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0425 - Asmodis jagt den Schatten

0425 - Asmodis jagt den Schatten

Titel: 0425 - Asmodis jagt den Schatten
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Wenn er sie darum bat, würden sie die Augen offen halten. Denn er tat ihnen zuweilen auch einen Gefallen…
    ***
    Der Blaugesichtige hatte sich zurückgezogen. Gern hatte er es nicht getan. Doch die Anweisungen seines Auftraggebers waren eindeutig: Kein Aufsehen erregen! Deshalb hatte er die Aktion abgebrochen. Er hatte die Ereignisse unterschätzt, und er hatte auch nicht damit gerechnet, daß der Schatten so unglaublich schnell war. Seine Reflexe waren sensationell. Der Blaue kannte keinen Menschen, der ihm mehr als zweimal entkommen war.
    Aber er würde den Schatten noch in die Finger bekommen. Es gab etwas, das eine Spur hinterließ. Er selbst, der Blaue, konnte sie zwar nicht finden, aber sein Auftraggeber hatte ihm etwas leihweise ausgehändigt, das ihm dabei half.
    Fast hätte er den Schatten erwischt. Doch beim ersten Blitz hatte er ihn verfehlt und statt dessen das Auto getroffen, während der Schatten flüchten konnte. Beim zweiten Versuch hätte der Schatten keine Chance mehr gehabt. Aber durch die Explosion des Autos waren zu viele Menschen aufmerksam geworden, schauten hinter ihren Fenstern hervor, jemand mußte die Polizei alarmiert haben. Das Gegenteil dessen war eingetreten, das der Auftraggeber verlangte: kein Aufsehen!
    Keine Sekunde zu früh hatte der Blaue sich in Deckung begeben und die Aktion abgebrochen. Er würde den Schatten schon wieder schnappen. Jetzt hoffte er nur, daß die Menschen nicht zu wachsam waren. Es gab unter ihnen einige wenige, die sich mit Magie auskannten. Und wenn der Zufall es wollte, war einer in der Nähe…
    Er beobachtete. Polizeibeamte suchten die Umgebung ab, konnten den Blauen aber nicht entdecken. Auch sein Opfer nicht, das spurlos in der Dunkelheit verschwunden war. Die Cops sprachen mit Menschen, die gesehen haben wollten, was passiert war, aber so viele Zeugen es gab, so viele verschiedene Aussagen gab es auch. Die brodelnde Schwärze beachtete niemand. Als endlich einer auf die Stelle wies, an der sich so viel verändert hatte, gab es dort nur noch ein Loch im Boden.
    Hätte der Blaue Lungen besessen, so hätte er sicher erleichtert aufgeatmet. Langsam löste er seine Krallenfinger wieder von der handtellergrßen Silberscheibe, die er eingesetzt hatte, um die Schwärze wieder verschwinden zu lassen. Dunkle Schweißtropfen perlten auf seiner Stirn.
    Er fürchtete seinen Auftraggeber mehr als alles andere. Gegen dessen Befehl zu verstoßen, wäre entsetzlich. Der Auftraggeber war mächtig.
    Er hatte dem Blauen seine Macht gezeigt. Der Blaue wußte nicht, mit wem er es zu tun hatte. Aber er wußte, daß der andere ihn jederzeit mit einem Gedanken vernichten konnte.
    Deshalb war er bemüht, so unauffällig wie möglich vorzugehen, und deshalb hatte er die schon fast erfolgreiche Aktion lieber abgebrochen, um Spuren zu beseitigen, als ein Risiko einzugehen.
    Wo die Schwärze gewesen war, die alles verschlang und auflöste, sah es jetzt nur noch so aus, als sei eine Handgranate auf dem Gehsteig explodiert. Das würde die Polizisten wahrscheinlich auf eine falsche Spur bringen. Sie würden einen Bandenkrieg vermuten.
    Dem Blauen war es so recht.
    Der Dämon verschwand in der Düsternis, um die Suche nach dem Schatten wieder aufzunehmen.
    ***
    Zamorra stoppte den Mercedes auf dem Hotelvorplatz. Sie stiegen aus. Ein Boy kam ihnen entgegen, um den Wagen in die Hotelgarage zu fahren. Zamorra händigte ihm den Schlüssel zwar aus, schüttelte aber noch den Kopf.
    »Warte noch«, Sagte er. »Vielleicht brauchen wir den Wagen gleich wieder. Wenn wir in einer halben Stunde noch nicht wieder draußen sind, kannst du ihn in die Garage fahren.« Er drückte dem livrierten Boy eine Dollarnote in die Hand. Der Junge, der in seinem Stammbaum mindestens drei verschiedene Farben hatte, grinste und nickte.
    »Natürlich, Sir. Selbstverständlich Sir.«
    An der Rezeption legten sie ihre Pässe vor. Der Clerk musterte Zamorra und Nicole mißtrauisch. »Ihr Zimmer ist vorgebucht, Sir, aber das Ihrer Begleiterin nicht.«
    »Moment mal«, warf Nicole ein. »Ein Doppelzimmer, oder?«
    »Ja. Für Mister Zamorra.«
    »Wir…«
    Zamorra faßte nach Nicoles Unterarm und ließ sie damit verstummen.
    »Wir sind hier in Amerika«, sagte er leise. »Nicht in Frankreich oder dem Rest von Europa, wo niemand mehr den Trauschein sehen will.« Er wandte sich wieder an den Clerk. »Sie haben doch sicher noch ein zweites Zimmer frei, oder?«
    »Tut mir leid, Sir…«
    »Dann tut es mir auch leid. Wir
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