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0421 - Willkommen im Fegefeuer

0421 - Willkommen im Fegefeuer

Titel: 0421 - Willkommen im Fegefeuer
Autoren: Jason Dark
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Nacken.
    Wo war er?
    Ich sah ihn nicht mehr. Wahrscheinlich hatte er hinter den vorund hochstehenden, abgewrackten Fahrzeugen Deckung gefunden.
    Manche Hecks oder Kühlerhauben sahen aus, als wollten sie jeden Augenblick in die Tiefe fallen und den ganzen Hügel einreißen.
    Wieder mußte ich in eine Kurve. Diesmal war sie enger. Ich erinnerte mich, daß es auf der Hinfahrt die erste nach dem Tor gewesen war. Jetzt mußte es die letzte sein.
    Dahinter lag das Ziel.
    Schaffte ich es noch?
    Der Schatten tauchte von rechts. Er flog in einem gewaltigen Halbkreis durch die Luft. Zuerst dachte ich, daß es nur einer war, dann löste sich von diesem Schatten etwas, das ebenfalls halbkreisförmig in die Tiefe raste und den Wagen als Ziel hatte.
    Es schlug auf.
    Ich zuckte zusammen, biß mir auf die Lippen, schmeckte Blut und hörte den ersten Aufschlag.
    Es klang wie ein gewaltiger Donner, als der Gegenstand das Dach meines Wagens traf. Ich hörte es knirschen und reißen, konnte mich aber nicht weiter darauf konzentrieren, denn der große Metallgegenstand wurde nach vorn geschleudert und wuchtete auf die silbergraue Kühlerhaube, die ebenfalls eingebeult wurde.
    Ich fuhr nicht mehr weiter.
    Daß ich auf die Bremse trat, war nicht einmal bewußt geschehen.
    Ich hatte reflexhaft und instinktiv reagiert, denn durch den Schreck war mein Denken gestört.
    Der Bentley schlingerte. Ich sah die Schrotthügel und auch den Weg vor mir tanzen und dachte plötzlich daran, daß der Wagen durch den Aufschlag des Gegenstands wohl nur noch Schrottwert hatte. Ein verrückter Gedanke in dieser lebensbedrohlichen Lage, denn vor dem Auto erschien der Kämpfer aus dem Fegefeuer, um sein Versprechen einzulösen.
    Er stand breitbeinig auf dem Weg und hatte sich für dieses Einlösen des Versprechens eine besondere Waffe ausgesucht.
    Seine langen schwarzen Krallenfinger umklammerten den mörderischen Flammenwerfer…
    ***
    Sukos Augen wurden noch schmaler. Er nahm einen Bleistift und ließ ihn wieder fallen. Sehr genau war er von Carol Maynard beobachtet worden, aber sie sagte noch nichts, sondern überließ dem Chinesen das Wort.
    »Baphomet?« fragte er.
    »Ja, das sagte ich.«
    Suko schluckte. Seine Augenbrauen zogen sich zusammen. Er wußte, daß ein Gebiet berührt worden war, an das man sich vorsichtig herantasten mußte.
    Baphomet war neu in diesem Spiel, obwohl uralt, aber ein gefährlicher Ableger der Hölle und in einer unmittelbaren Verbindung zu einer der beiden Templer-Gruppen stehend. Suko und sein Freund John Sinclair wußten bisher nicht viel, das Gebiet war nur mehr gestreift worden, aber wie es jetzt aussah, würde das Mädchen Licht in das Dunkel bringen.
    Suko legte seine Hände gegeneinander. »Erzählen Sie mir bitte mehr«, bat er.
    Carol deutete mit dem Finger auf sich. »Ich?« fragte sie. »Ich soll Ihnen mehr erzählen?«
    Der Inspektor lächelte sie an, um ihr Mut zu machen. »Deswegen sind Sie doch gekommen.«
    »Nein, eigentlich nicht.«
    »Was ist dann der Grund?«
    »Mein Vater…«
    »Und Baphomet«, fügte Suko hinzu.
    »Da gibt es natürlich Zusammenhänge, aber ich komme aus einem anderen Grund auf meinen Vater zu sprechen. Er… er hat sich mit einem Kollegen von Ihnen getroffen.«
    Plötzlich horchte Suko auf. »Das kann nur John Sinclair sein.«
    Ein zögernd gesprochenes »Ja…« war die Antwort.
    »Und weiter?«
    »Er hat sich mit Ihrem Kollegen verabredet, weil er inzwischen mehr über Baphomet herausgefunden hat. Es muß mit den Filmen zusammenhängen. Ich habe einige Szenen gesehen. Nicht die schlimmsten. Trotzdem hat es mir gereicht.«
    »Was sahen Sie?«
    Carol holte tief Luft. »Eine furchtbare Sache. Feuer, schreckliches Feuer…« Ihr Gesicht nahm einen starren Ausdruck an. »Feuer, das ich zuvor noch nie gesehen habe. So grauenvoll und anders. Es schwebte über allem. Es war nicht zu löschen. Nicht mit Wasser, nicht mit Schaum. Es war eben anders.«
    »Höllenfeuer?«
    »Nein.« Sie schüttelte heftig den Kopf und starrte danach in die leere Kaffeetasse. »Kein Höllenfeuer, auf keinen Fall dieses. Etwas anderes. Man hat mir auch gesagt, was es für Flammen waren. Das Fegefeuer. Die Flammen, in der die Seelen schmachten. Seelenfeuer. Furchtbar. Und aus den Flammen ragten Hände. Vier gefährliche Klauen. Zwei davon schwarz wie Teer. Die anderen beiden rötlich leuchtend wie die Flammen selbst.«
    Da Carol stockte, schob Suko die nächste Frage nach. »Haben Sie sonst nichts gesehen?«
    »Nur noch
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