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0425 - Asmodis jagt den Schatten

0425 - Asmodis jagt den Schatten

Titel: 0425 - Asmodis jagt den Schatten
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Reiserbesen sollte den gleichen Zweck erfüllen, weil der Teufel die Borsten zählen müsse…
    Schaden konnte es zumindest nicht. Sie huschte in die Küche, kam mit einer Tüte Reis zurück und mit dem Besen. Den Reis verstreute sie vor Yves’ Zimmertür. Wenn an der Geschichte etwas dran sein sollte, konnte sie ihn damit im Zimmer ebenso einsperren wie er Maurice und sie in dieser Wohnung gefangen hielt, und vielleicht einen Handel mit ihm machen. Den Besen stellte sie dazu; damit die Wirkung aber noch besser war, verkeilte sie ihn vorsichtshalber unter der Türklinke, so daß zu der zauberischen auch noch eine mechanische Sperre entstand.
    Allerdings glaubte sie nicht, daß Reiskörner und Reiserborsten viel bewirken würden. Andererseits war da der Anblick der Teufelshörner gewesen…
    Gespannt wartete sie ab, was jetzt passierte…
    ***
    Zamorra hatte Merlins Stern aktiviert. Er versuchte geistigen Kontakt mit dem Amulett zu bekommen und ihm den Befehl zu übermitteln, daß es nach dem anderen Amulett suchen solle. Der Parapsychologe hatte die Silberscheibe von der Kette losgehakt und hielt sie in beiden Händen vor sich. Nicole hielt die Umgebung unter Aufsicht; ein paar Jugendliche sahen etwas erstaunt herüber, weil Zamorra in seiner Versunkenheit jedoch einen recht seltsamen Eindruck machte, und irgendwo in der Nähe warf jemand einen Plastikbeutel mit Inhalt aus dem Fenster im dritten Stock - zielsicher neben eine bereits überquellende Mülltonne.
    Langsam bewegte Zamorra sich vorwärts, an den Häusern entlang. Merlins Stern fand Kontakt. Es spürte ein anderes Amulett. Zamorra fühlte, wie er dem Ziel näher kam. Sollte er Ombre diesmal tatsächlich finden?
    Er hoffte, daß er schneller war als Sid Amos. Andererseits war Merlins Stern weit stärker und damit auch befähigter als eines der Amulette Amos’. Es würde Zamorra also entschieden leichter fallen, das andere Amulett anzupeilen, als dem Ex-Teufel.
    Je näher er dem Ziel kam, desto stärker erwärmte sich Merlins Stern. Das Amulett begann in Zamorras Händen zu vibrieren.
    Er näherte sich einer Quelle Schwarzer Magie.
    Das gefiel ihm gar nicht. Denn es konnte bedeuten, daß sich bereits eine Auseinandersetzung abspielte, oder daß eine Falle auf den Suchenden wartete. Vielleicht von Ombre selbst aufgestellt…
    Zamorra wußte, daß er jetzt so vorsichtig sein mußte wie noch nie zuvor.
    ***
    Sid Amos hörte die Geräusche vor der Tür. Er wußte sofort, daß es das Mädchen war. Er spürte etwas in ihr, ein Kraftpotential, das noch nicht verloschen war, aber auch nicht recht ausgereift. Sie mußte noch jungfräulich sein, überlegte er. Das Psi-Potential zwischen Kindheit und Erwachsenendasein wirkte auf ihn wie ein Störsender. Jene Kraft, die auch anziehend auf Poltergeister und ähnliche Erscheinungen wirkte…
    Er erhob sich, ging zur Tür und wollte sie öffnen. Sie war blockiert. Etwas befand sich dahinter.
    Es war lächerlich, wenn das Mädchen glaubte, ihn auf diese Weise einsperren zu können. Er glaubte ihre Beweggründe zu verstehen. Sie wollte handeln - Freiheit um Freiheit. Dabei übersah sie wohl, daß er erstens jederzeit aus dem Fenster hätte entweichen können, denn die Sperre, die die Menschen hier festhielt, galt für ihn selbst nicht. Und sie übersah auch, daß er auch auf andere Weise aus geschlossenen Räumen verschwinden konnte…
    Aber das wollte er ja nicht mal.
    Er rüttelte noch einmal an der blockierten Türklinke. Dann sprühten Funken um seine linke Hand auf, mit der er den Griff umfaßt hatte. Auf der anderen Seite der Tür flog der Besen zersplitternd zur Seite. Die Tür öffnete sich. Sid Amos trat auf den kleinen Korridor hinaus, über Reiskörner hinweg, die auf dem Boden verstreut waren.
    Angelique stand ihm gegenüber. »Grüß Gott«, entfuhr es ihr.
    Sid Amos war es, als habe er eine Ohrfeige erhalten…
    ***
    Zamorra blieb stehen. »Ich glaube, hier muß es sein«, sagte er leise. »Kannst du etwas erkennen?«
    Nicole schüttelte den Kopf. Ihre relativ schwachen telepathischen Kräfte waren in dieser Situation nutzlos. Sie mußte denjenigen, dessen Gedanken sie erfaßte, dabei wenigstens sehen. Ein offenes Fenster hätte vielleicht gereicht, aber…
    »Er scheint im Keller zu sein«, sagte Zamorra. »Zumindest kommt das Echo des anderen Amuletts von da unten. Und da ist auch diese Schwarze Magie… so, als ob eine Barriere errichtet worden sei.«
    »Was hast du vor?« fragte Nicole.
    »Erst einmal das
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