Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0425 - Asmodis jagt den Schatten

0425 - Asmodis jagt den Schatten

Titel: 0425 - Asmodis jagt den Schatten
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
wenn er nicht gesessen hätte. Der Fahrer des Trucks bemerkte davon nichts. Er starrte nur fasziniert zur anderen Straßenseite hinüber, konnte einfach nicht glauben, was er da gesehen hatte und rieb sich mit beiden Händen die Augen, Gerade noch im letzten Moment, ehe der Truck von der Fahrbahn abkam, packte er erschrocken wieder zum Lenkrad.
    »Mann, das ist ja was… sag mal, Mac, hast du das auch gesehen?« wollte er von Cascal wissen.
    »Was denn? Was war denn los?« fragte Cascal unruhig. Er tat so, als wäre ihm die seltsame Szene nicht aufgefallen.
    Aber er hatte zumindest einen der beiden Männer erkannt, trotz der Entfernung. Aber er hatte sich dessen Aussehen seinerzeit eingeprägt.
    Dieser Mann war Zamorra, der Mann aus Frankreich, der mit einer unglaublichen Hartnäckigkeit nach Ombre suchte.
    Und der Mann, der in den Flammen gewesen und unversehrt wieder aus dem brennenden Wrack herausgekommen war… ihn kannte er zwar nicht, aber er befürchtete Schlimmes.
    Er mußte an seinen teuflischen Angstgegner denken, der zuletzt im Parkhaus in Miami versucht hatte, ihn zu töten. Arbeiteten Zamorra und jener Unheimliche zusammen?
    Und daß die beiden ausgerechnet hier auf freier Strecke, in Cascals Nähe, wieder aufgetaucht waren, flößte ihm noch mehr Unbehagen ein. Sie waren ihm immer noch auf der Spur!
    Sie wollten ihn hetzen und zur Strecke bringen…
    Vielleicht, dachte er, war es doch nicht gut, jetzt schon nach Baton Rouge zurückzukehren. Er beschloß, so bald wie möglich in ein anderes Fahrzeug umzusteigen. Er mußte verschwinden, ungesehen untertauchen. Niemand durfte ihn finden!
    Das sechste Amulett reagierte wieder auf diesen gedanklichen Befehlswunsch.
    Und der Trucker am Lenkrad rieb sich abermals die Augen, weil er den Anhalter nicht mehr sehen konnte, der doch gerade noch neben ihm auf dem Beifahrersitz gehockt hatte. Daß er nur unsichtbar geworden war, begriff der Trucker nicht…
    Er hielt unwillkürlich an. Wenn er schon unter Halluzinationen litt, war es nicht gut, weiterzufahren. Er mußte sich davon erst mal erholen.
    Und dann sah er, wie die Tür von Geisterhand geöffnet wurde, hörte eine Stimme sich verabschieden, und ein Unsichtbarer hinterließ auf dem Gelände neben der Straße eine deutliche Spur niedergetretenen Grases…
    Yves Cascal, der Schatten, ergriff die Flucht. Denn die Jagd war noch nicht zu Ende…
    ***
    Sid Amos und Zamorra materialisierten im Korridor der kleinen Kellerwohnung. Dort hatte das Bild sich inzwischen verändert. Nicole und Angelique hatten den contergangeschädigten Maurice in seinem Zimmer aufs Bett gesetzt. In der Wohnungstür lehnten die beiden Kreolen; Maurice’ Autorität hatte sie wohl davon abgehalten, weitere Schritte zu unternehmen.
    Als Angelique Sid Amos sah, begann sie zu zittern - aber mehr vor Wut denn aus Angst. Amos spürte starkes Unbehagen. Von dem Mädchen ging eine Aura aus, die ihm zu schaffen machte.
    Angelique sah ein zweites Amulett in der Hand Asmodis’. Sie wurde blaß. »Hast du Teufel Yves etwas…«
    »Ach, Yves heißt er also«, sagte Amos zufrieden. »Das bringt uns weiter. Nein, wir haben ihn leider nicht. Der hier ist mir dazwischengekommen. Zamorra, ich werde dir dafür noch eine Rechnung präsentieren.«
    »Wie in alten Zeiten, he?« fauchte Nicole. »Mir scheint, die Druiden haben recht, Teufel bleibt Teufel.«
    »Kann mir einer verraten, von was die Rede ist?« wollte Maurice in scharfem Tonfall wissen.
    Zamorra sah die Rollstuhltrümmer kopfschüttelnd an, dann hob er den Blick zu Sid Amos. »Das warst du, nicht wahr? Es gibt eine Menge Dinge, für die ich gerade noch Verständnis aufbringen kann. Aber nicht dafür, daß man sich an einem Behinderten vergreift. Dafür, mein lieber Assi, werde ich dir eine Rechnung aufmachen. Du schreckst vor nichts zurück. Weshalb, Sid? Weshalb bist du so besessen hinter Ombre her, daß du dich sogar an Hilflosen vergreifst?«
    »Er wollte sie als Druckmittel benutzen, sagt Angelique«, warf Nicole ein.
    »Antworte. Warum bist du hinter Ombre her?« drängte Zamorra. »Warum willst du Tendyke rächen? Ich kenne dich nicht wieder.«
    »Ich mich auch nicht«, murmelte Amos. »Er war mir zum Greifen nah, aber jetzt ist die Spur wieder verloren. Jetzt kann ich wieder von neuem mit der Suche beginnen.«
    Er sah in die Runde. »Ich glaube, er wird nicht so bald hierher zurückkehren. Er dürfte mitbekommen haben, was läuft. Deshalb hat er Baton Rouge verlassen, nicht?« Er sah
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher