelte für eine Sekunde in der untergehenden Sonne.
    Ohne zu zögern stieß Matt ich ab, prallte gegen Willner und riss ihn zu Boden. Im Schmerz, der aus seinem Bein in sein Gehirn schoss, ging die Explosion beinahe unter. Matt glaubte das Bewusstsein zu verlieren, spürte entfernt, wie jemand ihn über den Sand zog.
    Eine zweite Explosion mischte sich in das Kreischen der Menge. Er öffnete die Augen und sah Holzsplitter um sich herum nieder regnen.
    Willner legte ihm die Hand auf die Schulter. Sein Hemd war zerrissen.
    »Es ist einer der Klings!«
    Matt nickte und richtete sich stöhnend auf. Willner hatte ihn in eine Nische zwischen zwei Tribünen gezogen. Vor ihnen herrschte Chaos.
    Menschen rannten schreiend durcheinander, versuchten sich gegenseitig von den Ausgängen wegzudrängen. Er sah den Kling suchend über die Tribüne laufen, den Driller in der Hand. Niemand griff ihn an.
    Niemand weiß wie, dachte Matt. Sie können ihn ja schlecht mit Würfeln bewerfen!
    Der Kling drehte sich. Für einen Moment schien es, als würde sein Blick an ihrem Versteck vorbeiziehen, doch dann sah er Matt genau in die Augen.
    »Runter!«
    ***
    Aruula hörte die Stimmen, die »Rotalarm!« riefen, als sie am Dorfrand auftauchte. Sie hatte Maske und Robe längst abgelegt und lief jetzt in Richtung Arena. Nur noch wenige Menschen gingen darauf zu; die meisten schienen sich bereits im Inneren zu befinden.
    Atemlos blieb Aruula vor dem Eingang stehen. Sie zögerte, fragte sich, ob die Nachricht von ihrem Tod sich im Dorf schon herumgesprochen hatte und sie erneut ein Tabu brach, wenn sie die Con betrat.
    Langsam ging sie um die Holzkonstruktion herum und suchte nach einer Möglichkeit, ungesehen in die Arena zu gelangen.
    Sie stutzte, als sie eine menschlich wirkende Kontur in den Schatten zwischen den Balken sah.
    Aruula ging auf Hände und Knie und kroch unter dem vorstehenden Holz durch. Ein Bündel Kleidung lag hastig hingeworfen auf dem Gras, daneben ein unmaskierter Mann, an dessen Stirn sie eine große Beule bemerkte. Er war bewusstlos und fast nackt.
    Unter ihrer Handfläche knirschte etwas. Aruula spürte Glas und hob den Gegenstand hoch. Es war eine Brille. Eines der dicken Gläser war gesprungen.
    Johcos?, fragte sie sich mit einem Blick auf den Mann. Ohne seine Maske konnte sie ihn nicht erkennen, aber sie hatte außer ihm keinen Brillenträger im Dorf gesehen.
    Eine Explosion riss Aruula aus ihren Überlegungen. Sie sprang auf, hätte sich beinahe den Kopf an einem Balken gestoßen und lief auf den nächsten Eingang zu.
    Menschen quollen ihr mit von Panik geweiteten Augen entgegen, rannten über den Platz und schienen an nichts als an Flucht zu denken. Aruula versuchte sich an ihnen vorbei in die Arena zu schieben, aber die Menge warf sie immer wieder zurück.
    Eine zweite Explosion. Gellende Schreie. Aruula sprang auf einen Balken und hangelte sich an der Holzkonstruktion nach oben. Ihre Hände fanden den Rand der Tribüne. Sie stemmte sich darüber hinweg und blieb auf dem Bauch liegen.
    Die Arena war voller Menschen, die von den Tribünen gesprungen waren und auf die Ausgänge zuliefen. Einige lagen verletzt auf dem Sandboden, einer schien tot zu sein.
    Aruula wandte den Blick nach links und entdeckte einen Kling, der mit ausgestrecktem Arm über die Sitzreihen lief. In seiner Hand hielt er Maddrax' Driller!
    Sie sprang auf, folgte ihm auf der Umrandung. Die Holzbalken waren schmal und Aruula musste alle Konzentration aufbringen, um nicht abzustürzen.
    Immer näher kam sie an den Kling heran, der jetzt stehen blieb und sich suchend umsah. Sie hörte ihn lachen, dann hob er den Driller. Aruula sprang.
    Die Tribüne flog unter ihr vorbei, dann trafen ihre ausgestreckten Arme den Kling. Sie hörte ihn aufschreien, wurde vom eigenen Schwung weiter
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