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0425 - Asmodis jagt den Schatten

0425 - Asmodis jagt den Schatten

Titel: 0425 - Asmodis jagt den Schatten
Autoren: Werner Kurt Giesa
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waren nicht hergekommen, um eine Raddampferfahrt zu machen, sondern um l’Ombre zu suchen, den Schatten. Den Mann, den Professor Zamorra im Verdacht hatte, Robert Tendyke, die Zwillinge Monica und Uschi Peters und ihren neugeborenen Sohn Julian mit einer magischen Bombe ausgelöscht zu haben.
    Zamorra hatte den Mann, den er nur unter dem Namen Ombre kannte, in der Krankenhausetage gesehen, Sekunden vor der Explosion, und sein Amulett hatte die starke Aktivität eines anderen Amuletts aus dem Siebengestirn von Myrrian-ey-Llyrana wahrgenommen. Zamorra wußte, daß Ombre eines dieser Amulette besaß!
    Alles deutete darauf hin, daß der mittelgroße, drahtige Neger der Attentäter war.
    Gleich damals nach der Katastrophe hatte Zamorra ihn zu verfolgen versucht, von Florida nach Louisiana. Irgendwo in Baton Rouge mußte Ombre seinen Unterschlupf haben. Aber es war Zamorra nicht gelungen, den Schatten aufzuspüren. Im Gegenteil. Ombre mußte über eine Menge verfügen, die nicht nur dafür sorgten, daß keine Spur zu ihm führte, sondern auch Zamorra einige Male handgreiflich daran erinnert hatten, daß er seine Nase besser nicht in Ombres Angelegenheiten stecken solle. Schließlich hatte er aufgegeben; gegen die Haibund Unterwelt einer ganzen Stadt kam er allein nicht an.
    Aber seit der Heilung vom Keim des Vampirismus besaß Nicole telepathische Fähigkeiten. Die waren zwar alles andere als unbegrenzt - die Silbermond-Druiden und der Wolf Fenrir konnten da weit mehr -, aber Nicole war in der Lage, die Gedanken von Menschen zu erkennen, die in ihrer Sichtweite waren, wenn sie sich darauf konzentrierte. »Das ist unsere Chance, Ombre doch noch zu finden«, hatte sie gesagt.
    »Da er sich aber uns kaum zeigen wird, dürftest du ihn auch nicht telepathisch aufspüren können«, hatte Zamorra zu bedenken gegeben.
    »Aber Personen, die wir nach Ombre fragen, werden an ihn denken - und dann kann ich erfassen, ob sie lügen oder nicht. Sie werden an ihn und sein Versteck denken, wenn sie Antwort geben, und dann haben wir bessere Spuren als bisher… außerdem ist inzwischen einige Zeit ins Land gezogen. Vielleicht traut er sich allmählich wieder an die Öffentlichkeit, wird unvorsichtiger…«
    Sie hatte ihn schließlich überredet.
    So waren sie aus der australischen See direkt nach Louisiana geflogen, nachdem sie dort den Sauroiden Reek Norr zusammen mit Ted Ewigk in die Echsenwelt zurück gebracht hatten. Ted war nach Hongkong weitergeflogen, wo er in seinem Beruf als Reporter zu tun hatte. [1]
    Und nun waren sie hier. Auf der Suche nach dem Schatten.
    Im Vorhof der Hölle…
    ***
    Yves Cascal, der Mann, den man den »Schatten« nannte, starrte in die Schwärze, auf die er zugezogen wurde. Er glaubte, einen Alptraum zu erleben. So etwas hatte er noch nie erlebt… und er wäre auch niemals daran interessiert gewesen, Alpträume Wirklichkeit werden zu sehen.
    Das hier war die Wirklichkeit.
    Ein paar Dutzend Meter von ihm entfernt brannte das Wrack des grünen Chevrolet aus. Ein dunkles Stahlgerippe, aus dem orangegelbe Flammen aufbrausten, sich zu einer fetten schwarzen Qualmwolke verdichteten, die fast senkrecht in den windstillen Nachthimmel emporquoll. Ein paar Teile wie Türen, Fensterglas und ein Sitz lagen schmorend und brennend etwas abseits. Im Haus, vor dem der Wagen parkte, waren in den beiden unteren Etagen die Fensterscheiben geborsten. Licht brannte in den Zimmern. Auch hinter anderen Fenstern wurde es hell. In der Ferne heulte eine Polizeisirene.
    Und direkt vor Cascal zerschmolz die Umgebung und floß in die wesenlose Schwärze ab. Die schwarzen Fangarme, die daraus hervorzüngelten, waren eigentlich keine Arme, sondern ein sich ständig veränderndes Etwas, das Cascal umschlang und ihn ins Nichts zerrte.
    Er hatte sich zu sicher gefühlt.
    Jetzt bekam er die Quittung…
    Irgendwo schrie jemand. Das Sirenenheulen kam näher. Jetzt waren es drei.
    Cascal sah eine vorgebeugte Gestalt als Schatten im Schatten. Sekundelang traf Licht das Gesicht. Es war blau…
    Im gleichen Moment war alles vorbei.
    Die Schwärze schwand. Der Mann mit dem blauen Gesicht zuckte zurück, floh vor dem Scheinwerferlicht in die Dunkelheit. Cascal, jäh aus dem unheimlichen Griff entlassen, stürzte vorwärts auf den Straßenbelag. Er rollte sich instinktiv zur Seite, fort von dem sich auflösenden Teil des Bodens. Dort zischte und brodelte etwas, während die Schwärze sich rasch verkleinerte. Cascal kam keuchend auf die Beine. Ein
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