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0435 - Mörder bitten nie um Gnade

0435 - Mörder bitten nie um Gnade

Titel: 0435 - Mörder bitten nie um Gnade
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können wir uns aus dem Staub machen.«
    »Du allein? Nee, Boß!« Charles schüttelte heftig den Kopf. »Ich fall’ nich’ mehr drauf rein.«
    »Quatsch nicht! Ich hab das Boot unten. Da passen alle vier rein«, schimpfte Shefferman. »Tu endlich die Kanone weg!«
    »Ich fahr’ mit, Boß!«
    »Klar fährst du mit. Denkst du, ich überlaß dich den Bullen, damit sie dich ausquetschen können?«
    Das schien Charles zu überzeugen. Er zuckte unbeholfen die Schultern und bequemte sich endlich, die Waffe in die Jackentasche zu stecken.
    »Okay! Du bist vernünftig«, sagte Shefferman erleichtert. Er ließ Charles zuerst ins Wohnzimmer treten und ging dann hinterher. Er sah, daß Lil sich bewegte, und er hörte ihr Wimmern. Er wirbelte zu Charles herum. »Was hast du mit ihr gemacht? Ich will wissen, was hier gespielt wird. Mach endlich deinen Mund auf!«
    »Henry wollte nich’, daß die Kleine gefesselt is’, und die Cops war’n doch da.«
    Shefferman erschrak. Er blickte sich um, rannte plötzlich von Fenster zu Fenster, blickte hinaus und wischte sich mit dem Handrücken übers Gesicht. »Was sagst du? Wann waren denn die Bullen hier? Die können das doch nicht wissen. Verflucht!«
    Shefferman rannte zur Tür, riß sie auf und lief durch die große Diele. Seine Schritte klirrten über die weißen Marmorplatten. Er blinzelte durch die Ritzen der heruntergelassenen Jalousien.
    Frauen eilten über die Straße. Kinder kamen von der Schule zurück. Wagen parkten auf der anderen Straßenseite, und an der Laterne, die Charles in der Nacht krummgefahren hatte, stand ein Zelt, vor dem Arbeiter ihre Butterbrote aßen.
    Shefferman eilte ins Wohnzimmer zurück.
    Inzwischen war Henry Hawthorne wieder zu sich gekommen. Er lag noch immer auf dem Boden, vor dem Sofa, auf dem Lil Hogan wimmerte, Charles stand drei Schritte hinter ihm.
    »Los, wir müssen weg«, sagte Shefferman zu Charles. »Bind das Mädchen los!«
    »Laß die Finger davon!« mischte sich Hawthorne ein.
    »Ach, du bist auch wieder wach!« sagte Shefferman. »Verdammt noch mal, wozu habe ich dich aus der Gosse geholt! Vielleicht bequemst du dich bald, mir zu erzählen, was hier los gewesen ist. Aus dem Idioten kriegt man ja nichts heraus.«
    Charles holte tief Luft und stierte wütend auf .seinen Boß. Henry setzte sich auf, wischte sich das Blut aus dem Gesicht und nickte zu Shefferman hinüber- »Jag Charles zum Teufel, Boß!« sagte Henry.
    »Halt das Maul!« knurrte Charles laut.
    Henry stand auf. Im Aufstehen blickte er zu Charles hinüber. Er spuckte ihm vor die Füße. Charles wollte sich auf ihn stürzen. Aber Shefferman wies ihn zurecht. Charles atmete schwer.
    »Zum Teufel! Wenn ihr nicht endlich Vernunft annehmt!« fluchte Shefferman. »Bindet das Girl los! Bißchen schnell, wenn ich bitten darf!«
    Charles stolperte sofort zum Sofa hinüber. Aber Henry trat ihm in den Weg. »Laß deine schmutzigen Finger von der Miß!« fauchte er den Gorilla an.
    Charles ergriff Henry beim Jackett und holte aus.
    »Ich schieße«, rief Shefferman dazwischen. Charles sah den Boß an. Er sah den Colt und ließ Henry los. »Stell dich da drüben hin!« befahl Shefferman. »Henry bindet das Girl los.«
    Charles machte drei Schritte rückwärts. Er ließ Henry nicht aus den Augen. Henry beugte sich über das Girl und löste die Stricke. Shefferman sah, daß Charles friedlich war, und schlich zu dem großen Schrank hinüber, in dem er herumkramte.
    Plötzlich fiel ein Schuß. Shefferman wirbelte herum, hatte gleichzeitig die Waffe in der Hand, sah, daß Charles auf Henry geschossen hatte und die Mündung auf ihn drehte. Shefferman schoß sofort.
    Lil schrie auf. Henry sackte über ihr zusammen. Crazy Charles drehte sich einmal um und brach dann zusammen.
    Das Blut, das aus Henrys Seite tropfte, färbte die weiße Jacke des Keepers rot. Lil blickte in Sheffermans gehässige Augen.
    Draußen prallten die ersten dicken Tropfen gegen die metallenen Jalousien. Der Wind fegte um das Haus, ließ Fenster und Türen klappern und zischte durch die Ritzen.
    Die G-men in dem Zelt an der Laterne hatten die Schüsse gehört. Sie jagten zu Sheffermans Villa hinüber, drückten auf die Glocke. Als niemand öffnete, liefen sie ums Haus herum. Sie fanden den Eingang durch das Gitter, das nicht heruntergelassen war. Sie fanden in dem luxuriösen Wohnzimmer den sterbenden Charles und den toten Hawthorne. Sie benachrichtigten Mr. High und die Mordkommission, und sie entdeckten auch den
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