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0410 - Tödliche Perücken

0410 - Tödliche Perücken

Titel: 0410 - Tödliche Perücken
Autoren: Jason Dark
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sie in einem kleinen Park. Die hat Ihr Freund entdeckt, bevor man ihn niederschlug. Wir gehen davon aus, dass der Mörder noch in der Nähe gelauert haben muss. Dieser Bill Conolly hat wirklich ein sagenhaftes Glück gehabt, dass er nicht auch zu den Toten zählt. Normalerweise lässt so ein Killer keine Zeugen zurück.«
    »Falls Bill ihn gesehen hat.«
    »Das war nicht der Fall.«
    »Und wie kam die Frau um?«
    »Sie wurde ebenfalls erwürgt!« berichtete Finley. »An ihrem Hals entdeckten wir die gleichen Abdrücke wie bei diesem Ches Grady, so heißt der Tote.«
    »Und wie heißt die Frau?«
    »Lisa Brookman.«
    Ich hob die Schultern. »Sorry, den Namen habe ich noch nie gehört. Ist er Ihnen schon untergekommen, Finley?«
    »Auch nicht.«
    Ich stellte die nächste Frage. »Wie sieht es denn mit Zeugen aus?«
    »Noch mieser als mies. Man kann Ihren Freund Bill Conolly als Zeugen bezeichnen. Er hat gesehen, wie die später von ihm gefundene Tote den Wagen hier verlassen hat. Sie fiel ihm auf, weil sie stark blutete. Bei Grady haben wir ein Messer mit blutiger Klinge gefunden. Wahrscheinlich hat er auf die junge Frau eingestochen.«
    »Und der Grund?«
    »Da fragen Sie mich zu viel, Sinclair. Ich weiß es nicht, weshalb er das getan hat.«
    »Und dann sind sie ermordet worden,« murmelte ich. »Der Mann im Wagen, die Frau im Park.« Ich lachte auf. »Irgendwie gefällt mir das nicht. Da passt einiges nicht zusammen.«
    »Nein. Es muss noch eine dritte Person im Wagen gewesen sein. Eben dieser Würger.«
    »Und den hat mein Freund Bill Conolly nicht gesehen?«
    »Leider nicht. Der Täter kann natürlich beim Einlaufen des Zugs in die Station schnell in einen anderen Wagen geflüchtet sein. Das ist ohne weiteres innerhalb kurzer Zeit zu schaffen.«
    »Ja, das glaube ich auch. Möglicherweise ist ihm die Zeit zu knapp geworden. Er wird sich verrechnet haben.«
    »Wobei wir wieder einmal hinter einem Würger herlaufen müssen,« stöhnte Finley und rieb über sein Stoppelhaar. »Das mag ich überhaupt nicht. Davon hatten wir schon zu viele.«
    Er schaute mich an. »Wollen Sie eigentlich mitmischen, Sinclair?«
    »Eigentlich nicht. Wenn es ein normaler Würger und Triebtäter ist, besteht für mich kein Grund.« Ich sagte es wider meine Überzeugung, denn Bill hatte mich nicht umsonst aus dem Bett geholt. Hinter der Sache musste mehr stecken, als es den ersten Eindruck gehabt hatte.
    Wir standen in der unterirdischen Halle. Ich mochte die Umgebung nicht. Sie war so fremd, kalt und unpersönlich. Selbst der Kiosk hatte schon geschlossen. Es gab keine warmen Getränke, und einen Automaten entdeckte ich auch nicht.
    Finley brannte eine Frage auf den Lippen. »Haben Sie sich schon entschieden?«
    »Wie meinen Sie?«
    »Machen Sie mit – oder…?«
    Ich winkte ab. »Es sieht so aus, als könnte ich Ihnen den Job überlassen.«
    »In der Tat.«
    Ich klopfte Finley auf die Schulter. »Brauchen Sie Mr. Conolly noch? Ich möchte nämlich zu ihm.«
    »Nein, das Protokoll steht. Wenn wir noch weitere Fragen haben, rufen wir ihn an.«
    »Okay, see you.«
    Ich lief die Treppe hoch, ging geduckt durch den Schneeregen und stieg in den Bentley. Bill hatte schon gewartet. Seine kleine Taschenflasche war noch zur Hälfte gefüllt. »Nun?« fragte er mich.
    »Hast du etwas erreicht?«
    »Nein. Finley ist ratlos. Ich aber auch.«
    »Kann ich mir vorstellen.«
    Bill hatte die Antwort in einem Tonfall gegeben, der mich stutzig werden ließ. Ich drehte mich zu ihm hin. »Wieso? Weißt du mehr?«
    »Unter Umständen.«
    »Aber du hast Finley…«
    »Nein, John, nein. Ich habe dich angerufen. Es ist etwas im Gange. Um was es sich dabei genau handelt, kann ich dir nicht sagen, aber zumindest kenne ich den Mörder!«
    Mein Blick wurde lauernd. »Tatsächlich?«
    »Ja.«
    »Und wer war der Würger?«
    Bill machte es spannend und zündete sich eine Zigarette an, dann gab er die Antwort. »Der Killer war eine Perücke. Zumindest bei der Frau.«
    »Wie?«
    Mein Freund hob die Schultern. »Du musst mir schon glauben, John, und zunächst einmal zuhören.«
    Er tischte mir in den folgenden Minuten eine Story auf, die so fantastisch war, dass man sie sich kaum ausdenken konnte. Die musste schon der Wahrheit entsprechen.
    »Und als ich aus meiner Bewusstlosigkeit erwachte, sah ich mich von Polizisten umringt. Ich suchte sofort nach dieser Perücke. Sie war aber verschwunden.«
    »Dann hat der Unbekannte, der dich niederschlug, sie mitgenommen.«
    »So
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