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044 - Nach eigenen Regeln

044 - Nach eigenen Regeln

Titel: 044 - Nach eigenen Regeln
Autoren: Claudia Kern
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T'Russ und ich ein Paar sind.«
    »Also«, sagte Rinold, »kann er Lemoy nicht zu der Erpressung angestiftet haben. Es muss jemand anderes gewesen sein.«
    T'Russ hob die Augenbrauen. »Matthew Drax weiß von mir und Genry. Es ist unlogisch, dass er seine eigenen Werte mindern wollte, daher ist die Person, die ihm von uns erzählt hat, mit einer Wahrscheinlichkeit von 77,54 Prozent mit dem Erpresser identisch.«
    »Und wenn Lemoy aus eigenem Antrieb gehandelt hat?«, fragte Rinold.
    »Dann«, schloss der Master, »wird Drax seinen Namen nennen.«
    Willner nickte. »So sehe ich das auch. Ihr bleibt hier in meinem Büro, während ich ihn aufsuche. Unser Gegner ist gefährlich und hält sich nicht an die Regeln. Daher werde ich unorthodox vorgehen.« Er öffnete seine Schreibtischschublade und griff hinein. Seine Finger fanden Holz und einige Papiere, sonst nichts.
    »Was ist los?«, hörte er den Master fragen. Willner sah auf. »Die Waffe des Commanders… sie ist weg.«
    ***
    Ihre Hand bewegte sich kaum. Stricke schnitten in Hand- und Fußgelenke.
    Ich bin gefesselt, dachte sie. Was ist passiert? Ihre letzte Erinnerung war Lemoys gerufene Warnung, danach nichts mehr.
    »Lemoy?«, fragte sie. Ihre Stimme klang seltsam dumpf. Aus den Augenwinkeln bemerkte sie dunkle Ränder und begriff, dass sie eine Maske trug.
    Das emotionslose Gesicht des Vulks war plötzlich über ihr. »Ich weiß«, sagte er, »dass du mich nicht hören kannst…«
    »Doch«, unterbrach ihn Aruula, aber Lemoy fuhr fort, als habe sie nichts gesagt.
    »… aber auch wenn mir das Gefühl der Trauer fremd ist, so bedaure ich doch deinen Tod…«
    »Ich bin nicht tot!«
    »Mein Volk sagt, dass die Bedürfnisse… Aruula schlug die Augen auf und sah blauen Himmel über sich. Sie schüttelte den Kopf, um die Benommenheit zu vertreiben, spürte, wie etwas gegen ihr Gesicht drückte und wollte danach greifen. ...Vieler wichtiger als die des Einzelnen sind, und doch möchte ich dir in diesem Moment mitteilen, dass ich den Mörder nur wegen dir finden werde, damit dein Geist ruhen kann.«
    Aruula spürte den Druck seiner Finger auf ihrer Maske.
    »Erinnere dich… wenn es so weit ist, erinnere dich daran und folge der Lumineszenz hinter der Singularität eines schwarzen Lochs.«
    »Folge dem Licht am Ende des Tunnels?«, riet Aruula instinktiv.
    Lemoys Gesicht verschwand. Sie hob den Kopf und sah, wie er mit raschen Schritten auf einen Weg zuging.
    »Lemoy!«, rief sie ihm nach. »Ich bin nicht tot! Komm zurück!«
    »Er kann dich nicht hören«, sagte eine weibliche Stimme.
    Aruula drehte den Kopf. Neben ihr hockte eine Gestalt in schwarzer Maske und langer schwarzer Robe. Sie hielt eine Schale in der Hand, die mit einer dampfenden Flüssigkeit gefüllt war.
    »Was ist hier los?«, fragte Aruula. »Wieso glaubt Lemoy, dass ich tot bin?«
    Die Frau stellte die Schale auf den staubigen Boden. »Weil du es bist.«
    ***
    Matt stützte sich schwer auf seine Krücken und sah zu dem leeren Holzstuhl am Kopfende des Zeltes. Unter dem riesigen Raubvogel- banner wirkte er verschwindend klein.
    »Wie lange will sie uns noch warten lassen?«, fragte er verärgert.
    Willner zuckte die Schultern. »Senatorin Den'by liebt solche Spielchen. Ich halte es schon für ein kleines Wunder, dass wir ohne langwierige Duelle in ihr Zelt gelassen wurden. Nicht dass Sie das bei Ihren neuen Werten gestört hätte, Commander…«
    Matt lächelte müde. Willner und er hatten sich gegenseitig auf den neuesten Stand gebracht. Die Informationen über seinen verschwundenen Driller und Lemoys Erpressungsversuche beunruhigten ihn stärker, als er es den Captain merken ließ.'
    Das Letzte, was er von Aruula wusste, war, dass sie zu den Roms aufgebrochen war.
    Deshalb erschien es ihm logisch, hier mit der Suche zu beginnen. Er war froh, dass Willner ihn begleitete. Mit ihren kombinierten Werten waren sie fast unbesiegbar.
    Matt drehte den Kopf, als er laute Schritte hinter sich hörte. Sechs romische Soldat marschierten wortlos an ihm und Willner vorbei.
    Zwischen ihnen ging eine hell gekleidete, blonde Frau mit spitzen Ohraufsätzen. Sie ließ sich elegant auf dem einzigen Stuhl im Zelt nieder und legte die Hände auf die Knie.
    »Captain Willner, zuerst schicken Sie Ihren Schoßhund und jetzt tauchen Sie mit einem armseligen Humanoiden auf, der bis vor ein paar Tagen noch nicht einmal wusste, was ein Wert ist. Sie erstaunen mich.«
    Willner deutete eine Verbeugung an. »Sie sind charmant wie
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