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0435 - Mörder bitten nie um Gnade

0435 - Mörder bitten nie um Gnade

Titel: 0435 - Mörder bitten nie um Gnade
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Fluchtweg Sheffermans.
    Das Spritzwasser des davonschießenden Bootes stellte sich wie ein Vorhang zwischen Shefferman und die G-men in Sheffermans Garten.
    Sie benachrichtigten die Wasserschutzpolizei.
    ***
    Ich wußte nicht, ob Minuten oder Stunden vergingen. Meine Finger tasteten schon in der Wasserpfütze herum. Ich sah nichts mehr als nur das, was im Umkreis von drei Yard war, und das war Beton, Wasser, die Eisenkante und eine Kiste, die an der Wand stand.
    Die Kiste! Das war die Rettung. Ich reckte mich nach der Kiste. Die Finger konnten das Holz fassen. Aber sie waren zu schwach, die Kiste heranzuziehen. Sie glitten wirkungslos ab.
    Der Abstand zwischen mir und dem Betonboden betrug höchstens noch 80 Inch. Wenn es mir nicht bald gelang, die Kiste heranzuziehen, wurde ich unweigerlich zerquetscht.
    Ich krallte die Nägel in das Holz. Aber die Kiste rührte sich nicht. Dafür gab aber die Hebebühne nach. Sie drehte sich langsam und nur wenige Inch auf die Wand zu.
    Jetzt konnte ich seitwärts in die Griffe der Kiste fassen. Aber die Kiste war zu schwer. Die Träger drehten sich weiter der Wand zu.
    Ich biß die Zähne zusammen, konzentrierte mich und riß noch mal mit aller Kraft an den Griffen des Werkzeugkastens.
    Der ölige Träger stieß polternd gegen die Wand, so daß der Putz abbröckelte. Aber die Kiste rührte sich nicht. Ich hoffte ietzt, daß der schwere Träger beim weiteren Heruntersinken auf die Kiste stoßen würde. Aber die Entfernung zum Beton wurde stetig kleiner.
    Ich erreichte dann mit den Händen den Boden, stemmte mich dagegen, versuchte mit den Armen und dem Rücken die Last über mir aufzuhalten.
    Aber das einzige, was ich erreichte, war das Gefühl, daß sich meine Fesseln lockerten.
    Das gab mir wieder Mut. Ich nutzte die rechte Hand, um das Gewicht des Körpers gegen die Träger zu stemmen, und die linke Hand versuchte den Knoten zu lösen, an dem ich bisher vergeblich herumgezerrt hatte- Meine Nägel schmerzten, die Fingerkuppen schienen zu bluten. Ich wechselte die Hände ab.
    Irgendwann fühlte ich plötzlich, daß der Knoten sich lockerte. Aber es dauerte viel zu lange. Würde ich es noch rechtzeitig schaffen? Denn auch die Fußfesseln mußten gelöst werden, ehe ich unter diesem Eisen wegkam.
    Die Entfernung zum Garagenboden war inzwischen so gering geworden, daß ich den Arm, der meinen Körper stützte, kaum noch ausstrecken konnte. Es wurde immer schwieriger, das Körpergewicht hochzuhalten.
    Ich weiß nicht, wie ich es geschafft habe, den Strick um meinen Oberkörper zu lösen. Mein Gewicht hatte vermutlich die Stricke gedehnt, und allein deshalb war es mir wahrscheinlich überhaupt erst möglich geworden, mich zu befreien.
    Ich wand mich sofort unter dem Träger weg, wischte über den öligen Boden und erschrak, als ich Phil sah. Ich drehte mich weg. Ich konnte nicht hinsehen. Und ich hatte auch keine Zeit. Ich griff nach dem Knoten der Fußfesseln. Shefferman hatte sich hierbei weniger Mühe gegeben. Der Knoten war viel leichter zu lösen. Aber es dauerte trotzdem noch viel zu lange. Es war kaum soviel Platz, die Füße unter dem Träger wegzuziehen, als der Strick endlich gefallen war. Gehetzt blickte ich mich um. Ich brauchte etwas, das dick genug war, zwischen Träger und Beton geschoben zu werden. Die Kiste war zu hoch. Unter der Werkbank sah ich einen ölverschmierten Holzklotz.
    Ich hastete hinüber.
    Plötzlich hörte ich Schritte. Sie kamen von draußen auf das große Garagentor zu.
    Ich faßte den Holzklotz. Er glitt mir aus den Händen, fiel polternd zu Boden. Die Knie zitterten mir. Ich warf mich hin, stieß den Klotz vor mir her. Er rutschte über den Beton und fuhr zischend ins Wasser. Ich kroch hinterher. Ich hatte kein Gefühl mehr in den Fingern. Mit letzter Kraft stieß ich den Klotz unter die scharfe Kante des Trägers. Das Eisen fraß sich knisternd ins Holz.
    Aber der Klotz blieb liegen. Er rutschte nicht ab. Es knisterte und knackte. Ich lag im Wasser. Die Schritte brachten mich wieder hoch. Ich stürzte in die Ecke neben der Garagentür und sah zur Hebebühne hinüber. Das Knacken im Holz hörte endlich auf. Die Bühne konnte nicht mehr weiter absacken.
    Im gleichen Augenblick wurde das Tor ein Stück aufgeschoben.
    Shefferman stand mit Lil in der Öffnung. Ich sah sein Gesicht. Entsetzt starrte er auf den leeren Platz unter dem ich vor kurzem noch gelegen hatte. Der Gangster blickte nur auf den Platz und sah mich nicht.
    Im Farbenregal, neben dem ich
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