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0410 - Alptraum-Labyrinth

0410 - Alptraum-Labyrinth

Titel: 0410 - Alptraum-Labyrinth
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Hotelfoyer durchquerten und draußen an der Straße ein wartendes Taxi bestiegen.
    Der Silbergraue barg in der hohlen rechten Hand etwas blau funkelndes.
    Er legte einem der beiden Männer in seiner Begleitung die Hand auf die Schulter. Das Blaue strahlte kurzzeitig hell auf.
    Der Mann in Schwarz sah zur Rezeption. Dort hängte, gut zwei Dutzend Meter entfernt, der Clerk soeben den Schlüssel an den numerierten Haken.
    »Drei-zwo-eins«, sagte der Mann in Schwarz monoton. Er hatte die Ziffernfolge, die Zimmernummer, mühelos ablesen können. Sein Sehvermögen normalisierte sich wieder, als das Strahlen des blauen Kristalls in der Hand des Silbergrauen verlosch. Blitzschnell versenkte der Mann den Kristall in seiner Jackentasche.
    Er ging zum Lift. Die beiden Männer in den schwarzen Anzügen, schwarzen Hüten und dunklen Sonnenbrillen folgten ihm wie aufgezogene Puppen. Mit ihren totenbleichen, starren Gesichtern und den etwas abgehackten Bewegungen schienen sie Roboter in Menschengestalt zu sein.
    Der Mann in Silbergrau – Beta – hatte inzwischen den Lift angefordert. Er trug ihn und die beiden Männer in Schwarz in die dritte Etage. Zimmer 21 zu finden, war kein Problem.
    Beta benötigte keinen Schlüssel, um die Zimmertür zu öffnen. Sorgfältig prüfte er, ob sich dahinter keine Falle befand und ob die Tür nicht mit einem Trick gesichert war, das Papierkügelchen hinter der Tür oder das zwischen Tür und Angel geklemmte Streichholz, das später einen unbefugten Eindringling mit untrüglicher Sicherheit verraten würde.
    Aber da war nichts… Zamorra und seine Gefährtin schienen arglos zu sein.
    Die drei Unheimlichen betraten das Zimmer. Sie sahen sich schnell und gründlich um. Dann begannen sie das Zimmer zu präparieren. Als sie es wieder verließen und die Tür so verriegelten, wie sie sie vorgefunden hatten, schien sich nichts verändert zu haben.
    Dennoch war etwas nicht mehr so wie zuvor…
    Beta und die beiden Männer in Schwarz fuhren wieder nach unten. Sie warteten darauf, daß ihre Opfer zurückkehrten. Dann würde sich zeigen, ob der Plan funktionieren konnte.
    Sie blieben ungestört. Sie waren drei Hotelgäste, denen niemand sonderliche Beachtung schenkte. Zamorra und Nicole hatten sie beim Verlassen des Hotels nicht bemerkt, und sie würden sie wohl auch bei der Rückkehr nicht bemerken.
    Denn da sie keine Dämonen waren, konnten sie sich auch nicht durch eine schwarzmagische Aura verraten…
    ***
    Er trug eine dunkle Kutte, die mit leuchtend roten Schutzzeichen bestickt war. Er kauerte vor einem Zauberkreis, selbst durch Kreis und Pentagramm geschützt. Über seine Lippen kamen dumpf beschwörende Formeln. Kraft staute sich an, die Luft flimmerte, als sei sie elektrisch aufgeladen. Erste Funken begannen zu tanzen. Sie zeichneten die Kreislinie nach, hüpften über die Anrufungssymbole und dämonischen Siegel.
    Auf dem schwarzen Altarstein neben dem Kuttenträger lag das Blutopfer. Es verstärkte die Kraft der Beschwörung, sorgte dafür, daß der angerufene Dämon sich dem Höllenzwang nicht mehr widersetzen konnte.
    Er mußte kommen!
    Die Kerzen, die den kleinen Raum mäßig erhellt hatten, verloschen jäh unter einem aus dem Nichts kommenden Windstoß. Dennoch wurde es nicht dunkel. Ein Glutpunkt entstand in der Mitte des Kreises, dehnte sich aus zu einem immer größer werdenden, düster rot glühenden Fleck, der schließlich den Kreis ganz ausfüllte.
    Aus dem roten Glühen tauchte ein Schädel auf. Der Schädel eines furchterregenden Monstrums. Die Schultern hoben sich, der gedrungene Körper, die vier Arme mit den krallenbewehrten Fingern. Die Krallen schlugen gegen die magische Barriere, die den Anrufer vor dem Zorn des Dämons schützte.
    Der Höllenabkömmling konnte den Kreis nicht verlassen.
    Er fauchte. Schwefeldämpfe quollen aus seinem Rachen hervor, auf den Zauberer zu. Der Dämonenbeschwörer wich ihnen nicht aus. Er machte eine Handbewegung, und die Dämpfe teilten sich vor ihm, trieben an ihm vorbei.
    »Was willst du, Menschlein?« brüllte der Dämon und richtete sich zu seiner vollen Größe auf.
    »Ich bedarf deines Dienstes«, sagte der Zauberer. »Deshalb habe ich dich hierher geholt.«
    »Wisse, daß es schon wichtig sein muß, wenn du mich zu stören wagst! Riefest du mich einer Nichtigkeit wegen, bist du mir verfallen! Ich werde dich zerreißen und deine Seele in die Tiefen der Hölle zerren, wo der Chor der verdammten Seelen in ewiger Pein wimmert. Dort wirst auch
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