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0421 - Willkommen im Fegefeuer

0421 - Willkommen im Fegefeuer

Titel: 0421 - Willkommen im Fegefeuer
Autoren: Jason Dark
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Banane…
    ***
    Ich hatte mir meine Chance genau ausgerechnet. Was ich tat, war ein Poker spiel um den allerhöchsten Einsatz, den es gab.
    Um das menschliche Leben.
    Ich hatte weit ausgeholt wie ein Diskuswerfer. Und dann wirbelte ich herum.
    Die Gestalt des Mädchens wischte wie ein Streifen an meinem Auge vorbei, dann hatte ich die richtige Position erreicht und ließ den Bumerang los.
    Am liebsten hätte ich ihn auf Baphomet geschleudert. Dasaber war unmöglich, denn gefährlicher für mich waren in diesen Augenblicken seine beiden Leibwächter mit ihren ungemein starken Waffen. Diese Typen mußten einfach weg.
    Den Schwarzhaarigen hatte ich zuerst aufs Korn genommen. Er stand wie ein Fels und begriff es erst, als es bereits zu spät war. Da erschien der Bumerang bereits als silberner Streifen dicht vor ihm, und mit einem gewaltigen Schlag durchtrennte er seinen Hals.
    Ich sah den Kopf nicht fallen, konnte mich auch nicht um die silberne Banane kümmern, weil van Akkeren aufkreischte wie eine Katze, die man zu hart angefaßt hatte.
    Wahrscheinlich galt der Befehl dem blonden Killer, doch für ihn hatte ich auch noch eine Waffe.
    Mein Kreuz!
    Bei den Angriffen war ich nie dazu gekommen, es einzusetzen, jetzt blieb mir nichts anderes übrig. Es kam nur darauf an, wer von uns beiden schneller war.
    Ich stand in einem günstigen Winkel zu ihm. Während seine Klauen den Flammenwerfer und einen Revolver hervorrissen, stürmte ich bereits auf ihn zu und erreichte ihn, bevor er eine der Waffen gegen mich einsetzen konnte. Ich hechtete gegen ihn wie ein Rammbock. Die schwere Gestalt wurde zurückgeschleudert, er fiel zu Boden, mit einem trockenen Geräusch prallte sein Hinterkopf auf, aber er war nicht erledigt, und so hämmerte ich die rechte Hand mit dem Kreuz direkt unter der Halbmaske in sein Gesicht.
    Was die Silberkugel nicht geschafft hatte, das erreichte mein geweihter Talisman, auf den ich mich schon so oft verlassen konnte und dem ich nun wieder vertraute.
    In ihm steckten die gewaltigen Kräfte einer alten Zeit. Ein Prophet hatte es als Bollwerk gegen das Böse hergestellt, und ich drückte ihm dieses Kreuz nun ins Gesicht.
    Ich brauchte die Formel nicht zu sprechen. Die Haut zerfiel unter meinem Griff, ich hörte auch keinen Laut. Dieser im Fegefeuer gestählte Mensch verging und brannte innerlich aus.
    Bevor die Flammen aus seinem Mund, seiner Nase und anderen Öffnungen hervorschlagen konnten, hatte ich bereits die Handgranaten von seinem Gürtel gelöst, sie hinter mich geworfen, den Flammenwerfer an mich genommen und federte auf die Füße.
    Auf dem Absatz drehte ich mich herum, das tödliche Instrument im Anschlag, bereit, es gegen van Akkeren einzusetzen.
    Er saß da wie erstarrt. Meine Aktion hatte ihn völlig überrascht.
    Der Blick war gläsern, das Blitzen zwischen den Hörnern hatte zugenommen, und ich startete einen ersten Versuch. Aus dem Flammenwerfer schoß die Lohe hervor, aber ich hatte ihn so gehalten, daß das Feuer über den Boden glitt, und es richtete sich plötzlich auf van Akkeren, ohne ihn zu erreichen. Dann aber ging es aus.
    Sein Lachen schallte mir entgegen. »Willst du den Herrn des Fegefeuers tatsächlich mit Flammen besiegen? Bist du tatsächlich so dumm, zu glauben, daß du es schaffen kannst?«
    Er brauchte nichts mehr zu sagen. Ich schleuderte die Waffe zur Seite und holte eine andere hervor.
    Es war der Würfel!
    ***
    Möglicherweise kannte van Akkeren ihn, vielleicht aber auch nicht.
    Jedenfalls war der Würfel eine Waffe, die ich zum Guten und zum Negativen hin einsetzen konnte, wobei hier die Grenzen tatsächlich verwischten.
    Ich fühlte mich plötzlich sicher, als ich auf Baphomet zuging.
    Jetzt sah er aus wie die Figur in den Pyrenäen. So steif, durch meine Aktion geschockt.
    »Auf der Yacht bist du mir entkommen!« sprach ich ihn an. »Du hast deine Killer auf mich gehetzt, du hast mich in diese Vorhölle gelockt, aber du hast mich nicht besiegen können. Irgendwann ist bei einem Menschen der Punkt erreicht, wo er anfängt zu kämpfen. Wo er das Grauen einfach ignoriertund zum Egoisten wird, um andere zu retten. Dieser Punkt ist bei mir erreicht, van Akkeren.«
    Ich konzentrierte mich auf den Würfel, und darauf, daß er den anderen aus der Welt schaffte.
    Meine Gedanken waren böse. Er saß vor mir, das Feuer hatte ihm nichts antun können, doch der Würfel war stärker, mächtiger. Ich brauchte nicht Baphomets Macht, der Würfel hatte sie mir gegeben.
    Stirb, dachte
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