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0410 - Alptraum-Labyrinth

0410 - Alptraum-Labyrinth

Titel: 0410 - Alptraum-Labyrinth
Autoren: Werner Kurt Giesa
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und ähnliches.«
    »Hört sich gut an«, witzelte der Typ von vorhin. »Dafür lohnt es sich, öfters mal abzustürzen. Gibt es auch…«
    Er verstummte. Ein klatschender Laut ertönte. Dann ein gepreßtes »Erlauben Sie mal, Mister, Sie…«
    »Paß auf, gleich rollt das Echo an«, warnte der Mann, der den Spötter zum Schweigen gebracht hatte. »Nur noch ein Ton, und…«
    Zamorra grinste.
    »Man könnte fast meinen, es gehört zum Programm, um die Passagiere abzulenken«, flüsterte er.
    »Ob dieser technische Defekt etwas mit uns zu tun hat?« fragte Nicole leise.
    Zamorra hob die Schultern. »Glaube ich nicht. Ich kann nichts feststellen. Keine Magie.«
    Es wäre nicht das erste Mal gewesen, daß jemand ein Attentat auf sie verübte, und nirgendwo hätten es die dämonischen Mächte leichter gehabt als während eines Fluges. Aber Zamorra hatte keine magische Manipulation festgestellt; sein Amulett, das er wieder aktiviert hatte, hätte ihn darauf aufmerksam gemacht. Zudem müßten die Dämonischen dumm sein, wenn sie ihre Falle schon zu Beginn des Fluges zuschlagen ließen. Damit wartete man geflissentlich, bis die Maschine sich irgendwo weit über dem Atlantik befand…
    »Na, warten wir’s einfach ab. Die Landung scheint jedenfalls zu funktionieren.«
    Die B-747 hatte ihren Sinkflug auf das Normale reduziert. In der Ferne war schon die Freiheitsstatue zu erkennen. Vorn erhob sich wesentlich leiser als zuvor die bekannte Stimme: »Ungehobelter Flegel! Ich werde Sie anzeigen wegen Körperverletzung…«
    Zugleich mit dem optischen Signal kam die Durchsage, sich anzuschnallen und das Rauchen einzustellen.
    Wenig später setzten die Räder auf dem Landefeld auf…
    ***
    Nebelschwaden hüllten die Felsspitzen von Ash’Naduur ein. Düstere Wolken überzogen den Himmel. Blitze zuckten in das Gestein nieder, und Säureregen prasselte aus tiefhängenden Wolkenballungen hervor, urzeitlichen Fels mehr und mehr zermürbend.
    Über einem Plateau spannte sich jäh eine schillernde, regenbogenfarbige Glocke auf. Als Halbkugel überdachte sie schützend die Fläche. Die Tropfen des Säureregens zersprühten darin in grellen Lichtkaskaden. Blitze schlugen in die Kuppel ein, als würden sie von ihr magnetisch angezogen, und verliefen an der halbkugeligen Wölbung. Ein bizarres Lichterzucken erhellte den geschützten Raum.
    Nicht weniger plötzlich als das Entstehen der Schutzglocke war das Auftauchen der Gestalt. Sie mochte zwar nur wenig über 160 Zentimeter groß sein, wirkte aber wesentlich eindrucksvoller. Ein silberner, weich fließender Overall hüllte sie ein und ließ durch den großzügigen Zuschnitt nicht erkennen, daß eine Frau darin steckte. Ein dunkelblauer, wallender Schultermantel und ein den ganzen Kopf umschließender Helm ergänzte die Ausstattung der Gestalt. Vor dem Gesicht befand sich eine Maske, deren Augenpartie von einem undurchschaubaren Band bedeckt wurde, durch das die Gestalt sehen konnte. Auf der Stirn funkelte ein Emblem: die liegende Acht, das Unendlichkeitszeichen, vor dem Hintergrund einer golden funkelnden Galaxis-Spirale. In der Gürtelschließe funkelte ein blauer Dhyarra-Kristall.
    Der amtierende ERHABENE der DYNASTIE DER EWIGEN war eingetroffen.
    Eine behandschuhte Faust hob sich. Ein Finger streckte sich, deutete auf einen bestimmten Punkt innerhalb der Schutzglocke. Sekundenbruchteile später erschien dort, wie aus dem Nichts, eine weitere Gestalt. Dann am nächsten Eckpunkt eines imaginären Dreiecks die dritte.
    Silberne Overalls, den ganzen Kopf umschließende Maskenhelme, Schultermäntel… Dhyarra-Kristalle… Aber während den ERHABENEN lediglich das Emblem der Dynastie schmückte, trugen die beiden anderen Ewigen Rangabzeichen an ihren Overalls. Ein Alpha- und ein Beta-Symbol blitzten golden im zuckenden Licht der Kuppel.
    Der ERHABENE selbst hatte es nicht nötig, sich mit einem Rangsymbol zu zieren. Die Schmucklosigkeit seines Overalls bewies seinen hohen Rang.
    Als er sprach, ertönte eine künstlich erzeugte Vokoderstimme. Eine weitere Tarnung. Kein Ewiger wußte, mit wem er es zu tun hatte. Keiner ahnte auch nur, daß der ERHABENE eine Frau war, keiner ahnte, daß es sich um Sara Moon handelte, die zur Schwarzen Magie entartete Tochter des Druidenkönigs Merlin. Sara Moon, die auch intensive Kontakte zu den MÄCHTIGEN unterhielt… oder zumindest unterhalten hatte…
    »Ich habe euch hierher gerufen, weil ich eure Unterstützung benötige«, klirrte die künstliche Stimme
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