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044 - Nach eigenen Regeln

044 - Nach eigenen Regeln

Titel: 044 - Nach eigenen Regeln
Autoren: Claudia Kern
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immer, Senatorin. Wir haben nur zwei Fragen an Sie, dann lassen wir Sie gerne zu Ihren dringenden Verpflichtungen zurückkehren. Ich glaube, es gibt noch ein paar Fliegen, denen Sie die Flügel ausreißen könnten.«
    »O Captain, wie treffend formuliert. Sie hingegen…«
    »Können wir jetzt endlich zum Thema kommen?«, unterbrach Matt den anscheinend traditionellen Austausch von Beleidigungen.
    Den'by sah ihn wütend an. »Noch ein Wort und ich schicke Sie ins Dorf der Toten.«
    Matt humpelte ein paar Schritte vor, ließ sie seine Werte sehen und zog den Würfel.
    »Versuchen Sie's.«
    Die Senatorin hob die Augenbrauen. »Was wollen Sie?« Ihre Stimme verriet unterdrückte Wut.
    »Lemoy und Aruula wollten heute Morgen zu Ihnen. Waren sie hier?«
    Den'by wirkte erleichtert. »Ja, das waren sie. Ich habe kurz mit ihnen gesprochen und sie dann aus dem Lager geschickt.«
    Sie hat eine andere Frage erwartet, dachte Matt.
    »Wer ist Manard?«, fragte Willner neben ihm. DieSenatorin zuckte kaum merklich zusammen. Ihre Fingerspitzen berührten den Würfel, der in einer Tasche an ihrer Hüfte lag.
    »Sie müssen mich zwingen, darauf zu antworten, Captain.«
    Matts Würfel polterte auf den Boden. »Eine vier«, sagte er zufrieden. »Sie dürfen sich den Wert aussuchen.«
    Den'by zog ihren Würfel heraus.
    »Sechs«, sagte sie leise, als er ausrollte. Sie sah auf. »Also gut, Matthew Drax, aber nach diesem Tag sollten Sie die Rache des Rom- Imperiums fürchten.«
    Sie lehnte sich zurück und sah auf einen Punkt am Ende des Zeltes. »Vor vielen Jahren kam es zur regelwidrigen Geburt eines Halb- Roms. Der Master brachte das Kind damals zu den Vulks, die ihm den Namen Lemoy gaben. Mein Vater erfuhr davon und ließ Agenten nach Lemoy suchen. Natürlich fanden sie ihn. Als der Junge alt genug war, klärten wir ihn über seine glorreiche Existenz auf und nannten ihm seinen wahren Namen. Er erklärte sich bereit, für uns als Agent zu arbeiten. Wir gaben ihm den Auftrag, während der Cons zu versuchen, fremde Delegierte in Duellen zu töten und Chaos zu verbreiten.«
    Sie stieß die Luft aus. »Aber das gelang ihm nie. Sein Vulk-Erbe machte ihn schwach. Sogar seine Position als Ihr Assistent, Captain, konnte er nicht ausnutzen. Bevor er heute in mein Zelt trat, hatte ich lange nichts mehr von ihm gehört.«
    Ein Verdacht stieg in Matt auf. »Lemoys romischer Name ist Manard?«
    Den'by nickte. »Ja, und deshalb begreife ich nicht, wieso er mich heute nach diesem Namen gefragt hat, wenn er es doch selbst ist.«
    »Das verstehe ich allerdings auch nicht«, sagte Willner.
    Ich schon, dachte Matt. Und nicht nur das. Ich weiß, wer als nächstes auf seiner Todesliste steht.
    ***
    »Wir sind uns noch nicht vorgestellt worden. Mein Name ist Manard.«
    Wo bist du? Wieso kann ich dich nicht sehen?
    »Weil ich in dir bin. Du bist ich und ich bin du, Lemoy. Wir teilen uns diesen Körper, aber heute können wir zum ersten Mal miteinander reden.«
    Du kannst nicht Manard sein. Die Logik diktiert, dass zwei Personen zwei Körper besitzen und nicht nur einen.
    »Aber wir sind zwei. Ein Vulk und ein Rom - eine regelwidrige Existenz. Du hast versucht, mich in einen dunklen Abgrund zu vertreiben, aber ich bin zurück gekommen.«
    Die Wahrscheinlichkeit…
    »Es ist so. Ich habe Morn getötet und Regder, und dann wollte ich Aruula töten, aber das hast du verhindert; ich weiß nicht, wie. Und jetzt können wir zum ersten Mal miteinander sprechen.«
    Du musst damit aufhören. Niemand hat das Recht, einen anderen zu töten.
    »Das müsste ich nicht, wenn du Schlappohr bessere Werte hättest! Dieser Körper hat einen Auftrag auszuführen und das wird er tun. Siehst du die Waffe in unserer Hand?«
    Was ist das?!
    »Ich habe sie in Willners Schreibtisch gefunden. Sie gehört dem Fremden. Hältst du es nicht für eine schöne Ironie, ihn mit seiner eigenen Waffe zu töten? Und davor oder danach Willner… Wenn die Anführer aller Delegationen tot sind und das Chaos herrscht, werden wir Roms den Quadranten mühelos assimilieren.«
    Leg die Waffe aus unserer Hand, Manard.
    Wir sind krank. Gemeinsam werden wir den Master um Hilfe bitten.
    »Sei ruhig. Du langweilst mich. Ich kontrolliere unsere Beine und Arme, die Augen und die Stimme. Ich brauche dich nicht, um zu gewinnen. Du bist nicht mehr als ein Geist, Lemoy.«
    Nein!
    ***
    »Auf deiner Werteleiste«, erklärte die Frau, die sich Joalins nannte, »gibt es keine Lebenspunkte mehr. Jemand hat dich wohl in
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