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0425 - Asmodis jagt den Schatten

0425 - Asmodis jagt den Schatten

Titel: 0425 - Asmodis jagt den Schatten
Autoren: Werner Kurt Giesa
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lachte spöttisch.
    »Halte mich doch nicht für dümmer, als manche Leute aussehen«, sagte er. »So etwas spricht sich herum. Und vor allem bis zu mir. Was glaubst du, weshalb ich einst Herr der Hölle war und jetzt Brüderchen Merlins Aufgaben wahrnehme? Doch nur, weil ich über alles Bescheid weiß…«
    »Was willst du hier?« fragte Nicole.
    »Tendykes Mörder fangen«, sagte Amos. »Das habe ich doch schon gesagt, oder? Ich will ihn zur Rechenschaft ziehen.«
    »Rache«, sagte Nicole. »Du willst dich rächen. Weshalb?«
    Sid Amos sah sie überrascht an. »Du… wieso… ja, du hast recht. Kennst du mich so gut, oder kannst du neuerdings meine Gedanken lesen?«
    Nicole beherrschte sich perfekt. Sie zuckte nicht einmal mit den Augenlidern. »Sehe ich so aus?«
    Zamorra ließ sich rücklings auf das zu weiche Bett fallen, verschränkte die Arme unter dem Kopf und sah gegen die holzvertäfelte Zimmerdecke. Wenn das Echtholz ist und kein Plastikschrott, heiße ich Meiserkaiser, dachte er grimmig. Amos’ Bemerkung traf einen empfindlichen Punkt. Zamorra war sich nicht sicher, ob es Nicole nicht tatsächlich gelungen war, einen Teil von Amos’ Gedanken zu erfassen, obgleich das bei einem Dämon - Ex-Dämon, verbesserte er sich - eine diffizile Sache war. Aber von ihrer Fähigkeit brauchte Amos wiederum nicht unbedingt etwas zu wissen. Im Gegensatz zu den anderen Mitgliedern der Dämonenjäger-Crew vertrauten Zamorra und Nicole Amos weitgehend, weil sie eben auf Merlin und seine Entscheidung vertrauten, aber dennoch gab es bestimmte Dinge, die niemand außer ihnen beiden selbst zu wissen brauchte.
    Aber etwas anderes erschreckte ihn mehr, obgleich er keinen objektiven Grund für sein Erschrecken wußte.
    Rache!
    Sicher, Rob Tendykes Tod sollte nach Möglichkeit nicht ungesühnt bleiben. Aber Zamorra und Nicole ging es um Recht, nicht um Rache. Vielleicht war Ombre ja auch unschuldig. Vielleicht war er nur irgendwie in das Attentat verstrickt worden, auch wenn eine Menge gegen ihn sprach. Aber Zamorra verdächtigte ihn erst nur. Er brauchte einen Beweis oder ein Geständnis. Dafür mußte er mit dem Schatten sprechen. Aber er war weder Richter noch Henker.
    Sid Amos aber schien beides in einer Person sein zu wollen.
    Das gefiel Zamorra nicht.
    Amos hob die Hand und deutete nacheinander auf Zamorra und Nicole. »Wir suchen alle drei Ombre, den Schatten, den Mörder, nicht wahr? Wenn wir uns zusammentun, finden wir ihn leichter, als wenn wir getrennt vorgehen.«
    »Was würdest du tun, wenn du ihn fändest?« erkundigte sich Zamorra.
    Sid Amos beugte sich leicht vor. Mit der rechten Hand fuhr er sich über den Hals. »Ssssst«, machte er.
    »Du bist verrückt«, entfuhr es Nicole. »Das kann nicht dein Ernst sein. Du willst ihn ermorden?«
    »Ich will Robert Tendyke rächen«, sagte Amos. »Ombre hat ihn ermordet und muß bestraft werden.«
    Irgend etwas alarmierte Zamorra. »Warum?« fragte er. »Warum willst ausgerechnet du Tendyke rächen? Du hast dich auch nicht bemüht, Wang Lee Chans Mörder zur Rechenschaft zu ziehen…«
    »Du hast zwar die Seiten gewechselt«, hieb Nicole in dieselbe Kerbe. »Aber ich glaube dir nicht, daß du dich der Zamorra-Crew so verbunden fühlst, daß du Opfer rächen willst, die wir bringen müssen… da steckt doch etwas anderes dahinter. Was, Sid?«
    »Das ist meine ganz persönliche Sache«, fauchte der Ex-Teufel. Er schien sich plötzlich unbehaglich zu fühlen.
    Nicole schüttelte den Kopf. »Wenn du mit uns Zusammenarbeiten willst, ist es auch unsere Sache. Raus mit der Sprache.«
    »Es geht nur mich etwas an.«
    »Uns auch! Rob war unser Freund!« Zamorra erhob sich. Er blieb direkt vor Sid Amos stehen. »Also, was ist los? Wieso engagierst du dich plötzlich so?«
    Auch Sid Amos erhob sich. Die geleerte Cola-Dose schmolz zwischen seinen Fingern. .
    »Arbeiten wir zusammen oder nicht?«
    »Nicht unter diesen Voraussetzungen«, sagte Zamorra. »Nicht, um Rache zu nehmen. Vielleicht ist er unschuldig.«
    »Ach, ja?« höhnte Amos. »Eine Bombe explodiert im Tendyke/Peters-Zimmer in der Entbindungsstation im City-Hospital von Miami, und Ombre ist da. Amulett-Energie wird frei, und Ombre ist da… er besitzt ein Amulett, oder weißt du das nicht? So naiv kannst du nicht sein, Zamorra. Du hältst ihn doch selbst für den Täter, sonst wärst du nicht hinter ihm her.«
    »Ich halte ihn nur für einen Verdächtigen und will das klären.«
    »Zeitverschwendung. Wenn ich ihn finde,
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