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0425 - Asmodis jagt den Schatten

0425 - Asmodis jagt den Schatten

Titel: 0425 - Asmodis jagt den Schatten
Autoren: Werner Kurt Giesa
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anzupassen, sah er einen Mann hereinstürmen, den er nur zu gut kannte, und den er nicht daran hindern konnte, mitzukommen. Denn mit einem schnellen Sprung erreichte Zamorra Amos, fand Körperkontakt und wurde in die Versetzung mit einbezogen.
    Natürlich ging die Sache schief.
    Amos hatte sich so auf sein Ziel konzentriert, daß er es auf jeden Fall erreichte. Aber Zamorras magisches Potential, durch das Amulett hervorgerufen, war ungleich stärker als das des Mädchens, das nahezu auf Null war. Es wurde dem Griff Amos’ entrissen. Zamorra nahm den Platz Angéliques ein.
    Noch während sie beide wieder stofflich existent wurden, heulte Sid Amos wütend auf. Er fand sich auf dem Beifahrersitz des Sportwagens wieder, so wie er es geplant hatte, als er sah, wo sich der Blaugesichtige befand - und anstelle der Geisel landete Zamorra auf der engen Rückbank.
    Amos brüllte. »Mußt du mir immer störend im Weg herum stolpern?« schrie er Zamorra an. Er holte mit dem Arm aus, um Zamorra einen Fausthieb zu versetzen.
    Der Dämon am Lenkrad, der mit dem Auftauchen zweier sich streitender Personen nicht gerechnet hatte, erschrak und verriß das Lenkrad. Der Wagen begann zu schleudern. Der Dämon versuchte, das Fahrzeug wieder aufzufangen, schaffte es aber nicht. Der Sportwagen schoß über die Böschung des Highways hinaus ins Gelände. Sekundenlang hatte Zamorra dann das Gefühl des freien Falls.
    Instinktiv ergriff Sid Amos die Flucht, noch während er zuschlug und gleichzeitig registrierte, daß der Wagen nicht mehr zu halten war. Er versetzte sich wieder. Zamorra bekam den Arm des Ex-Teufels zu fassen -und wurde abermals mitgerissen.
    Ein paar hundert Meter entfernt kamen sie auf dem Feld wieder an.
    Sie sahen, wie der Sportwagen aufprallte, sich einige Male überschlug und dann auf dem Dach liegenblieb. Sekundenbruchteile später zuckte eine Stichflamme auf. Der Wagen flog in einer grellen Explosion auseinander. Augenblicke später waren die Reste nur noch ein flammender Feuerball, über dem sich eine schwarze Qualmwolke emporwölbte.
    Der Dämon mit dem blauen Gesicht hatte in dieser Feuerhölle sein Ende gefunden.
    »Zamorra!« zischte Sid Amos wütend. »Ich könnte dich umbringen! Und ich frage mich allen Ernstes, warum ich es nicht tue! Ich habe dich gewarnt. Du solltest mir nicht in die Quere kommen, wenn du mir schon nicht helfen willst!«
    Am Highway stoppten Fahrzeuge. Neugierige hielten an; Zamorra sah, wie einer, neben seinen Wagen stehend, in das Mikrofon eines CB-Funkgerätes sprach. Wahrscheinlich forderte er Polizei oder Feuerwehr an.
    »Wir sollten erst einmal hier verschwinden«, empfahl Zamorra. »Sonst werden wir eine Menge Fragen beantworten müssen, was uns relativ schwer fallen dürfte… streiten können wir uns hinterher immer noch.«
    »Warte«, sagte Amos. Er schritt auf den Wagen zu und bewegte sich in die Flammen hinein, ohne daß sie ihn verletzen konnten. Sekunden später kam er wieder heraus. Seine Kleidung brannte; mit einem Zauberwort löschte er die Flammen. Er hielt ein Amulett in der Hand; ein zweites hing vor seiner Brust.
    »Das möchte ich nun doch nicht den Feuerwehrleuten schenken, die das Wrack löschen und bergen«, sagte er. Immer noch wütend starrte er Zamorra an.
    »Na los«, sagte der. »Zurück nach Baton Rouge. Komm schon, mein Freund.«
    Sid Amos griff nach ihm und versetzte sich mit Zamorra zurück in die Kellerwohnung.
    ***
    Cascal war in den Truck eingestiegen, dessen Fahrer New Orleans zum Ziel hatte, auf dem Weg dorthin aber zwangläufig auch Baton Rouge passieren mußte. Cascal machte es sich auf dem Beifahrersitz bequem. Der Motor der riesigen Zugmaschine brummte beruhigend.
    Sie waren noch keine Meile gefahren, als sich ihnen ein eigenartiges Bild bot.
    Auf der andern Straßenseite waren einige Autos stehengeblieben. Neugierige sahen auf das freie Gelände. Dort brannte ein Autowrack aus, dessen Fahrer es wohl nicht fertiggebracht hatte, auf der hier fast schnurgeraden Straße zu bleiben. Aber da war noch etwas anderes.
    In einiger Entfernung standen zwei Männer.
    Während der Truck näherkam, lief einer der beiden auf das brennende Wrack zu, verschwand in den Flammen und kehrte wenig später mit einem silbern gleißenden Gegenstand daraus wieder hervor. Er lief zu dem anderen Mann zurück, und dann verschwanden die beiden.
    Cascal fühlte sich plötzlich schlecht. Die in ihm hochkriechende Angst hätte ihm förmlich die Beine unter dem Körper weggezogen,
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