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0425 - Asmodis jagt den Schatten

0425 - Asmodis jagt den Schatten

Titel: 0425 - Asmodis jagt den Schatten
Autoren: Werner Kurt Giesa
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den Schlüsseln suchen. Sie hoffte, daß der Zeitgewinn ausreichte. Was unten geschah, ahnte sie nicht…
    ***
    Yves Cascal hatte den Highway erreicht. Schilder sah er hier keine, aber er nahm an, daß es die Staatsstraße 71 war, die von Arkansas herunter kam, Texarkana und Shreveport miteinander verband und dann in Richtung Baton Rouge abbog. Er entschied sich, wieder umzukehren. Den Verfolger, sofern er die Spur immer noch fand, leitete er damit garantiert noch mehr in die Irre. Der würde vermutlich glauben, sein Opfer sei noch immer in Richtung Alexandria und Shreveport unterwegs…
    Dort konnte er sich dann dumm und dämlich suchen. Wichtig war nur, daß er von Baton Rouge fort war. Cascal überlegte sich, ob sie die Wohnung nicht tatsächlich wechseln sollten, nach über einem Vierteljahrhundert. Erstens, weil dieser Blaugesichtige ein wenig zu dicht dran herumgeschnüffelt hatte, und zweitens wegen Maurice.
    Aber das war etwas, das in Ruhe überlegt werden mußte. Andere Wohnungen fielen nicht vom Himmel. Cascal baute sich am Straßenrand auf und streckte den Daumen hoch, sobald sich ein von Nordwesten kommendes Fahrzeug näherte.
    Ein paar Personenwagen und Kombis brausten an ihm vorbei. Dann kam ein großer Truck, ein Sattelschlepper mit einem Tankauflieger, und Cascal hörte schon von weitem, wie die Bremsen zu schnaufen begannen. Der Truck scherte zum Fahrbahnrand aus, um zu stoppen und den Anhalter aufzupicken.
    ***
    Der Dämon mit dem blauen Gesicht frohlockte. Er war seinem Ziel in den letzten Minuten unglaublich nahe gekommen. Er spürte es über das Amulett immer wieder. Es wurde Zeit, das Tempo zu verlangsamen und Ausschau nach diesem Ombre zu halten, um nicht über das Ziel hinauszuschießen. Der Gesuchte mußte sich ganz nahe an der Straße befinden.
    Plötzlich sah er ihn. Er stand auf der anderen Straßenseite. Ein Truck rollte auf ihn zu. Offenbar wollte Ombre per Anhalter zurückfahren. Verrückt, dachte der Dämon. Weshalb verläßt dieser Mann Baton Rouge erst, wenn er dann doch postwendend wieder zurückfahren will?
    Aber die Sache hatte auch ein Gutes. Der Blaue war jetzt wieder direkt am Ball… und sein Auftraggeber würde mit ihm mehr als zufrieden sein.
    Das war der Moment, in welchem er merkte, daß er nicht mehr allein in dem gestohlenden Sportwagen saß…
    ***
    Zamorra spürte, wie das Amulett in seinen Händen plötzlich glühend heiß wurde, ohne ihn allerdings zu verbrennen. Er sah am Fuß der Kellertreppe ein paar Türen. Vor einer waberte ein eigenartiges Schlierenfeld, mit heißer Luft vergleichbar, die für Lichtbrechung und Verzerrungen sorgte. Er war sicher, daß das normalerweise niemandem auffiel, aber sein Wahrnehmungsvermögen wurde momentan durch die Magie des Amulettes verstärkt.
    Das also war die Sperre, die er gespürt hatte…
    Er blieb vor der Tür stehen und drückte Merlins Stern gegen die für jeden anderen Menschen unsichtbare Sperre. Etwas knisterte. Blitze zuckten. Die Barriere schmolz. Die Schwarze Magie, aus der sie bestehen mußte, wurde von den Kräften des Amuletts niedergebrannt. Zamorra warf sich gegen die Tür und stieß sie auf.
    Blitzartig nahm er die Situation in sich auf und wußte, daß es an der Zeit war, sofort einzugreifen.
    Er sah einen Mann, dem die Beine fehlten, zwischen den Trümmern eines Rollstuhls, er sah ein schwebendes Mädchen, und er sah - Sid Amos. Vor dessen Brust hing eines der Amulette, und Zamorra wußte, daß er hereingelegt worden war. Es war nicht Ombres Amulett, das er gespürt hatte, sondern das von Sid Amos.
    Und der war gerade im Begriff, mit dem Mädchen zu verschwinden, das er im unsichtbaren magischen Griff hatte! Merlins Stern zeigte Zamorra die Verbindung aus starker Magie deutlich an.
    »Halt, Sid!« schrie er. »Warte!«
    Aber der Vorgang der Entstofflichung hatte bereits eingesetzt. Sid Amos veränderte seinen Standort -zusammen mit dem Mädchen.
    Zamorra entschied sich blitzschnell. Amos hatte irgend etwas vor, wobei er das Mädchen brauchte - und die Kleine schien damit gar nicht einverstanden zu sein, denn weshalb hätte Amos sie sonst magisch fesseln müssen?
    Zamorra warf sich mit einem Sprung vorwärts - und hängte sich an die Teleportation mit dran…
    ***
    Sid Amos hatte den Blauen angepeilt, während er seine Geisel mitnahm. Er wollte einen Zwischenbericht abfordern und sehen, wo sich der verfolgte Ombre mittlerweile befand. Noch während er sich dorthin versetzte und begann, sich den Gegebenheiten
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