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0421 - Willkommen im Fegefeuer

0421 - Willkommen im Fegefeuer

Titel: 0421 - Willkommen im Fegefeuer
Autoren: Jason Dark
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Carol. »Kennen Sie sich mit diesen Projektoren eigentlich aus?«
    »Mal sehen.«
    Sie schaute zu, als Suko den Apparat näher unter die Lupe nahm.
    Nie hätte er gedacht, daß er sich einen solchen Streifen ansehen würde, von dem van Akkeren auf seiner Yacht gesprochen hatte. In Suko waren die Wut und der kalte Zorn hochgestiegen. Er hätte diesem Mann den Hals umdrehen können. Und die Todesart, die van Akkeren sich für ihn und seinen Begleiter ausgesucht hatte, war auch nicht gerade die feinste gewesen.
    Beide hatten auf glühendem Boden von einem gewaltigen scharfen Pendel zersägt werden sollen.
    Der Inspektor suchte und fand. Er schaltete den Apparat ein.
    Suko trat einen Schritt zur Seite und verschränkte die Arme vor der Brust.
    Auf der Leinwand zeigten sich erste Bilder. Es war eine Zahlenfolge, die von rückwärts ablief.
    Carol hatte sich nicht gesetzt, nur ihren Mantel ausgezogen, da es warm im Raum war. »Zuerst ist der Streifen harmlos. Da denkt man an einen Dokumentarfilm. Dann aber geht es los. Na ja, Sie werden es ja sehen, Sir.«
    Das Mädchen behielt recht. In der Tat begann der Streifen mit der Totalaufnahme einer weltberühmten Großstadt.
    Es war Rio!
    Deutlich am Zuckerhut zu erkennen und auch an der gewaltigen Christus-Statue.
    Schwenk.
    Nahaufnahme. Es ging Schlag auf Schlag. Menschen wurden gezeigt, und Suko fiel auf, daß es sich dabei immer um Mädchen handelte.
    »So hat sich der Kerl seine Opfer ausgesucht«, flüsterte Carol und räusperte sich danach.
    Der Inspektor schaute weiter zu. Er konnte sich gut vorstellen, unter welch einem Druck das Mädchen stand. Sie kannte den Film schon, aber Suko mußte ihn sich bis zum bitteren Ende ansehen, um endlich eine Spur zu finden.
    Die Kamera ging noch näher an die Menschen heran. Gesichter erschienen in Großaufnahme.
    Mädchengesichter…
    Die meisten noch sehr jung, aber oft mit reifen oder wissenden Augen, die schon vieles gesehen hatten. Die Mädchen hatten nicht gerade viel an.
    »Gleich ist es soweit«, hörte Suko Carol sprechen. »Das Mädchen, das groß rausgeholt wird. Das lange Haar zu Locken gedreht…«
    Sie stand an einer Ampel nicht weit vom Strand. Eine Basttasche trug sie in der rechten Hand. Der Meerwind blies gegen ihr Gesicht, wehte die dunklen Haare zurück und ließ die runden Ringe an den Ohren blitzen. Die Haut war dunkel, auf den Lippen lag ein natürliches Lächeln. Der Wind drückte das weit geschnittene T-Shirt gegen ihren Körper. Es war zu erkennen, daß die Kleine eine prächtige Figur hatte.
    »Sie wird gleich geholt!« kommentierte Carol.
    »Und sie spricht auch darauf an?«
    »Wenn jemand mit einer Kamera herumläuft, die große Schau abzieht, etwas von Filmrahm erzählt, schmelzen die Mädchen dahin. Die meisten sind arm wie Kirchenmäuse und besitzen nur ihren Körper.«
    Suko gab ihr recht. Er nickte jedoch nur und schaute weiterhin zu. Die Kleine wurde angesprochen. Von dem Mann war nur der Rücken zu sehen, nicht das Gesicht.
    Dann aber drehte er sich um.
    Suko spannte sich.
    Und da geschah es.
    Es begann mit einem Knistern, einem harten Reißen. Im nächsten Augenblick zuckten kleine Flämmchen in die Höhe, und zwei Lidschläge später stand die Filmrolle in Flammen…
    ***
    Der Mann wirkte auf mich wie jemand, dem alles egal ist. Ein Toter aus der Hölle, eine vom Teufel gelenkte Mordmaschine mit einem Flammenwerfer, die alles vernichten konnte, was sich ihr in den Weg stellte. Und deshalb war er auch aus dem Fegefeuer geschickt worden.
    Innerhalb einer kaum meßbaren Zeitspanne schoß mir dies alles durch den Kopf. Da ich wußte, daß der Mann nichts mehr zu verlieren hatte, reagierte ich dementsprechend.
    Mein rechter Fuß drückte das Gaspedal durch.
    Plötzlich wurde der Bentley zum Bockspringer. Ich pfiff auf den zerfetzten Reifen und wollte nur noch eines: Diesen unheimlichen Kerl überrollen.
    Das wußte er auch, und er setzte seine Killerwaffe gegen mich ein.
    Urplötzlich sah ich ihn nicht mehr, und eine gewaltige Feuerwand quoll aus dem Flammenwerfer und jagte auf mich zu.
    Ein wirbelnder Flammensturm, in den der Bentley geradewegs hineinraste. Mit mir als Fahrer – das aber nicht mehr lange, denn der Wagen sollte für mich nicht zu einem brennenden Sarg werden.
    Ich hatte mich nicht angeschnallt. Jetzt war es einmal von Vorteil.
    So gewann ich vielleicht eine Sekunde, konnte den Wagenschlag aufstoßen und katapultierte mich aus dem noch immer rollenden Bentley heraus.
    Ich spürte den
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